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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben
Autoren: Chris Guillebeau
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was für ein Vermächtnis man der Welt hinterlassen möchte, bekommt man leicht Komplexe, weil man jünger oder älter ist als andere Leute, mit denen man sich vergleicht. Aber solche Vergleiche sind irrelevant. Wenn Sie noch jung sind und gerade erst mit Ihrem Vermächtnisprojekt anfangen – umso besser. Lassen Sie nicht zu, dass irgendjemand wegen Ihres Alters auf Sie herabsieht.
    Wenn Sie bereits älter sind, haben Sie sich im Lauf der Jahre vielleicht schon eine gewisse Weisheit erworben. Wahrscheinlich ist es niemals »zu spät«, um mit dem anzufangen, was Sie insgeheim schon vor Jahren gern getan hätten, und vielleicht werden Ihnen viele Dinge nun, da Sie älter sind, leichter fallen.
    Ich persönlich halte Erfahrung für wichtiger als Alter. Erfahrung kann man bereits in jungen Jahren erwerben; man kann sie aber auch versäumt haben, obwohl man schon älter ist. Und genau wie es immer Leute geben wird, die mehr oder weniger Geld haben als Sie, wird es auch stets ältere und jüngere Menschen geben. Also vergleichen Sie sich nicht mit anderen, sondern konkurrieren Sie nur mit sich selbst; dann werden Sie keine Enttäuschungen erleben.
    Meine 1000-Wörter-Regel lässt sich auf alle Arten von kreativer, produktiver Arbeit anwenden. Ein Programmierer kann sich beispielsweise vornehmen, jeden Tag 50 Codezeilen zu schreiben, egal was passiert. Ein bildender Künstler kann jeden Tag eine Reihe von Skizzen anfertigen. Wenn Sie sich nicht auf Ihre Arbeitszeit, sondern auf Ihren Output konzentrieren und diesen anhand bestimmter Messmethoden kontrollieren, vermeiden Sie das schlechte Gewissen, das einen am Ende eines Tages überkommt, an dem man nichts zustande gebracht hat.
    Aber was ist mit dem Arbeitsprozess?
    Ist der Prozess (oder die »Reise«) denn nicht wichtiger als das Ziel, das man am Ende erreicht? Ich tendiere zu der Meinung, dass beides gleich wichtig ist. Mir ist klar, dass der Prozess, durch den man gute Arbeit leistet und ein Vermächtnis schafft, letzten Endes sogar wichtiger sein kann als das Ergebnis; trotzdem halte ich es für gut, ein Ziel zu haben. Daher konzentriere ich mich in der Regel auf ein ganz bestimmtes Ziel oder Resultat, wende mich aber, nachdem ich es erreicht habe, sofort dem nächsten Ziel zu. Sobald dieses Buch fertig ist, plane ich das nächste. Ich reise zwar um des Reisens willen; doch auch wenn ich alle Länder dieser Welt kenne, werde ich deshalb wohl trotzdem nicht für den Rest meines Lebens zu Hause sitzen. Vielleicht ist das Haarspalterei, aber für mich funktioniert es.
    Ich hoffe, mit dem, was jetzt kommt, nicht allen meinen bisherigen Aussagen zu widersprechen (liebe Amazon-Rezensenten, jetzt kriegt ihr mich vielleicht doch noch dran!): Aber wenn Sie ernsthaft vorhaben, der Welt ein Vermächtnis zu hinterlassen, werden Sie schon eine ganze Menge Sitzfleisch brauchen. Sich an eine Arbeit zu setzen und konsequent erst dann wieder aufzustehen, wenn man damit echte Fortschritte gemacht hat, kann wirkungsvoller sein als jedes Zeitmanagementprogramm. Hüten Sie sich nur davor, Zeit zu investieren, die keinem sinnvollen Zweck dient, damit aus Ihrer Vermächtnisarbeit nicht im Handumdrehen wieder unproduktive Routinearbeit wird.

    Egal, was Sie bisher getan haben oder wo Sie momentan in Ihrem Leben stehen – Sie können auf jeden Fall etwas Schönes schaffen, das Ihre Lebenszeit überdauert. Sie können anderen Menschen auf ganz besondere Art und Weise helfen – ihnen eine Unterstützung bieten, die es ohne Ihren Einfluss nicht gegeben hätte. Und genau darum geht es bei einem Vermächtnisprojekt.
    Denken Sie daran: Wir alle haben nur ein Leben. Also nehmen Sie es ernst. Mit einem Vermächtnisprojekt sorgen Sie dafür, dass das, was Sie der Welt bringen, seinen Wert lange Zeit behalten wird. Finden Sie nicht auch, dass sich das lohnt?
    BITTE NICHT VERGESSEN:
All die positiven Dinge, die Sie bisher gemacht haben, sind zwar sehr schön, aber Ihre Zukunft kann noch besser werden. Konzentrieren Sie sich darauf.
Erhöhen Sie Ihren Anteil an Vermächtnisarbeit im Vergleich zu dem Prozentsatz sinnloser, unproduktiver Arbeit (oder auch einfach nur »guter Arbeit«).
Setzen Sie sich für jeden Tag ein Maß (wie beispielsweise meine 1000-Wörter-Regel). Das kann Ihnen helfen, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die Ihnen wirklich wichtig sind.
Wachen Sie mitten in der Nacht mit guten Ideen auf. Teilen Sie diese Ideen der ganzen Welt mit.
 
 
 
SCHLUSSWORT Gefährliche Ideen
    Sei
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