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Die lange Reise

Die lange Reise

Titel: Die lange Reise
Autoren: Robert A. Heinlein
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es – nicht – und – es – ist – mir – auch – egal. Geh zu den Frauen, wo du mich mit deinen dummen Fragen nicht störst!«
    Erst jetzt entdeckte Hugh, daß eine bisher übersehene Gruppe von Kontrollämpchen aufgeleuchtet war. Die Schrift darunter zeigte das Wort AUTOPILOT an.
    Die Stereoaugen des Autopiloten registrierten die Planetenoberfläche und fütterten den Computer mit den Daten. Dieser wiederum suchte den geeignetsten Landeplatz aus. Das Boot setzte sanft auf einer grasüberwachsenen Ebene in der Nähe eines kleinen Wäldchens auf.
    Als der Antrieb aussetzte, kam Ertz aufgeregt in den Kontrollraum. »Was ist passiert, Hugh?«
    Hoyland deutete auf die Sichtscheibe. »Wir sind angekommen.« Er war zu müde und zu erschöpft, Freude darüber zu empfinden. Die Wochen des Kampfes, des Hungers und schließlich auch des Durstes – die Jahre, die er unermüdlich seiner Aufgabe gewidmet hatte – das alles war fast zu viel für ihn gewesen.
    Aber sie hatten Jordans Reise zu Ende gebracht. Und wenn er auch zu müde war, sich zu freuen, so empfand er doch ein Gefühl der Zufriedenheit.
    Ertz starrte mit großen Augen hinaus. »Bei Jordan!« rief er. Und dann eifrig. »Komm, gehen wir hinaus!«
    »Na gut.«
    Alan lief ihnen nach, als sie die Luftschleuse betätigten. Die Frauen folgten ihm auf dem Fuß. »Sind wir da, Kapitän?«
    »Ach, halt den Mund!« brummte Hugh.
    Die Frauen drängten sich um die verlassene Sichtscheibe. Alan erklärte ihnen stolz, aber nicht ganz treffend, was ihre Augen sahen.
    Endlich stand auch die letzte der Schleusentüren offen. Tief atmeten sie die Luft ein. »Es ist kalt! « Ertz schüttelte sich. Die Temperatur war kaum fünf Grad niedriger als die stets gleichbleibende im Schiff, aber es war eben das erste Mal, daß sie mit normalem Klima in Berührung kamen.
    »Unsinn«, erwiderte Hugh. Er ärgerte sich ein wenig darüber, daß jemand etwas an »seinem« Planeten auszusetzen hatte. »Das bildest du dir nur ein.«
    »Vielleicht«, murmelte Ertz gutmütig. »Wollen wir hinaus?«
    »Natürlich.« Hugh ließ sich nicht anmerken, daß es ihn eine gewisse Überwindung kostete. Er schob Ertz ein wenig zur Seite und sprang die eineinhalb Meter zu Boden.
    »Komm schon!« rief er hinauf. »Es ist alles in Ordnung.«
    Ertz hüpfte ebenfalls herunter und stellte sich neben Hugh, aber sie machten keinen Schritt weiter. »Es ist groß!« meinte Ertz schließlich fast ehrfürchtig.
    »Damit hatten wir ja gerechnet.« Hugh war verärgert, daß er sich in dieser Weite so verloren vorkam.
    Alan steckte vorsichtig den Kopf aus der Schleuse. »Okay, wenn ich auch herunterkomme?«
    Er stellte sich dicht zu den beiden und blickte sich um. »Bei Jordan!« Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
     
    *
     
    Ihr erster Ausflug führte sie kaum weiter als zehn Meter. Sie blieben dicht beisammen, und ihre Augen waren nach unten gerichtet, damit sie auf diesem unebenen Deck nicht ständig stolperten. Sie kamen recht flott voran, bis Alan den Blick vom Boden wandte und zum ersten Mal in seinem Leben keine Wände, ja gar nichts in seiner Nähe sah. Ein Schwindel befiel ihn, er stöhnte, schloß die Augen und stürzte zu Boden.
    »Was, zum Huff ...?« begann Ertz und blickte ebenfalls hoch. Da packte es auch ihn.
    Hugh kämpfte dagegen an. Es zog ihn in die Knie, aber er stützte sich mit einer Hand auf den Boden. Weder Ertz noch Alan waren Feiglinge, aber er hatte den Vorteil vor ihnen, daß er endlose Stunden vor der Sichtscheibe verbracht hatte.
    »Alan!« kreischte dessen Frau von der offenen Schleuse. »Alan! Komm sofort zurück!« Alan öffnete ein Auge und fixierte damit das Boot. Dann begann er, auf dem Bauch dorthin zurückzukriechen.
    »Alan!« befahl Hugh. »Halt an. Richte dich auf!«
    Alan gehorchte mit einer Leidensmiene.
    »Mach die Augen auf!« befahl Hugh weiter. Vorsichtig öffnete Alan beide Augen, schloß sie jedoch hastig wieder.
    »Bleib ruhig sitzen«, mahnte Hugh, »dann wirst du dich gleich wieder wohl fühlen. Ich bin schon wieder ganz in Ordnung.« Um es zu beweisen erhob er sich. Es war ihm zwar noch ein wenig schwindlig, aber er schaffte es. Nun setzte sich auch Ertz auf.
     
    *
     
    Die Sonne war bereits eine beträchtliche Strecke über den Himmel gewandert. Selbst die Frauen hielten sich nun im Freien auf. Das war erreicht worden, indem ihre Männer sie ganz einfach aus dem Boot gestoßen hatten. Allerdings hatten sie sich jedoch noch keinen Schritt davon entfernt und
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