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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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wussten, dass dies Zeit brauchen und große Anstrengungen von allen Seiten erfordern würde, doch sie waren überzeugt, dass die Wunden, die Hideo Nomuras Tücke und Verrat hinterlassen hatten, heilen würden. Einige wenige vereinzelte Fanatiker klammerten sich vielleicht noch an ihre Überzeugung, dass Amerika an allem schuld sei, doch die meisten würden die Wahrheit akzeptieren und sich von der ruhigen Eindringlichkeit und dem beeindruckenden Auftreten des letzten überlebenden Gründungsmitglieds der LazarusBewegung überzeugen lassen. Und jenen, die Fakten lieber schwarz auf weiß sahen, würde die Veröffentlichung sämtlicher Daten und Dokumente, die in Nomuras geheimen Labors auf den Azoren gefunden worden waren, die letzten Zweifel nehmen. Die Bewegung selbst, erschüttert von den ersten Enthüllungen über das Lügengebäude und die mörderischen Pläne ihres Anführers, zeigte bereits Auflösungserscheinungen.
Anhänger und Reste der alten Struktur der Organisation würden nur überleben können, wenn sie zu einer Rückkehr zu Jinjiros ursprünglicher Vision einer Bewegung fähig waren, die sich für den friedlichen Wandel und eine Erneuerung der Umweltpolitik einsetzte.
Castilla fühlte, dass er sich zum ersten Mal seit Wochen entspannte. Amerika und die ganze Welt waren noch einmal knapp davongekommen. Er seufzte und bemerkte, dass Fred Klein ihn ansah.
»Es ist vorbei, Sam«, sagte sein Freund leise.
Castilla nickte. »Ich weiß.« Er hob sein Glas. »Auf Colonel Smith und die anderen.«
»Auf sie alle«, sagte Klein und hob ebenfalls sein Glas. » Sainte. «
    The Mall, Washington, D.C.
    Ein frischer, vom Regen sauber gewaschener Herbstwind raschelte in den Blättern, die noch an den Bäumen entlang der Mall hingen. Sonnenlicht sickerte schräg durch die Zweige und warf tanzende, rot und golden getönte Schattenmuster auf den Rasen.
    Jon Smith schlenderte zwischen den Bäumen hindurch auf eine Frau zu, die in Gedanken versunken neben einer Bank stand. Ihr kurzes, goldenes Haar leuchtete in der Nachmittagssonne. Obwohl ihr Arm und ihre Schulter in einem dicken Gipsverband steckten, wirkte sie dennoch schlank und anmutig.
    »Wartest du vielleicht auf mich?«, fragte er leise, als er nur noch ein paar Schritte von ihr entfernt war.
Randi Russel drehte sich zu ihm um. Ein kleines Lächeln spielte um ihren Mund.
»Ich vermute es mal – falls du der Typ bist, der mir die Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen hat, dass er mit mir essen gehen will«, entgegnete sie schnippisch. »Wenn nicht, esse ich allein.«
Smith grinste. Manche Dinge änderten sich nie. »Wie geht’s deinem Arm?«, erkundigte er sich.
»Ganz gut«, erwiderte sie. »Die Ärzte sagen, der Gips kann in ein paar Wochen runter. Wenn es soweit ist und das Schlüsselbein geheilt ist, soll ich noch eine Weile in die Reha, bevor ich wieder für den Außendienst fit bin. Ehrlich gesagt, kann ich es kaum mehr erwarten. Ich bin nicht dafür geschaffen, hinter einem Schreibtisch zu sitzen.«
Er nickte. »Wie stehen die Dinge in Langley? Regiert noch immer das Chaos?«
Randi zuckte vorsichtig mit den Schultern. »Allmählich scheint sich die Situation zu beruhigen. Die Computerdateien, die unsere Leute auf den Azoren gefunden haben, waren ziemlich aufschlussreich. Sie haben so ziemlich jeden auffliegen lassen, der mit TOCSIN zu tun hatte. Hast du schon gehört, dass Hanson zurücktritt?«
Smith nickte. Der Direktor der CIA war zwar nicht direkt in die illegalen Operationen von Burke und Pierson verwickelt gewesen, aber niemand zweifelte daran, dass seine falsche Einschätzung und seine Bereitschaft wegzusehen mitverantwortlich für die prekäre Situation der CIA gewesen waren. David Hansons Rücktritt »aus persönlichen Gründen« war für ihn die einzige Alternative zu seiner Entlassung, die es ihm ermöglichte, das Gesicht zu wahren.
»Hast du was von Peter gehört?«, fragte Randi.
»Er hat mich letzte Woche angerufen«, sagte Smith. »Er ist wieder Pensionär und lebt in seinem Haus in den Sierras. Diesmal endgültig, behauptet er.«
Sie wölbte zweifelnd die Augenbrauen. »Glaubst du ihm das?«
Er lachte. »Nicht wirklich. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Peter sehr lange untätig in einem Schaukelstuhl auf seiner Veranda sitzen kann.«
Sie musterte Jon aus leicht zusammengekniffenen Augen.
»Und wie geht es dir? Spielst du noch immer den Spion für die Vereinigten Nachrichtendienste? Oder war es diesmal der Geheimdienst
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