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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben
Autoren: Chris Guillebeau
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brauchen, das sich leichter messen lässt, können Sie dieses Konzept auch zu einem zuverlässigeren Schätzverfahren umfunktionieren.
    Jim Collins, Autor von Der Weg zu den Besten und anderer Klassiker zum Thema Unternehmensstrategie, ist in der beneidenswerten Lage, mit seiner Zeit genau das anfangen zu können, was er will. Naturgemäß verbringt Jim gern den größten Teil seiner Zeit mit Arbeit, doch dank seines großen Erfolges als Autor und Referent stehen ihm auch in diesem Bereich stets unzählige Möglichkeiten offen. Da Jim konsequent den größten Teil seiner Zeit in Vermächtnisarbeit investieren möchte, hat er an Arbeitstagen immer eine Stoppuhr bei sich. Diese Stoppuhr hat drei verschiedene Zeitmesser: einen für »kreative Arbeit«, einen für »Unterrichtstätigkeit« und einen für »sonstige Tätigkeiten«. Die letzte Kategorie ist ein Sammelbegriff für alles, was weder in die Kategorie »Kreativität« noch in die Kategorie »Unterrichten« hineinpasst. Jim misst seine gesamte Arbeitszeit mit dieser Stoppuhr, sodass zwangsläufig alles, was er tut, in eine der drei genannten Kategorien fällt. Am Ende des Tages überträgt er die drei Arbeitsanteile in eine Kalkulationstabelle und heftet das Ergebnis an ein Whiteboard.
    Jim verfolgt den durchschnittlichen Anteil der drei Kategorien an seiner Arbeitszeit genau: Sein Ziel ist es, mindestens 50 Prozent seiner Zeit mit Recherchen und Schreiben zu verbringen, 30 Prozent damit, anderen Menschen etwas beizubringen, und die restlichen 20 Prozent mit »sonstigen Tätigkeiten«. Nur 20 Prozent seiner Arbeitszeit für sämtliche Aktivitäten zu investieren, die nichts mit Unterrichten oder kreativen Prozessen zu tun haben, ist eine echte Herausforderung; daher verfolgt Jim seine Arbeitszeit-Statistik mit peinlicher Genauigkeit.
    Er hat auch genau herausgefunden, wie viel Schlaf er braucht, um produktiv zu sein; also führt er zusätzlich zu seinem allwöchentlichen Arbeitstagebuch auch noch Buch über seine Schlafzeiten. Wenn er über einen Zeitraum von sieben bis zehn Tagen unter seinem erforderlichen Schlafpensum liegt, kann er zwar immer noch unterrichten und Arbeiten erledigen, die in die Kategorie »Sonstiges« gehören, aber er ist dann nicht mehr so kreativ – und Kreativität ist schließlich seine wichtigste Arbeitskategorie. Trotz vieler Einladungen zu Vorträgen und Beratungstätigkeiten, die mit horrenden Honoraren dotiert sind, hält Jim sich eisern an seine Regeln. Statt dem großen Geld nachzujagen, nimmt er nur 18 Einladungen pro Jahr an und spendet ein Drittel der Einnahmen daraus an gemeinnützige Organisationen. Er ist geradezu süchtig danach, intensiv zu leben und der Welt ein Vermächtnis zu hinterlassen, das seine Lebensspanne bei Weitem überdauert. Und ich denke, dieser Wunsch und das Verlangen nach Kaffee sind »gute Süchte« (wobei ich mir beim Kaffee allerdings nicht ganz so sicher bin). 25
    FRAGEN, DIE SIE SICH BEI DER PLANUNG IHRER VERMÄCHTNISARBEIT STELLEN KÖNNEN
    Morgens:
Wie fühle ich mich?
Was will ich jetzt in diesem Augenblick?
Was ist das Allerwichtigste, das ich heute tun kann?
    Abends:
Wem habe ich heute geholfen?
Wie viel Zeit habe ich heute mit kreativer Tätigkeit verbracht?
Bin ich heute einem meiner großen Ziele nähergekommen?
Wie viel körperliche Bewegung habe ich mir heute verschafft?
Wie viel Zucker, Koffein oder Alkohol habe ich heute konsumiert?
Was wünsche ich mir für den morgigen Tag?

    Kreieren statt Reagieren
    Ein wichtiges Prinzip der Vermächtnisarbeit lautet, dass man dafür normalerweise etwas Neues schaffen muss, statt einfach nur auf bereits Bestehendes zu reagieren. Wenn Sie kreativ sind, dann rufen Sie ein neues Projekt oder eine neue Interaktion ins Leben. Wenn Sie reagieren, erhalten Sie hingegen nur eine bereits bestehende Interaktion aufrecht. Die folgenden Tipps können Ihnen vielleicht helfen, mehr Zeit mit kreativer Tätigkeit zu verbringen.
    Messen Sie Ihre Arbeitszeit nicht in Stunden, sondern beurteilen Sie sie nach dem, was Sie in dieser Zeit produzieren. Ich kann acht Stunden lang an meinem Schreibtisch sitzen und im Internet surfen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich auch tatsächlich gearbeitet habe. Was ist wichtiger – acht Stunden an seinem Arbeitsplatz abzusitzen oder in dieser Zeit auch tatsächlich etwas zu leisten? Glauben Sie mir: Ich weiß nur allzu gut, wie man einen Arbeitstag vergeudet (denn ich habe das schon öfter getan, als ich an dieser
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