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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat
Autoren: K. A. Stone
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Brustkorb einer der beiden Amazonen. Es zischt und qualmt und die Amazone stirbt. Die andere weicht blitzschnell einen Schritt zurück und blickt sich gehetzt um.
    Die Wachsoldaten heben bedrohlich ihre schmalen Spieße und fixieren die drei noch lebenden Schankzofen. Die zwei Echten sinken in die Knie und brechen in Weinen aus.
    »Ich will die Frauen lebend!«, ruft die Zauberin. »Wir müssen sie befragen und verhören!«
    »Für Ama und meine Königin«, ruft die noch lebende Amazone mit lauter, fester Stimme. Es ist Basola. Verächtlich spuckt sie in Richtung König Angrias Leiche und rammt sich dann die magisch vergiftete Haarnadel ins Herz. Sie stirbt ebenso schnell wie der Herrscher mit der dunklen Maske.
    Für einen Moment sind alle wie erstarrt, doch plötzlich keuchen die Soldaten erschrocken auf. Lusonas Körper, der vom Feuerstrahl der Zauberin durchbohrt worden ist, verändert sich. Kathinkas Wandelmagie wirkt nicht mehr. Lusona nimmt ihr altes Aussehen an. Sie ist wieder die tätowierte hagere Kriegerin, als die ich sie kennengelernt habe. Wenig später geschieht das Gleiche mit Basola. Auch sie wird wieder zur Amazone.
    König Edwin ist immer noch wie von Sinnen. Er kniet neben Angrias Leiche und schluchzt voller Verzweiflung. Der blonde Jüngling tritt vor Zorn bebend zu ihm.
    »Es waren verdammte Amazonen!«, brüllt er und seine Augen füllen sich mit Tränen. »Dafür werden sie teuer bezahlen!«
    König Edwin hebt seinen Kopf. Auch seine Augen sind voller Tränen. »Ich schwöre bei meiner Göttin Asalona, dass ich nicht ruhen werde, bis alle Amazonen getötet sind!« Seine Zähne schlagen verbittert und voll unterdrücktem Zorn heftig aufeinander.
     
    Mir schwirrt der Kopf von all dem, was ich gesehen habe. Immer mehr Menschen strömen in den Ratsaal und mir wird klar, dass ich so schnell wie möglich verschwinden muss. Lange werde ich hier oben auf meinem Beobachtungsplatz nicht unbemerkt bleiben. Außerdem ist mit König Angrias Tod mein mahamsanazu erloschen. Es gibt also nicht mehr den geringsten Grund länger zu verweilen.
    So leise und so schnell es mir möglich ist, hantle ich einen Querbalken entlang. Augenblicke später erreiche ich eine kleine Dachluke, die gerade groß genug ist, um mich hindurchzuzwängen. Unter mir nimmt der Tumult zu. Rufe ertönen. Es herrscht ein einziges Wirrwarr. Ich nütze das Chaos für meine Zwecke. Jetzt, in der ersten Phase des ganzen Aufruhrs, sind meine Chancen am allergrößten unbehelligt zu bleiben. Mir ist aber auch klar, dass ich den Turm nicht mehr über die Nordwand verlassen kann. Ächzend stemme ich mich nach oben und ziehe mich auf das Dach des Ratsaales. Der Platz unter mir ist voller aufgeregter Menschen. Ich wende mich nach rechts, rutsche auf dem Bauch liegend über das Schindeldach und erreiche die Rückseite des Gebäudes. Eiligst klettere über eine Dachrinne nach unten. Bis jetzt hat mich niemand gesehen. Ich ziehe meine Kapuze noch weiter ins Gesicht und gehe leicht in die Knie, um meine Größe zu kaschieren und unter all den Menschen nicht noch zusätzlich durch meine Körpermaße aufzufallen. So ruhig und unauffällig, wie es mir bei meinem pochenden Herzen eben möglich ist, trete ich aus der Gasse und mische mich unter die Menschen, die immer noch rufend und fragend hin und her laufen. Zusehends mehr Wachen tauchen auf der Bildfläche auf und ich beschleunige meine Schritte. Es dauert nicht lange und ich erreiche jene schmale Gasse, die mein Ziel ist. Mit mühsam beruhigten Atem trete ich vor den Brunnen hin und sammle meine Kräfte. Es bleibt nur mehr die Flucht durch den Brunnenschacht und dann weiter durch die unterirdischen Abwasserkanäle von Yestshire. Ohne Sinchas Pläne wird es kein Leichtes sein, den richtigen Weg zu finden. Aber ich bin ein halber Skriek. Meine feinen Sinne und meine Instinkte werden mich durch all die Kanäle leiten. Zumindest hoffe ich, dass es so sein wird.
38
    Es ist so dunkel in den weit verzweigten Gängen der Kanalisation, dass nicht einmal meine skriekischen Augen auch nur das Geringste sehen können. Ich gehe durch absolute Dunkelheit. Immer wieder bete ich zu Thurantuh, dass er mich hier unten beschützt. Meine feine Nase nimmt die unterschiedlichsten Gerüche war. Zahlreiche Tiere bevölkern die Abwasserkanäle. Ratten, Mäuse, Dachse und Füchse. Und noch etwas anderes ist hier herunten. Ein großes, gefährliches Tier, das nach Jagdlust und Mordgier riecht. Daher bin ich ganz besonders auf
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