Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
146 - Der Schatz in der Tiefe

146 - Der Schatz in der Tiefe

Titel: 146 - Der Schatz in der Tiefe
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Seit nahezu zweitausend langen Jahren ruhte das Verhängnis im Schoß der Tiefe. Niemand wußte etwas davon, niemand kannte den Ort. Es herrschten absolute Dunkelheit, salzige Nässe und der Druck von Wasser, Sand und Felsentrümmern. Nur Fische und Krabben bewegten sich in der Nähe des Behälters, der durch mannigfache Vorrichtungen geschützt und versiegelt war.
    Etwa hundertfünfzig Fuß tief lagen die Reste des Wracks. Die meisten Planken waren verrottet, die Spanten, tief begraben im luftlosen Schlick, waren gut erhalten. Der Bugsteven und das Heck lagen in einzelnen Splittern unter der Schicht von Sedimenten.
    Über dem Kiel des einst kostbaren Schiffes ruhte ein Behälter. Der Kasten wies eine Länge von gut drei Fuß auf. Breite und Höhe betrugen rund eineinhalb Fuß. Der Kasten bestand aus wertvollem, harzgetränktem Zedernholz und war älter als jene zwei Jahrtausende.
    Im Innern des Kastens lauerte die noch unbekannte Gefahr.
    Sie war verbunden mit einer ganz einmaligen Mumie. Schwarze Binden umhüllten die Reste des Körpers.
    Kein lebendes Wesen, das den Sarg und die Mumie angesehen hätte, würde die drohende Gefahr erkennen können. Die Augen würden vom Glanz und vom Wert dieses Sarges geblendet werden. Innen und außen schützte eine dicke Schicht aus Erdpech den Inhalt, der nicht nur aus der Mumie bestand.
    Über das weiche Erdpech war vor der Zeremonie des Verschließens außen eine dicke Folie aus reinem Goldblech gelegt und festgehämmert worden. In das kostbare Metall hatten die Künstler des Nillands Figuren mit feinen Meißeln und Sticheln eingearbeitet. Sterne waren zu sehen, Symbole von Mond und Sonne, die Totenbarke und ein knapp handbreites Fries aus magischen Zeichen, das die vier Seitenwände des Mumienbehälters umlief. In herrlicher Glasflußarbeit waren winzige Gestalten von Göttinnen und Göttern abgebildet. Beschwörungen und Flüche bezogen sich auf den Inhalt und warnten jeden, der versuchen sollte, den Sarkophag zu öffnen.
    Jetzt war das alles - und dazu viele Teile des zertrümmerten Schiffes - von Sand bedeckt. Einiger Abfall lag auf der Sandschicht, und Millionen kleiner Meeresbewohner hatten sich angesiedelt.
    Aber in diesen Tagen schien sich dort in der dunklen, kalten Tiefe etwas zu verändern. Eine rätselhafte Unruhe hatte Fische, Krebse und Seesterne befallen. Sie bewegten sich zwar schneller, aber eine rätselhafte Kraft verhinderte, daß sie die Plätze verließen, an die sie sich gewöhnt hatten.
    Die Schwärme der kleinen Fische und die einzelnen großen Tiere, die langsam entlang der abstürzenden, zerklüfteten Felswand schwammen, spürten diesen seltsamen Sog, der an dem Etwas im Sarkophag zerrte. Immer wieder gab es diese fremde Kraft. Sie kam und ging in einem Rhythmus, der zu lang war für das kurze Leben der Fische.
    Es war, als würde eine magische Hand aus dem Weltraum hinunterlangen bis zu dieser Mumie und sie berühren.
    Unterschiedliche Kräfte stritten miteinander.
    Was für alle Zeiten eingeschlossen im Sarkophag schlief, erwachte aus langem Schlaf und fing vor Begierde zu zittern an.
    Aber jene ägyptischen Priester, die all ihre dämonische Magie dazu verwendet hatten, die Mumie zu bannen und einzuschließen, hatten für die Ewigkeit gearbeitet. Sie hatten gewußt, welche Gefahren für die Menschen aus dem Sarkophag ausbrechen würden, wenn man ihn öffnete. Und so kam es, daß etwa zweimal in hundertfünfzig Menschenjahren dort im Schlick und Sand sich das Chaos zu regen begann.
    Unbemerkt von den Menschen…

    Seine Freunde nannten ihn Charlie.
    In Wirklichkeit hieß er Charles Arthold. Im Augenblick gab es wenig, das ihm Sorge bereitete - nur sein Geld ging langsam zur Neige. Er war einundvierzig, mit dunklem Haar und auffallend weiß-grauen Schläfen. Und im Moment war er ziemlich guter Laune.
    Die Sonne des späten Juninachmittages hing groß und rötlich am Himmel. Ihr Licht und ihre Wärme hatten das alljährlich kleine Wunder hervorgerufen und die gesamte Ferienanlage fast schlagartig aus der Frühlingsstarre erweckt.
    Port Grimaud, unweit von Saint Tropez und Saint Maxime, belebte sich mit Autos, mit Bewohnern, die riesige Körbe und Koffer schleppten, mit den Gestalten der Segler, Müßiggänger und Schiffsbesitzer. Die „Einheimischen", also diejenigen, die das ganze Jahr hier lebten, waren - wie stets - halb erfreut, halb griesgrämig, weil sie aus der beschaulichen Ruhe gerissen wurden. Für Charlie bedeutete dieser Trubel, daß er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher