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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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die LazarusBewegung äußerst alarmierend. Die Bewegung metastasiert, und was einmal ein relativ friedfertiges politisches Bündnis für Umweltschutz war, verändert sich sehr schnell in etwas, das viel unberechenbarer, gefährlicher und tödlicher ist als die frühere Organisation.«
Er sah den Präsidenten über den Tisch hinweg an. »Ich weiß, Sie haben die betreffenden Überwachungs- und Abhörberichte gesehen. Und unsere Analyse dieser Berichte.«
Castilla nickte zögernd.
Das FBI, die CIA und andere Bundesnachrichtendienste beobachteten eine lange Reihe von Gruppierungen und Personen. Angesichts des zunehmenden weltweiten Terrorismus und der Verbreitung chemischer, biologischer und nuklearer Waffentechnologien wollte niemand in Washington das Risiko eingehen, aus heiterem Himmel von einem vorher nicht bekannten Feind attackiert zu werden.
»Lassen Sie es mich unverblümt sagen, Sir«, fuhr Hanson fort. »Nach unserem Dafürhalten ist die Lazarus-Bewegung inzwischen fest entschlossen, ihre Ziele durch Gewalt und Terror zu erreichen. Ihre Wortwahl ist zunehmend feindselig, paranoid und voller Hass gegen die, die sie als Feinde betrachtet.« Der Chef der CIA schob ein weiteres Papier über den Tisch aus Pinienholz. »Das hier ist nur ein Beispiel.«
Castilla setzte seine Brille wieder auf und las schweigend. Er verzog vor Abscheu den Mund. Das Papier, auf das er hinabstarrte, war ein Glanzpapierausdruck einer Seite aus einer der Websites der Bewegung und zeigte eine Reihe grotesker kleiner Fotos von entstellten und verstümmelten Leichen. Die Schlagzeile in großen, fetten Lettern über dem Artikel verkündete: UNSCHULDIGE IN KUSASA ABGESCHLACHTET. Der Text zwischen den Bildern machte für das Massaker an den Einwohnern eines ganzen Dorfs in Zimbabwe entweder die von den internationalen Konzernen finanzierten »Todesschwadronen« verantwortlich oder »von der U.S. Regierung bewaffnete Söldner«. Er behauptete, die Morde seien Teil eines geheimen Plans, die Bemühungen der Lazarus-Bewegung, die organische Landwirtschaft in Afrika neu zu beleben, zu zerschlagen, weil sie das Monopol der Amerikaner für genetisch modifiziertes Getreide und Pestizide gefährdeten. Die Seite endete mit einem Aufruf, all jene zu vernichten, die die »Erde und alle, die sie lieben, zerstören«.
Der Präsident ließ das Papier auf den Tisch fallen. »Was für ein Haufen gequirlte Scheiße.«
»Wie wahr.« Hanson zog den Ausdruck wieder über den Tisch und schob ihn zurück in seine Aktenmappe. »Allerdings ist es hochbrisante gequirlte Scheiße – zumindest für das Publikum, auf das sie gemünzt ist.«
»Haben Sie ein Team nach Zimbabwe geschickt, das herausfindet, was in diesem – Kusasa wirklich passiert ist?«, fragte Castilla.
Der Direktor der CIA schüttelte den Kopf. »Das würde extrem schwierig, Mr President. Ohne die Genehmigung von der Regierung dort, die uns gegenüber feindselig eingestellt ist, müssten wir mit einer verdeckten Operation eindringen. Selbst dann bezweifle ich, dass wir viel finden würden. Zimbabwe ist ein hoffnungsloser Fall. Diese Dorfbewohner können von jedem ermordet worden sein – bei den Regierungstruppen angefangen bis hin zu irgendwelchen marodierenden Banditen.«
»Zum Teufel«, brummte Castilla. »Und wenn unsere Leute erwischt werden, wie sie dort ohne Genehmigung herumschnüffeln, wird jeder annehmen, wir hätten etwas mit diesem Massaker zu tun gehabt und versuchten nur, unsere Spuren zu beseitigen.«
»Das ist das Problem, Sir«, stimmte Hanson ihm leise zu. »Aber was auch immer in Kusasa wirklich geschehen ist, eines ist ziemlich klar: Die Führung der Lazarus-Bewegung benutzt diesen Vorfall dazu, ihre Anhänger zu radikalisieren und sie auf direktere und gewalttätigere Aktionen gegen uns und unsere Verbündeten vorzubereiten.«
»Verdammt, diese Entwicklung gefällt mir ganz und gar nicht«, knurrte Castilla. Er beugte sich auf seinem Stuhl nach vorn. »Vergessen Sie nicht, dass ich viele der Männer und Frauen kannte, die Lazarus gegründet haben. Sie waren angesehene Umweltaktivisten, Wissenschaftler und Schriftsteller – sogar ein paar Politiker waren darunter. Sie wollten die Erde retten, sie wieder zum Leben erwecken. Ich stimme zwar mit dem Großteil der Aussagen nicht überein, aber sie waren gute Menschen. Ehrenwerte Leute.«
»Und wo sind diese ehrenwerten Leute jetzt, Sir?«, erkundigte sich der Direktor der CIA leise. »Es gab ursprünglich neun Gründungsmitglieder der
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