Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
verstört. Das Unerwartete machte ihnen Angst.
    Wieder schenkte er der Heckenmagd ein wohlbedachtes Grinsen, wie um ihr zu zeigen, dass er etwas wusste, von dem sie keine Ahnung hatte.
    Die Miene der Heckenmagd verfinsterte sich bedrohlich; wütend starrte sie ihn an.
    Er musste noch näher an sie herankommen.
    »Du hast mich in deiner Gewalt«, erklärte er, ein breites Grinsen im Gesicht. »Lass Kahlan gehen, dann werde ich tun, was immer du verlangst.«
    Eine der schimmernden Gestalten, es war die Handlose, rammte ihm einen Finger gegen die Brust. »Wir sind auf deine Zusammenarbeit nicht angewiesen«, erklärte sie.
    »Doch, seid ihr«, erklärte Richard im Brustton der Überzeugung, während er die Heckenmagd anlächelte. »Denn ihr müsst die Wahrheit erfahren.«
    Die Gestalt unter der Kapuze runzelte die Stirn. »Die Wahrheit?« Sie wandte sich herum und wechselte ein paar Worte mit Jit in deren merkwürdigem Kauderwelsch.
    Die Heckenmagd hörte zu, wobei sie ihre Gefährtin mit einem skeptischen Blick bedachte, und trat schließlich dicht vor ihn hin. Obwohl er sie um ein gutes Stück überragte, schien sie sich nicht vor ihm zu fürchten.
    Hätte sie aber tun sollen.
    Sie erwiderte sein Lächeln mit dem boshaftesten Grinsen, das er je gesehen hatte, ein Grinsen, das ihre Lippen teilte, soweit die durch ihre Lippen gezogenen Lederschnüre dies erlaubten.
    Mit der freien Hand zog Richard blitzschnell sein Messer aus der Gürtelscheide. Es tat gut, eine Waffe in der Hand zu halten; eine Waffe bedeutete Erlösung, und diese hier war nicht minder schneidend als das Schwert der Wahrheit.
    Auch vor seinem Messer zeigte die Heckenmagd keine Angst, und das aus gutem Grund. Immerhin hatte sich sein Schwert gegen sie als wirkungslos erwiesen.
    Richard wusste, jeder Versuch, Jit mit einer Klinge zu schneiden, wäre nicht nur vergeblich, sondern ein fataler Fehler. Die Aura ihrer Kräfte schirmte sie ab, beschützte sie vor jedem von seiner Hand geführten Schnitt. Sie hatte den Beweis erbracht, dass sein Schwert ihr nichts anhaben konnte, vor einem bloßen Messer brauchte sie sich also gewiss nicht zu fürchten.
    Hätte sie aber tun sollen.

85
    Sekundenschnell, noch bevor sich die Heckenmagd über seine Absichten klar werden oder sie auch nur erahnen konnte, ließ Richard das Messer, sorgfältig darauf bedacht, sie weder zu schneiden noch diesen Gedanken überhaupt zuzulassen, um nicht ihren magischen Schutzmechanismus auszulösen, knapp an ihrem Gesicht vorbeischnellen.
    Stattdessen zielte er mit der rasiermesserscharfen Klinge genau zwischen ihre leicht geöffneten Lippen … und durchtrennte die Lederschnüre, mit denen ihr Mund vernäht war.
    Die dunklen Augen der Heckenmagd weiteten sich überrascht.
    Dann klaffte auch ihr Kiefer auf, eine Bewegung, der etwas ausgesprochen Unfreiwilliges anhaftete.
    Und hervor drang ein Schrei von solchem Ungestüm, solcher Bosheit und Gehässigkeit, dass er jede Faser der Welt des Lebens zu zerreißen schien.
    Es war ein Schrei aus den tiefsten Tiefen des Totenreiches.
    Gläser und Fläschchen zersprangen, ihr Inhalt verteilte sich im ganzen Raum. Die knochendürren Gestalten hielten sich die schlaksigen Arme schützend über den Kopf.
    Bald innehaltend, bald auflebend wie getrieben von einem böigen Wind, begann eine Wolke aus zerbrochenem Glas, aus Holzsplittern und Lianenfetzen durch den Raum zu wehen, bis schließlich sämtliche Trümmerteile schneller und immer schneller werdend in einem Wirbel in die Luft gerissen wurden – ein Strudel, dessen Sog immer mehr an Kraft gewann und schließlich selbst die knochendürren Gestalten mitriss, die, hilflos mit Armen und Beinen um sich schlagend, inmitten dieser Wolke aus Glas- und Tonscherben sowie all der Dinge, die sich in den Behältnissen befunden hatten, durch den Raum gewirbelt wurden.
    Die zerstörerische Kraft des Schreis hielt unvermindert an, erfasste schließlich sämtliche Geschöpfe sowie die Masse aller Trümmerteile.
    Die Gestalten in den Kapuzenumhängen hielten sich die Ohren zu, schrien vor Angst und Entsetzen, doch das alles nützte ihnen nichts. Als Jits Aufschrei im Raum ertönte, wurden nach und nach auch sie von dem immer mehr anschwellenden Tornado aus Tosen und Trümmerteilen mitgerissen, der durch den Raum tobte.
    Den Gefangenen in den Reisigwänden sickerte das Blut aus den Ohren, während sie in heftiges Zittern verfielen.
    Schließlich begannen die knochendürren Gestalten sich unter lautem Kreischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher