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Die lange Reise

Die lange Reise

Titel: Die lange Reise
Autoren: Robert A. Heinlein
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Mund. »Hugh, was ist denn das?«
    Hoyland versuchte es ihm zu erklären. Mahoney schüttelte verwirrt den Kopf und blinzelte. »Ich verstehe es nicht«, gestand er.
    »Du wirst schon noch«, tröstete ihn Hugh, selbst noch wie im Schock. »Hol Ertz. Und die Frauen ebenfalls. Sie sollen es sich ansehen.«
    »Gut. Aber hältst du es wirklich für richtig, es auch den Frauen zu zeigen?« fügte Alan mit gesunder Skepsis hinzu. »Es wird sie zu Tod erschrecken – sie haben ja noch nicht einmal die Sterne gesehen!«
     
    *
     
    Glück, eine narrensichere Konstruktion und minimale Kenntnisse waren ihre Helfer. Es war reines Glück, das das Schiff in die Nähe eines Sterns mit einem Planetensystem geführt hatte. Glück, daß das Schiff mit so geringer Geschwindigkeit ankam, daß Hugh sie mit dem Beiboot abbremsen konnte. Glück, daß er wenigstens soviel von der Navigation gelernt hatte, daß er es führen konnte, ehe sie verhungert waren oder sich in der Tiefe des Alls verloren.
    Die sorgfältig ausgetüftelte Konstruktion war es, der das Beiboot die gewaltigen Energiereserven und damit die erforderliche Geschwindigkeit verdankte. Die Konstrukteure hatten damit gerechnet, daß die Pioniere der zukünftigen Generationen auf ihrer Suche nach kolonisierbaren Planeten weite Strecken innerhalb eines Systems zurücklegen mußten – und sie hatten dafür vorgesorgt und die Beiboote mit allen erdenklichen Sicherheitsfaktoren ausgestattet. Hugh strapazierte sie allerdings bis an die Grenze.
    Glück war es, das sie in die Nähe der Planetenbahnen versetzte. Glück war es auch, daß die Umlaufbahn, in die Hugh sie schließlich manövrierte, mit der Rotation der Planeten übereinstimmte.
    Weiteres Glück war, daß die exzentrische Ellipse, in der das Beiboot flog, sie schließlich direkt an einen riesigen Planeten führte, und Hugh ihn als solchen erkannte. Denn sonst hätte es leicht sein können, daß sie in diesem System kreisten, bis sie an Altersschwäche starben, ohne je zu erkennen, bei welchem Himmelskörper es sich um Stern und bei welchem um Planeten handelte.
    Der riesige Planet jedenfalls, dem sie sich langsam näherten, übertraf Jupiter an Größe. Er war ein würdiger Begleiter des Sterns, der jünger und größer als die Sonne war, und um den er in respektvollem Abstand seine Bahn zog. Hugh verringerte die Geschwindigkeit viele Schlafzeiten lang, um das Schiff in einen Orbit um den Planeten zu bekommen. Das Manöver brachte ihn so nahe heran, daß er dessen Monde entdeckte.
    Wieder half das Glück nach. Hugh hatte vorgehabt, auf dem Riesen zu landen, er wußte es ja nicht besser. Wäre ihm das geglückt, sie hätten genau bis zum Öffnen der Luftschleuse gelebt.
    Aber sie waren knapp an Masse. Das Boot aus der Abschußbahn, die sie aus dem System getragen hatte, in einen Orbit zu manövrieren, hatte den größten Teil der Energie verschlungen. Hugh vertiefte sich endlos in die Bücher der Alten und studierte immer wieder die Formeln, die mit dem Gesetz der Masse zusammenhingen. Er strapazierte damit sogar die Geduld der unerschütterlichen Chloe.
    Seine andere Frau, die noch namenlose, ging ihm aus dem Weg.
    Aber er fand keine Antwort, die ihn davor bewahrt hätte, wenigstens ein paar der kostbaren, unersetzlichen Bücher als Masse zu opfern. Selbst wenn sie dem Konverter den letzten Faden, den sie am Leib trugen, überantworteten und sogar noch ihre Messer als Dreingabe, müßten doch noch einige der Bücher denselben Weg nehmen.
    Einen der beiden Monde konnten sie jedoch mit der restlichen Masse gerade noch erreichen. Hugh entschloß sich schließlich dafür.
    Und wieder war das Glück ihnen hold. Denn der planetengroße Mond, auf den Hugh zusteuerte, war für menschliche Besiedlung wie geschaffen.
    Ein weiteres Glück war, daß der Autopilot – wie die Konstrukteure es geplant hatten – beim Eintauchen in die Stratosphäre die Landung übernahm. Hugh wollte schon, stolz auf sein Können, geraden Kurs auf die Oberfläche nehmen, was ihr unvermeidbares Ende bedeutet hätte.
    Er versuchte verzweifelt, die Herrschaft über die Kontrollen wiederzugewinnen. Zu ihrer aller Glück gelang es ihm nicht. Er tobte und fluchte, daß sogar Alan seinen Blick von der Sichtscheibe nahm und ihn verwirrt anstarrte.
    »Hugh, die Sterne sind verschwunden«, erklärte er verdutzt.
    »Ich weiß es«, knurrte Hoyland.
    »O Jordan«, heulte Alan. »Was ist denn mit ihnen passiert?«
    Hugh funkelte ihn wütend an. »Ich – weiß –
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