Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat
Autoren: K. A. Stone
Vom Netzwerk:
alter Mann? Und was willst du?«
    Der Zauberer reitet mit einem freundlichen Begrüßungsnicken auf meine Gefährten zu und zügelt erst knapp vor Sincha sein Pferd. »Ich bringe Nachricht von Erik Anfohrrnus«, sagt er mit unglaublich tiefer Stimme.
    »Dann sei willkommen«, erwidert Sincha und schiebt ihre Krummsäbel in die Halterungen hinter ihrem Rücken. Auch die anderen senken ihre Waffen.
    Der Zauberer steigt von seinem Pferd und streckt sich. »Ich bin froh, dass ich euch noch rechtzeitig gefunden habe.« Er lächelt und hebt seinen Zauberstab. Ohne Vorwarnung lösen sich fünf Strahlen aus seinem Stab und umwickeln innerhalb eines winzigen Augenblicks meine Gefährten. Bevor sie nur die geringste Chance haben zu reagieren, sind sie bereits in einem magischen Netz gefangen und völlig wehrlos. Ihre Arme werden an ihre Körper gepresst und die Waffen entgleiten ihren Fingern.
    Ich will losstürmen. Schon greife ich zu meinen Äxten.
    Warte! , befiehlt Thurantuh mit scharfer Stimme.
    Meine Gefährten sind in Gefahr, knurre ich innerlich.
    Warte!
    Wie lange?
    Bis ich es dir sage.
    Ich nicke. Thurantuh ist mein Gott. Es steht mir nicht zu, mich seinen Befehlen zu widersetzen, mag es mir im Augenblick auch noch so schwer fallen.
     
    Sincha, Clarina, Kathinka, Romaldo und Knut winden sich mit vor Wut weißen Gesichtern in ihren Fesseln, aber es ist völlig zwecklos. Die magischen Strahlen binden sie unerbittlich. Es gibt kein Entkommen.
    »Warum?«, knurrt Sincha schließlich den alten, weißbärigen Zauberer an und stellt ihre sinnlosen Bemühungen ein, sich von den magischen Fesseln zu befreien. »Warum?«
    Der Zauberer seufzt und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass alle Zauberer einen Hang zum Seufzen haben.
    »Amazone, wenn es nach mir ginge, wärst du bereits tot«, sagt er mit seiner tiefen, knarrenden Stimme. »Aber Erik Anfohrrnus hat mich gebeten, vor eurem Tod noch ein kurzes Gespräch mit euch allen zu führen. Er hat euch trotz allem in sein Herz geschlossen. Wortwörtlich hat er zu mir gesagt, dass er es unnötig grausam findet, euch unwissend sterben zu lassen. Er findet, dass ihr ein Recht darauf habt, die Wahrheit zu erfahren.« Der Zauberer schiebt seinen Hut mit der linken Hand ein wenig nach hinten, seine rechte hält weiter den Zauberstab.
    »Die Wahrheit!« Romaldo spuckt aus. »So sprich denn, Zauberer!«
    »Nun, es ging Erik immer nur darum, unsere Welt zu einem besseren Platz zu machen«, sagt der Zauberer. »Und darum geht es immer noch.«
    »Grumpf«, knurrt Knut äußerst bedrohlich.
    »Diese Welt kann nur durch wahre Macht vor ihrem völligen Verfall in die Barbarei gerettet werden«, fährt der Zauberer unbeeindruckt fort. »Und allein die fünf Reliquien gewährleisten jene schier unerschöpfliche Fülle an Magie und Macht, die man benötigt, um diese Welt zu heilen und zu befrieden.
    Erik war noch ein junger Zauberer, als er nach langem Suchen vor fast hundert Jahren seine erste Reliquie fand. Es war ein blauer Siegelring, der ihm große, neue Kräfte gab. Aber Erik war damals schon klug genug, um zu erkennen, dass eine Reliquie zwar mächtig ist, aber bei weitem nicht ausreicht, um wahre Herrschaft über diese Welt zu erlangen. So suchte er nach den restlichen vier Reliquien. Eine, das wusste er, befand sich seit Jahrtausenden im Besitz der Amazonen: Der gründe Smaragdkelch. Aber, wie ihr ja wisst, ist der Kelch dermaßen gut bewacht, dass es fast unmöglich ist, ihn zu stehlen. Also wartete Erik zu. Und er verbarg weiterhin vor dem Rat der Zauberer, welche Macht er dank seiner Reliquie mittlerweile besaß. Denn die anderen Zauberer hätten ohne zu Zögern die Reliquie an sich genommen und in den Türmen Montaniens sicher verwahrt und vor dem Zugriff eines Einzelnen bewahrt. So hielt Erik seinen blauen Siegelring geheim und begann den Rat der Zauberer zu unterwandern. Ich bin seit vielen Jahren einer seiner Vertrauten. Aber es gibt noch mehr.«
    »Verräter!«, zischt Romaldo und spuckt schon wieder aus.
    »Wie unwissend du doch bist, Prinz aus Harba«, meint der Zauberer und zeigt deutlich seine Verachtung. »Erik wartete viele Jahre, bis ihn schließlich die Kunde ereilte, dass auf dem Kontinent Hestard eine dunkelhäutige Priesterin die Herrschaft ergriffen hatte. Ihre Macht verdankte sie natürlich einer Reliquie, einer silbernen Halskette, die ihr angeblich ihre Göttin Haspanarte höchstpersönlich überreicht hatte. Erik suchte die Hohepriesterin heimlich auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher