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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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Ohne sich die Schmerzen seiner eigenen Verletzungen anmerken zu lassen, half er ihr, in den Black Hawk zu klettern. Dann schwang er sich selber an Bord. Sein Blick blieb an den beiden anderen Passagieren hängen. Er erkannte Hideo und Jinjiro Nomura von den Fotos in den Akten, die Fred Klein ihm vor einer Ewigkeit nach Santa Fe geschickt hatte. Vor sechs Tagen, korrigierte er sich mit einem ungläubigen Kopfschütteln. Sechs Tage, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen.
    Randi ließ sich Hideo gegenüber auf einen der nach hinten blickenden Sitze sinken. Sie biss vor Schmerz die Zähne zusammen, als sie ihren M4-Karabiner quer über ihren Schoß legte, sodass seine tödliche schwarze Mündung direkt auf sein Herz zielte. Jon setzte sich neben sie.
    »Haltet euch fest!«, rief Peter aus dem Cockpit. »Wir starten!«
    Mit aufheulenden Turbinen glitt der Black Hawk vorwärts über die Rollbahn, hob ab und drehte, während er höher stieg, bereits vom Flugfeld ab.

Kapitel neunundvierzig
    In dreihundert Fuß Höhe beendete Peter den Steigflug und ging in den Horizontalflug über. Sie waren jetzt hoch genug, um vor der Nanophagen-Wolke sicher zu sein, die über den Flugplatz und den Lagerhauskomplex der Nomura Pharma-Tech wehte. Zumindest hoffte er es. Er legte die Stirn in düstere Falten, denn ihm war durchaus bewusst, dass zwischen Hoffnung und absoluter Gewissheit ein himmelweiter Unterschied war. Er zog den Steuerknüppel an sich und ließ die Maschine weitere hundert Fuß steigen.
    Ruhiger jetzt, neigte Peter den Black Hawk in eine sanfte Kurve und flog eine Runde über dem mit Toten übersäten Rollfeld. Dann warf er einen Blick über die Schulter ins Mannschaftsabteil. »Wohin jetzt, Jon?«, fragte er. »Hinter der ersten Drohne von unserem Freund Lazarus her? Die gestartet ist?«
    Smith schüttelte den Kopf. »Noch nicht.« Er hebelte das leere Magazin aus seinem Karabiner und schob ein gefülltes ein. »Zuerst haben wir hier noch was zu erledigen.«
    Er glitt von seinem Sitz und legte sich flach auf den Boden des Helikopters. Über den Lauf seines M4 zielte er durch die offene Luke nach draußen. »Wir müssen zuerst die dritte Drohne zerstören«, rief er. »Sie kann noch immer per Autopilot starten.«
    Der Black Hawk neigte sich zur Seite und zog in einer engen Kurve wieder nach Süden. Smith lehnte sich ein wenig weiter hinaus und beobachtete, wie der riesige Nurflügler in seinem Visier immer größer wurde. Er drückte den Abzug durch und jagte eine Reihe gezielter Feuerstöße in die bereits auf die Startbahn rollende Drohne. Der Rückschlag des Karabiners hämmerte gegen seine Schulter.
    Der UH-60 donnerte über das Flugzeug hinweg und drehte in einer engen Kurve wieder zur Rollbahn zurück.
Der Verschluss des Karabiners blieb hinten. Jon zog das leere Magazin heraus und schob ein neues ein – sein letztes. Er legte den Fanghebel um. Das M4 war geladen und wieder feuerbereit.
Der Helikopter beendete seine Kurve und flog nach Norden, um ein weiteres Mal über die Drohne hinwegzufliegen.
Smith starrte nach unten. Der dritte Nurflügler stand jetzt, von dreißig 5.56 mm-Projektilen durchsiebt, bewegungslos auf der Rollbahn. Ganze Teilstücke seiner riesigen Tragfläche hingen, von der Salve zerfetzt, auf den Beton hinab. Trümmer von Motorengehäusen und Nanophagen-Zylindern lagen hinter der Drohne über die Rollbahn verstreut. »Ihr könnt eine Drohne von der Liste streichen«, rief er über die Schulter.
»Zwei sind erledigt, bleibt noch eine.«
Hideo Nomura zuckte zusammen und erstarrte dann in seinem Sitz.
»Keine Bewegung«, warnte ihn Randi. Sie fasste die Waffe auf ihrem Schoß fester.
»Sie werden sich hüten, mich hier in dem Hubschrauber zu erschießen«, zischte der jüngere Nomura. Jede Spur der freundlichen, kosmopolitischen Fassade, die er so viele Jahre lang kultiviert hatte, war verschwunden. Jetzt war sein Gesicht eine starre, hasserfüllte Maske, die die ganze Bösartigkeit und Egomanie enthüllte, die ihn wirklich antrieben. »Sie würden alle ebenfalls sterben. Ihr Amerikaner seid zu weich. Sie haben nicht den Geist des wahren Kriegers.«
Randi grinste spöttisch zurück. »Vielleicht nicht. Aber die Kerosintanks hinter Ihnen sind schusssicher. Und ich wette, Sie sind es nicht. Wollen Sie rausfinden, wer von uns beiden Recht hat?«
Hideo schwieg und starrte sie finster an.
Jinjiro Nomura sah still vor sich hinlächelnd aus der Luke auf die Zerstörung der abartigen Träume seines Sohns
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