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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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Webseiten von Lazarus erscheinen.«
»Mit anderen Worten, die klassische Zellenstruktur«, bemerkte Castilla. »Befehle laufen problemlos die Befehlskette abwärts, aber niemand außerhalb der Gruppe kann so ohne weiteres in den inneren Kern eindringen.«
Hanson nickte. »Das ist richtig. Es ist dieselbe Struktur, die sich im Lauf der letzten Jahre eine ganze Reihe sehr gefährlicher Terroristengruppen zu eigen gemacht haben. Al-Quaida, Islamischer Dschihad. Die Roten Brigaden in Italien. Die Rote Armee in Japan. Um nur ein paar beim Namen zu nennen.«
»Und Sie hatten noch kein Glück mit Ihren Bemühungen, bis in die oberen Ebenen vorzudringen?«, fragte Castilla.
Der Leiter der CIA schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Ebenso wenig wie die Briten oder Franzosen oder sonst irgendjemand. Wir haben es alle versucht – ohne Erfolg. Und wir haben, eine nach der anderen, unsere besten Quellen innerhalb der LazarusBewegung verloren. Einige sind aus der Bewegung ausgetreten. Andere wurden ausgeschlossen. Ein paar sind einfach verschwunden und vermutlich tot.«
Castilla runzelte die Stirn. »Es scheint zu einer Gewohnheit zu werden, dass im Umfeld dieser Gruppe Leute spurlos verschwinden.«
»Ja, Sir. Und zwar eine ganze Menge.« Der Direktor der CIA ließ diese unerquickliche und beunruhigende Wahrheit im Raum stehen, ohne weitere Details zu nennen.
    Fünfzehn Minuten später verließ der Direktor der CIA das Weiße Haus und eilte die Stufen des South Portico zu einer dort wartenden schwarzen Limousine hinab. Er ließ sich auf den Rücksitz sinken, wartete, bis der Mann vom Secret Service hinter ihm die Wagentür zuwarf, und drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage. »Bringen Sie mich nach Langley zurück«, befahl er seinem Chauffeur.
    Hanson lehnte sich in die Wildlederpolster zurück, als die Limousine die Auffahrt hinab Fahrt aufnahm und dann nach links auf die Seventeenth Street bog. Er betrachtete den untersetzten Mann mit dem kantigen Kinn, der mit dem Rücken zum Fahrer auf dem Klappsitz ihm gegenüber saß. »Sie sind sehr schweigsam heute Nachmittag, Hal.«
    »Sie bezahlen mich dafür, dass ich Terroristen fange oder töte«, erwiderte Hal Burke. »Nicht, um mit Ihnen höfliche Konversation zu machen.«
    Ein amüsiertes Funkeln glomm kurz in den Augen des CIADirektors auf. Burke war ein altgedienter und erfahrener Agent im Antiterrorismus-Stab der Agency. Im Augenblick war er mit der Leitung des Sondereinsatzkommandos gegen die LazarusBewegung betraut. Zwanzig Jahre im verdeckten Außeneinsatz für die Agency hatten bei ihm eine Schussnarbe an der rechten Seite seines Halses und eine notorisch zynische Betrachtungsweise der menschlichen Natur hinterlassen. Es war eine Betrachtungsweise, die auch Hanson teilte.
    »Hatten Sie Glück?«, fragte Burke schließlich.
     
    »Nein.«
    »Verdammt.« Burke starrte missmutig aus dem vom Regen gestreiften Fenster der Limousine. »Kit Pierson kriegt bestimmt einen hysterischen Anfall, wenn sie das hört.«
    Hanson nickte. Katherine Pierson war Burkes Pendant vom FBI. Die beiden hatten bei der Formulierung der Gefahreneinschätzung, die er und Zeller soeben dem Präsidenten unterbreitet hatten, eng zusammengearbeitet. »Castilla will, dass wir unsere Ermittlungen gegen die Bewegung weiter mit allem Nachdruck verfolgen, aber er ist nicht bereit, seine Rede am Teller Institut abzusagen. Nicht ohne klarere Beweise für eine ernsthafte Gefahr.«
    Burke wandte den Blick vom Fenster ab. Sein Mund war ein dünner, grimmiger Strich. »Im Klartext heißt das, er will nicht, dass die Washington Post, die New York Times und die Fox News ihn einen Feigling nennen.«
    »Würden Sie das wollen?«
»Nein«, gab Burke zu.
»Dann haben Sie vierundzwanzig Stunden, Hal«, sagte der
    CIA-Chef. »Ich bin darauf angewiesen, dass Sie und Kit Pierson etwas Handfestes zu Tage fördern, womit ich ins Weiße Haus gehen kann. Andernfalls fliegt Sam Castilla morgen nach Santa Fe, um den Demonstranten die Stirn zu bieten. Sie wissen ja, was dieser Präsident für ein Mensch ist.«
    »Er ist ein sturer Hundesohn«, knurrte Burke.
»Ja, das ist er.«
»Dann soll es so sein«, sagte Burke mit einem Schulterzucken.
    »Ich hoffe nur, es kostet ihn diesmal nicht das Leben.«

Kapitel drei
    Teller Institute for Advanced Technology
    Jon Smith nahm immer zwei der breiten, flachen Stufen zum oberen Stockwerk des Instituts auf einmal. Die drei Haupttreppen im Haus auf- und abzulaufen, war so ziemlich die einzige
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