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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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Lazarus-Bewegung. Sechs davon sind tot, entweder eines natürlichen Todes gestorben oder bei verdächtig konstruiert wirkenden Unfällen ums Leben gekommen. Die anderen drei sind ohne eine Spur verschwunden.« Er warf Castilla einen vorsichtigen Blick zu. »Einschließlich Jinjiro Nomura.«
»Ja«, erwiderte der Präsident tonlos.
Sein Blick wanderte zu einem der Fotos, die sich in einer Ecke seines Schreibtischs scharten. Es war während seiner ersten Amtszeit als Gouverneur von New Mexico aufgenommen worden und zeigte ihn und einen kleineren und älteren Japaner, Jinjiro Nomura, wie sie sich voreinander verbeugten. Nomura war damals ein prominentes Mitglied des Diet, des japanischen Parlaments, gewesen. Ihre Freundschaft, die sich auf eine gemeinsame Vorliebe für Single Malt Scotch und ein offenes Gespräch gründete, hatte Nomuras Rückzug aus der Politik und sein entschlossenes Engagement für Umweltprobleme überdauert.
Vor zwölf Monaten war Jinjiro Nomura, als er zu einer Protestkundgebung in Thailand reiste, verschwunden. Sein Sohn Hideo, der Präsident und Vorstandsvorsitzender von Nomura PharmaTech war, hatte Amerika um Hilfe bei der Suche nach seinem Vater gebeten. Und Castilla hatte sofort reagiert. Wochenlang hatte ein Sondereinsatzkommando aus Agenten der CIA die Straßen und Seitengässchen von Bangkok durchkämmt. Der Präsident hatte sogar die NSA gezwungen, ihre ultrageheimen Spionagesatelliten für die Suche nach seinem alten Freund zur Verfügung zu stellen. Aber es hatte zu nichts geführt. Keine Lösegeldforderung. Keine Leiche. Nichts. Das letzte der ursprünglichen Gründungsmitglieder der LazarusBewegung war und blieb spurlos verschwunden.
Die Fotografie stand auf Castillas Schreibtisch als eine Mahnung, dass seine Macht Grenzen hatte.
Castilla seufzte und wandte den Blick wieder den beiden vor ihm sitzenden Männern zu. »Okay, Sie haben Ihre Argumente vorgebracht. Die maßgeblichen Leute bei Lazarus, die ich kannte und denen ich vertraute, sind entweder tot oder wie vom Erdboden verschluckt.«
»Genau, Mr President.«
»Was uns wieder zu der Frage zurückbringt, wer die LazarusBewegung jetzt führt«, sagte Castilla grimmig. »Lassen Sie uns zum Punkt kommen, David. Nach dem Verschwinden Jinjiros habe ich Ihr Sondereinsatzkommando gegen die LazarusBewegung genehmigt – trotz meiner Bedenken. Sind Ihre Leute der Antwort auf die Frage, wer gegenwärtig die Bewegung leitet, schon ein Stück näher gekommen?«
»Nicht viel näher«, gab Hanson widerstrebend zu. »Auch nicht nach Monaten intensiver Arbeit.« Er breitete die Hände aus. »Wir sind uns ziemlich sicher, dass die letzte Entscheidungsbefugnis in den Händen von einem Mann liegt, der sich Lazarus nennt. Aber wir wissen nicht, wie er wirklich heißt oder wie er aussieht oder von wo er die Operationen dirigiert.«
»Das ist nicht gerade befriedigend«, bemerkte Castilla trocken. »Vielleicht sollten Sie aufhören, mir zu erzählen, was Sie nicht wissen, und sich an das halten, was Sie wissen.« Er blickte dem kleineren Mann direkt in die Augen. »Das würde weniger Zeit in Anspruch nehmen.«
Hanson lächelte höflich. Doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Wir haben einen großen Aufwand betrieben und alle verfügbaren Mittel eingesetzt – was Personal, Satellitentechnik und so weiter angeht. Ebenso der MI6, der französischen DGSE und verschiedene andere Nachrichtendienste des Westens, aber während des letzten Jahres hat sich die Lazarus-Bewegung gezielt neu strukturiert, um unserer Überwachung zu entgehen.«
»Fahren Sie fort«, sagte Castilla.
»Die Bewegung ist jetzt in Form von noch strafferen und noch sichereren konzentrischen Kreisen organisiert«, erklärte Hanson. »Die meisten Anhänger fallen in den äußeren Kreis. Sie operieren in aller Öffentlichkeit – nehmen an Treffen teil, organisieren Demonstrationen, geben Rundschreiben heraus und arbeiten für verschiedene von der Bewegung gesponserte Projekte überall auf der Welt. Aus ihnen rekrutieren sich auch die Mitarbeiter in den verschiedenen Büros der Bewegung überall auf der Welt. Aber jede höhere Ebene in der Hierarchie ist kleiner und geheimer. Wenige Mitglieder der oberen Ebenen kennen einander bei ihrem richtigen Namen oder treffen sich persönlich. Mitteilungen aus der Führungsebene werden fast ausschließlich über das Internet verbreitet, entweder in Form von verschlüsselten Botschaften … oder von Kommuniqués, die auf einer der verschiedenen
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