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Die Kristallwelt der Robina Crux

Die Kristallwelt der Robina Crux

Titel: Die Kristallwelt der Robina Crux
Autoren: Alexander Kröger
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    Wie ein gewaltiger Spiegel ragt plötzlich die Fläche eines Riesenkristalls vor Robina auf. Und obwohl die junge Kosmonautin das Höhenruder zurückreißt, erfolgt Sekundenbruchteile später ein schmetternder Aufprall. Das Beiboot ist auf jenem geheimnisvollen Kristallboliden havariert, den die Besatzung der REAKTOM auf der Heimreise zur Erde entdeckt hat. Bestürzt sucht Robina Kontakt zum Raumschiff, um die Bergung zu veranlassen, doch die Funksignale bleiben ohne Antwort. Etwas Unfaßbares ist geschehen: Die REAKTOM ist verschwunden, und Kernstrahlung deutet auf eine Katastrophe. Niemand wird Robina retten können; sie ist allein in dieser unwirtlichen Kristallwelt, viele Lichtjahre von der Erde entfernt. Tiefe Verzweiflung ergreift die junge Kosmonautin, der nur ein Hoffnungsschimmer bleibt: Da ist jenes fremde Funkfeuer, dessen kalte Lumineszenz den Boliden in rhythmischem Abstand aus der Schwärze des Alls reißt…

    Alexander Kröger
    Die Kristallwelt der
    Robina Crux
    Wissenschaftlich-phantastischer Roman

    Verlag Neues Leben Berlin

    Illustrationen von Karl Fischer

    © Verlag Neues Leben, Berlin 1977
    2. Auflage 1979 Lizenz Nr. 303 (305/219/82) LSV 7503 Einband: Karl Fischer Typografie: Achim Kollwitz Schrift: 11p Garamond
    Lichtsatzherstellung: (140) Druckerei Neues Deutschland, Berlin
Druck und buchbinderische Verarbeitung:
Karl-Marx-Werk, Pößneck V 15/30
Bestell-Nr. 642 394 9
Remake by Monty P.

    DDR 6,50 M

    1.

    In dem Augenblick, als der Pilot offenbar die Gefahr erkannt hatte und das Beiboot zu einem riskanten Durchstart vor der spiegelnden, schrägen Wand zwang, durchbrach ein greller Blitz das lumineszierende Dämmerlicht. Plötzlich verringerte eine horizontale Schubkraft die Wirkung der Steuertriebwerke so beträchtlich, daß das Heck des Bootes auf die glatte Fläche prallte, das Fahrzeug nach oben glitt, der Rumpf sich gegen den Spiegel drückte und die Stabilisierungsflächen abbrachen. Die Trümmer rutschten erst noch ein Stück nach oben, dann, nach Erreichen des toten Punktes, die Schräge immer schneller nach unten, wobei sich der verbeulte Rumpf so drehte, daß er längs der Kante zu liegen kam, dort, wo der Kristall aus der Ebene wuchs. Eine der Stabilisierungsflächen schob sich über das Boot, die zweite prallte vor dem Rumpf auf, überschlug sich und schlitterte einige Meter in die Ebene hinein. Dann herrschte Ruhe.
    Rhythmisch pulsierte die kalte Lumineszenz aus unbestimmbarer Quelle, überzog diese bizarre Welt aus reflektierenden Flächen von Kuben und Oktaedern, Quadern und Rhomboedern mit einem Farbspiel.
    Scheinbar rasch zogen in tiefster Allschwärze funkelnde Sonnen. Fern sprangen leuchtend Kristallsplitter, durch Meteoritenaufschlag herausgebrochen aus dem spröden Material.
    Das im Lumineszieren matt schimmernde Wrack des Beibootes lag still, würde Teil werden der toten Materie ringsum, eingerieselt von splittrigem Geröll der Kristalle – nach Jahrhunderten.

    Zuerst fühlte Robina das Pochen in den Schläfen, danach den Drang des Blutes zum Kopf. Den übrigen Körper spürte sie nicht, es war, als schwebe er.
    Dann gelangten Bilder in ihr Bewußtsein, wirr und ungeordnet: Boris winkt – die Mundwinkel leicht nach unten gezogen, daß es wie Geringschätzung wirkt, die Augen, als sähen sie längst etwas anderes. So wie in jenen Tagen, als ihn ihr Zusammensein ungeduldig werden ließ… Da steht Ed, gebeugt, lächelnd unter dem Schmerz des kranken Wirbels. Er streicht über Robinas Arm beim Abschied, Ed, den sie lange nicht sehen und nur durch hundert Ohren wird sprechen können… Und da beugt sich Frank zu ihr, klopft vor dem Ausschleusen auf den Schutzanzug: „Mach's gut, Robi!“ Die Trennung wird nur kurz sein. Mein Kopf liegt zu tief – der Druck… Was ist…? Robina durchfuhr es mit einemmal siedendheiß: Frank!
    Und dann war da wieder etwas anderes: Der Bolzplatz. Ganz knapp vor dem Gesicht wischt der Boden aus gewaschenem Sand und glasklaren Plast-Oolithen vorbei. Die langen blonden Haare ziehen eine feine Spur.
    Die empörten Passanten lösen den Knoten des Strickes, der die Füße des baumelnden Mädchens verbindet und der dazu gedient hat, hängend über das Seil zu hoppeln. Und sie bedauern das ach so zarte, hübsche und jetzt wütend weinende Mädchen, dem das Blut zu Kopfe gestiegen ist, und sie schimpfen auf die rüden Bengel, die aus sicherer Entfernung grinsend die Szene beobachten.
    Dabei hatte Robina gar nicht geweint, weil sie mit dem
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