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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben
Autoren: Chris Guillebeau
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wagemutig, sei anders, sei unpraktisch – sei alles, womit du die Integrität deiner Ziele und deiner fantasievollen Vision gegen die Leute behauptest, die immer nur auf Nummer sicher gehen, gegen die Kreaturen des Banalen, die Sklaven des Alltäglichen.
    – SIR CECIL BEATON
    Mir ist durchaus bewusst, dass »gewöhnliche Leser« manche Ideen dieses Buchs nicht gerade mit Begeisterung aufnehmen werden. Wenn Sie mein Buch bis hierher gelesen haben, wissen Sie wahrscheinlich schon, dass ich kein Interesse daran habe, eine gewöhnliche Leserschaft anzusprechen – doch da dieses Buch Ihnen dabei helfen soll, den Status quo anzufechten, schadet es sicherlich nicht, wenn Sie wissen, wie Reaktionen darauf ausfallen können.
    Die häufigste Kritik an unkonventionellen Ideen lautet, dass sie unvernünftig oder undurchführbar sind. Diese Kritik wird häufig folgendermaßen formuliert:
    »Man kann nicht immer tun, was man will.«
    »Es gibt auch Menschen, die Verantwortung übernehmen müssen.«
    »Das funktioniert nicht. Es ist unrealistisch.«
    »Würdest du dich etwa gerne von einem nonkonformistischen Herzchirurgen operieren lassen?«
    »Unvernünftig«, »unrealistisch«, »unpraktisch« – all diese Begriffe dienen dazu, Menschen oder Ideen, die sich nicht an die konventionellen Maßstäbe und Erwartungen halten, auszugrenzen. Ich antworte darauf immer, dass die Welt unbedingt mehr Menschen braucht , die sich nicht anpassen und nicht mit dem Mittelmaß zufriedengeben. Ohne die zielstrebigen Bemühungen unvernünftiger Leute wären die meisten Menschen (auch die »vernünftigen«) bei Weitem nicht so gut dran. Es war zum Beispiel ziemlich unvernünftig von Martin Luther King jr. vorzuschlagen, dass alle freien Männer und Frauen in Amerika gleich behandelt werden sollten. Und es war auch unvernünftig von Gandhi, auf die Idee zu kommen, dass Indien die Fesseln des britischen Kolonialismus abschütteln sollte.
    Innovationen kommen von Menschen mit Unternehmergeist und von Leuten, die bereit sind, Risiken auf sich zu nehmen und etwas Neues auszuprobieren. Verbesserungen im Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit kommen von Menschen, die die herrschende Autorität in Frage stellen. Unvernünftig oder unpraktisch zu sein, scheint also gar nicht so schlecht zu sein. Deshalb schlage ich allen Menschen, die mit dem Status quo unzufrieden sind, eine Alternative vor: Überlassen Sie die »Realität« den Leuten, die glücklich damit sind, und ziehen Sie zu mir in die lebendige Welt. Glauben Sie mir: Das Wetter hier ist fantastisch!
    Gegen die Invasion einer Armee kann man sich wehren, aber nicht gegen die Invasion von Ideen.
    VICTOR HUGO
    Ich habe einmal mit Leitern einer Kirchengemeinde zusammengearbeitet, die sich uneinig darüber waren, ob sie lieber Mitarbeiter einstellen oder mehr ehrenamtliche Leute engagieren und dafür ausbilden sollten, die Verantwortung zu übernehmen. Diejenigen, die sich dafür aussprachen, mehr bezahlte Mitarbeiter einzustellen, führten als Begründung an, dass niemand auf die Dauer bereit sein würde, ohne Bezahlung zu arbeiten. Der Standpunkt der Gegenseite lautete, dass ein großer Teil der kirchlichen Arbeit ohnehin von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet werden sollte, und wenn man die richtigen Leute bäte, die Verantwortung für bestimmte genau definierte Aufgaben zu übernehmen, würden die ehrenamtlichen Mitstreiter sich sogar noch mehr anstrengen als jemand, der dafür bezahlt wird.
    Das eigentliche Maß, an dem man einen Menschen messen sollte, ist nicht die Frage, wo er in bequemen, angenehmen Zeiten steht, sondern wie er sich in Zeiten der Herausforderung und Kontroverse verhält.
    MARTIN LUTHER KING
    Wie Sie wahrscheinlich schon erraten haben, stellte ich mich auf die Seite der Leute, die für ehrenamtliche Mitarbeiter plädierten. Ich persönlich glaube, wenn man Menschen auffordert, freiwillig eine schwierige Mission zu übernehmen, melden sich viel engagiertere Leute, als man sie auf andere Weise je finden könnte. Vielleicht kennen Sie das klassische »Shackleton«-Beispiel, das diese Idee veranschaulicht. Ernest Shackleton, der Anfang des 20. Jahrhunderts mehrere Antarktis-Expeditionen leitete, brachte zur Anwerbung seiner Mitstreiter folgende berühmt gewordene Suchmeldung in Umlauf:
    Suche Freiwillige für gefährliche Reise. Geringer Lohn, bittere Kälte, viele Stunden in vollständiger Finsternis garantiert. Ständige Gefahr. Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im
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