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Die Kunst, gelassen zu erziehen

Die Kunst, gelassen zu erziehen

Titel: Die Kunst, gelassen zu erziehen
Autoren: Petra Kunze , Lienhard Valentin
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allen gut, wenn wir Veränderungen zulassen und nicht an Gewohnheiten festhalten.
Zukunftspläne kritisch überprüfen
    Das betrifft auch unsere Planungen für die Zukunft: Je mehr Pläne wir für das Morgen schmieden, umso mehr verhindern wir, dass wir ganz im Hier und Jetzt leben. Es kommt ja ohnehin anders, als wir denken. Kennen Sie den Spruch: »Leben ist das, was dir zustößt, während du andere Pläne machst.«? Manche Vorsorge ist sicher nötig, etwa wenn es um die rechtzeitige Anmeldung im Kindergarten oder die Suche nach der geeigneten Schule geht. Aber die meiste Planung, die in unserem Kopf stattfindet, ist unnötig und behindert sogar eine freie Entfaltung. Das Leben lässt sich nicht planen, wie wir aus eigener Erfahrung wissen. Also brauchen wir auch keine Zeit und Energie damit zu verschwenden. Außerdem sind Enttäuschungen vorprogrammiert, denn unsere Pläne haben mit der Realität meist wenig bis gar nichts zu tun. Dazu gehört auch, dass Sie Ihr Kind nicht verplanen – denn seine Zeit ist KOSTBAR ! Wie viele Kinder haben neben der Schule vollgestopfte Terminkalender, die ihnen kaum mehr Luft zum Atmen lassen! Gönnen Sie sich selbst und Ihrem Kind Freiräume und Zeiten der Muße. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Geschichte auf Seite 10: Je mehr wir in die Zukunft schauen, uns unseren Wünschen undPlänen widmen, umso unwahrscheinlicher ist es, dass unser Glück uns erreicht. Wenn es uns also gelingt, damit aufzuhören, uns allzu viel mit der Vergangenheit zu beschäftigen oder uns um die Zukunft zu sorgen, sind wir offener für ergiebiges, intensives Erleben mit allen Sinnen, das uns bisher vielleicht nicht möglich war. Wir können der Oberfläche entkommen und uns für ein REICHERES LEBEN bereit machen. Und vielleicht erwischt uns ja sogar unser Glück …
    Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt.
    [ Buddha ]
Realitäten anerkennen und loslassen
    Wir können nicht alles beeinflussen, aber wir können frei wählen, mit welcher Einstellung wir uns dem Leben stellen und es zu meistern versuchen. Nicht immer gelingt es uns auf Anhieb, von unseren Vorstellungen und Wünschen Abstand zu nehmen. Fällt es uns schwer, die Wirklichkeit anzuerkennen, kann es vielleicht helfen, unsere Erwartungen noch einmal zu überprüfen: Haben wir uns vorher etwas anderes vorgestellt? Haben wir uns getäuscht und sind nun enttäuscht? Haben wir gedacht, das, was ist, dürfte eigentlich nicht sein? Erst wenn es uns gelingt, anzunehmen, was ist, können wir auch loslassen.
    Loszulassen bedeutet, unsere Bedürfnisse nicht auf unser Kind zu projizieren, sondern zu akzeptieren, dass es ein EIGENSTÄNDIGER MENSCH ist und sich nicht immer so verhält, wie wir es uns vorstellen oder wünschen. Und das umso mehr, je älter es wird. Diese Aufgabe ist für viele Eltern schwierig, vor allem wenn sie sich stark mit ihrem Kind identifizieren, wenn es ihnen schwerfällt, zwischen den eigenen Bedürfnissen und Wünschen und denen des Kindes zu unterscheiden, und wenn sie die eigenen Sorgen und Ängste mit der Realität verwechseln. Doch genau hier ist ein wichtiger Ansatzpunkt, dem wir mit mehr Achtsamkeit begegnen können, um genau zu unterscheiden, welches unsere Geschichte ist und welche die des Kindes. Dabei können Ihnen auch die folgenden Überlegungen helfen.
    ÜBUNG
    Immer wieder loslassen
Gönnen Sie sich wieder ein wenig Zeit, in der Sie sich nicht stören lassen und Ihr Notizbuch zur Hand nehmen. Dann überlegen Sie:
Worauf versuche ich Einfluss zu nehmen?
Wo könnte ich meinem Kind mehr Freiraum lassen?
Welche Sorgen und Ängste habe ich?
Habe ich vielleicht einige aus meiner eigenen Kindheit übernommen?
Kann ich meine Sorgen und Ängste bei mir lassen und für mich behalten, oder belaste ich damit auch mein Kind?
Welche Ideen oder Vorstellungen über mein Kind habe ich?
Kann ich meinem Kind erlauben, sein eigenes Leben zu leben?
Kann ich anerkennen, dass es nicht dazu da ist, meine Erwartungen zu erfüllen?

Auf die Qualität
der Beziehung
kommt es an
    Als Eltern versuchen wir immer, unser Bestes zu geben und den »richtigen« Weg zu finden, damit unsere Kinder zu glücklichen und stabilen Menschen heranreifen. Dabei besteht die Gefahr, dass wir zu verbissen werden, und es kann leicht geschehen, dass wir Übermenschliches von uns erwarten. Aber Kinder brauchen keine perfekten
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