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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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Nichts. Die Thanatos-Drohne war verschwunden.
»Komm schon, du Miststück«, knurrte er. »Hör auf, Versteck mit mir zu spielen! Wohin bist du jetzt verschwunden?«
Und plötzlich blitzte Sonnenlicht auf einer riesigen Flügeloberfläche unter ihm, reflektiert von zehntausenden spiegelblanker Solarzellen.
»Wir haben’s geschafft! Wir sind über dem Monsterflieger!«, krächzte Peter triumphierend. Er hustete und versuchte, mehr Luft in seine pumpenden Lungen zu saugen. »Aber du musst schnell sein, Jon. Sehr schnell. Ich kann uns hier oben nicht lange halten!«
Smith nickte, ließ seinen Sitzgurt aufschnappen und legte sich vor der offenen Luke wieder flach auf den Bauch. Jedes Metall, das er berührte, war so kalt, dass es wie Feuer brannte. Die Außentemperatur war inzwischen sicherlich auf zwanzig Grad unter null gefallen.
Entschlossen hauchte Jon in seine Hände und rieb die Finger aneinander, denn ihm war klar, dass in dieser Höhe für sie alle die Gefahr bestand, sich die Finger oder irgendwelche anderen exponierten Hautstellen zu erfrieren. Dann lehnte er sich, das M4 fest gegen die Schulter gestützt, in die Luftwirbel der Rotoren hinaus. Der Wind zerrte an seinen Haaren und Kleidern.
Er konnte die Drohne jetzt deutlich ausmachen. Sie war etwa sechzig, siebzig Meter unter ihnen. Der Black Hawk wurde langsamer und passte seine Geschwindigkeit der seiner Beute an.
Smiths Augen füllten sich in dem kalten Luftstrom sofort mit Tränen. Er presste fest die Augen zu und wischte die Tränen fort, ehe sie gefrieren konnten. Er spähte durch sein Visier. Die Oberfläche des Nurflüglers schwankte leicht und lag dann wieder ruhig.
Er drückte den Abzug durch.
Ein Hagel von 5.56 mm-Projektilen schlug in die Thanatos Drohne und zerschmetterte hunderte von Solarzellen. Glassplitter und Plastiktrümmer flogen weg und verschwanden im bodenlosen Blau hinter ihnen. Einen Moment lang bog sich die Tragfläche bedenklich. Die Drohne sank tiefer.
Jon hielt den Atem an. Doch dann kompensierten die Flugcomputer an Bord des riesigen Nurflüglers den plötzlichen Energieverlust durch Erhöhung der Drehzahl der Rotoren. Die Drohne begann wieder zu steigen.
Smith fluchte leise und tastete nach einem neuen Magazin.
    In all dem Lärm, der kalten, dünnen und kaum atembaren Luft kämpfte Randi verzweifelt darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Der heftige, stechende Schmerz in ihrem gebrochenen Arm vermischte sich jetzt mit einem scheußlichen pochenden Schmerz hinter ihren Schläfen. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte, das Schwindelgefühl zu ignorieren. Der Schmerz in ihrem Kopf war jetzt so intensiv, dass er mit jedem Schlag ihres Herzens kleine rote Lichtpunkte in ihren Augen pulsieren ließ.
    Ihr Kopf fiel nach vorn.
Und in diesem kurzen Augenblick stürzte sich Hideo Nomura auf sie. Mit einer Hand schlug er ihren Karabiner zur Seite und
    ließ die Kante der anderen mit aller Kraft auf ihr Schlüsselbein krachen. Es brach wie ein trockener Zweig.
    Mit einem erstickten Stöhnen fiel sie in den Sitz zurück und kippte dann wieder nach vorn. Nur der Sicherheitsgurt um ihre Taille verhinderte, dass sie auf den Boden des Mannschaftsabteils rutschte.
    Nomura riss ihr das M4 aus den Händen und hielt ihr den Lauf an den Kopf.
    Smith warf irritiert einen Blick über die Schulter. Er wälzte sich herum, setzte sich auf und erstarrte dann, als er die Situation mit einem Blick erfasste.
    »Werfen Sie Ihre Waffe aus der Tür«, befahl Nomura. Seine Augen glitzerten so hart und kalt wie Eis. »Oder ich puste dieser Frau das Gehirn aus dem Kopf.«
    Jon schluckte krampfhaft und starrte Randi an. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen. »Sie ist schon tot«, sagte er in einem verzweifelten Versuch, Zeit zu gewinnen.
    Nomura lachte auf. »Noch nicht«, sagte er. »Schauen Sie.«
    Er packte Randi mit einer Hand bei ihrem kurzen blonden Haar und riss ihren Kopf zurück. Sie stöhnte leise. Ihre Lider flatterten kurz auf und schlossen sich dann wieder. Der Mann, der sich Lazarus nannte, öffnete verächtlich den Griff seiner Faust, und Randis Kopf fiel wieder nach vorn. »Sehen Sie?«, fragte er. »Und jetzt tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe!«
    Resigniert ließ Smith den Karabiner fallen. Das Gewehr wirbelte davon und verschwand.
»Sehr gut«, bemerkte Nomura vergnügt. »Sie lernen schnell zu gehorchen.« Er schob sich rückwärts, wobei er mit Randis Waffe auf Jons Brust zielte. Sein Gesicht wurde hart. »Und jetzt befehlen Sie Ihrem
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