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Die Kunst, gelassen zu erziehen

Die Kunst, gelassen zu erziehen

Titel: Die Kunst, gelassen zu erziehen
Autoren: Petra Kunze , Lienhard Valentin
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Felsens in der
    Brandung oder auch eines Baumes, der tief verwurzelt ist und trotzdem flexibel heftigen Stürmen trotzen kann.
    ÜBUNG
    Die Bergmeditation
    Am leichtesten kommen Sie mit dem Gefühl der Unerschütterlichkeit in Kontakt, wenn Sie bei dieser Meditation mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzen. Wenn Ihnen dies nur unter Schwierigkeiten möglich ist, können Sie natürlich auch eine andere Meditationshaltung einnehmen. Beim Meditieren ist es wichtig, dass Sie sich um sich selbst kümmern und sich nichts aufzwängen.
Lassen Sie sich zunächst ein wenig Zeit, im Sitzen anzukommen, und wenn Sie dann bereit sind, lassen Sie das Bild eines Berges vor Ihrem inneren Auge auftauchen, der Sie besonders anspricht.
Warten Sie einfach ab, was für ein Bild sich einstellt. Es kann ein Berg sein, den Sie kennen und zu dem Sie vielleicht eine besondere Beziehung haben, oder auch ein Berg, der nur in Ihrer inneren Welt existiert.
Auch wenn sich kein klares Bild eines Berges einstellt, lassen Sie sich nicht entmutigen – vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die eher das Gefühl, ein Berg zu sein, in sich wachrufen können, als einen solchen zu visualisieren.
Wenn ein Berg auftaucht, lassen Sie diesem Bild Zeit, deutlicher zu werden. Nehmen Sie seine Form wahr, wie er tief in der Erdkruste ruht und sich dann bis zu seinem Gipfel erhebt. Nehmen Sie seine Schönheit wahr, seine Stabilität und Unerschütterlichkeit. Sitzen Sie und atmen Sie mit diesem Berg.
Wenn Sie sich bereit fühlen, versuchen Sie, den Berg in Ihren eigenen Körper hineinzuversetzen, sodass Ihr sitzender Körper und der Berg eins werden. Ihr Kopf wird zum Gipfel, Ihre Schultern und Arme zu den Flanken des Berges und Ihr Gesäß und Ihre Beine zur Basis, die tief im Boden verwurzelt ist. Lassen Sie sich zu einem atmenden Berg werden, der unerschütterlich in seiner Stille ruht.
Schließen Sie die Meditation dann in Ihrem Rhythmus ab, und kehren Sie achtsam mit dem Gefühl der inneren Stärke in den Alltag zurück.
Geben und Nehmen
    Fälschlicherweise wird immer angenommen, wir Eltern, »die Älteren«, seien die Lehrmeister unserer Kinder, begleiten sie und lehren sie das Nötige. Dabei wird häufig unterschätzt, dass dies auch umgekehrt der Fall ist. Denn Kinder bieten uns eine unvergleichliche Chance zu innerem Wachstum – wenn wir bereit sind, in den Spiegel zu schauen, den unsere Kinder uns vorhalten. Denn wenn wir den He-rausforderungen, mit denen wir als Eltern konfrontiert werden, wach und achtsam begegnen, eröffnen sich uns ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten. Wir können praktisch alle Situationen im Zusammenleben mit unseren Kindern nutzen, um die Barrieren in unserem eigenen Geist zu entfernen und tiefer in unser Inneres, auch auf unsere dunklen Punkte, zu schauen. Dadurch steigert sich ganz automatisch die Präsenz im Kontakt mit unseren Kindern.
    Wohl alle Eltern würden den Satz unterschreiben, dass ihre Kinder ihr ganzes Leben verändert haben. Noch weit mehr als alle äußeren Veränderungen unserer Biografie können unsere Kinder aber den Menschen in uns verändern und UNSERE BUDDHA-NATUR zum Vorschein bringen. Wenn wir diese gegenseitige Befruchtung sehen, die zwischen Eltern und Kindern stattfindet, verändert sich die Eltern-Kind-Beziehung ganz grundsätzlich.
    Selbstverständlich liegt die Verantwortung für die Verbindung nach wie vor bei den Erwachsenen. Sie sind es auch, die Werte vermitteln und als Vorbild fungieren. Aber es ist eben nicht mehr das scheinbar einseitige Geben oder gar Aufopfern, das von den Eltern verlangt wird. Denn die Kinder geben weit mehr zurück als die einzigartigen, beglückenden Momente, die sie ihren Eltern schenken. Sie eröffnen ihren Eltern ENTWICKLUNGSCHANCEN der besonderen Art: einen Weg zum grundlegenden Gutsein in ihrem Inneren.
    Insofern ist das Leben mit Kindern nicht nur schwierig, es kann auch eine Quelle der Freude und des tiefen Glücks sein. Indem wir lernen, dem Leben zu vertrauen, mit den Kindern wirklich in Kontakt treten und ihnen zu geben versuchen, was sie für ihre ENTFALTUNG von uns brauchen, haben auch wir Anteil am Fluss des Lebens. Indem wir uns auf das Leben, wie es sich uns offenbart, einlassen, werden wir innerlich weiter, leichter und bekommen mehr und mehr Zugang zu unserer eigenen inneren Weisheit.
Dem Leben vertrauen
    Das Leben mit Kindern ist eine unvergleichliche Chance, innerlich zu wachsen. Dabei kommen wir immer wieder an einen Punkt, wo wir Unterstützung
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