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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer
Autoren: Linda Fairstein
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günstig, Detective. Hört sich an, als wären alle Ihre Cops in Stellung.«
    »Was hat Clem Ihnen getan? Machen Sie einfach die Tür auf, und wir holen Mamdouba herauf, damit er mit Ihnen sprechen kann. Er wird Ihnen alles von Ihrem Vater geben, was Sie wollen.«
    »Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie man meinen Vater erniedrigt hat, Wallace? Sein ganzes Talent, seine Leidenschaft. Da machen Sie Ihr ganzes Leben lang etwas Einzigartiges, besser als jeder andere Mensch auf der Welt, und plötzlich kracht Ihr Universum zusammen, man reißt Ihnen das Herz raus, Sie werden ein Anachronismus und können nicht einmal mehr Ihre eigene Familie ernähren. Die Tiere waren vielleicht selten geworden, Mercer, aber es gab keinen Mangel an menschlichen Überresten.«
    Jetzt stand ich allein in der schmalen Nische und hatte niemanden mehr, der mir berichtete, wie es dort drinnen bei Erik Poste und Clem aussah. Ich konnte nur anhand der Reaktionen der Männer auf dem Steg über mir erkennen, dass Gefahr im Verzug war. Erik musste jetzt direkt neben Clem sein.
    »Alle wollten sie, jedes Museum der Welt. Nicht nur hier. Sogar in Afrika selbst. Sie bezahlten die Jäger - genau genommen jeden, der sich dazu bereit erklärte -, die Gräber aufzumachen. Alte, neue - es machte keinen Unterschied. Clem weiß es, hab ich Recht, Clem? Diese stolzen Institutionen wetteiferten um Menschenleichen.«
    »Clem wusste von Ihrem Vater?«
    »Nein, nein, bis heute hatte sie das nicht miteinander in Verbindung gebracht. Wie konnte sie? Man hat seinen Namen vor langer Zeit von allem hier entfernt. Aber sie war nahe dran. Schrecklich nahe.«
    »Katrina - hat sie es gewusst?«
    »In jener Nacht im Dezember. Es fiel ihr wirklich in den Schoß.«
    Jetzt kam Lärm von der Treppe. Wie ein Gewichtheberquartett trugen vier Männer einen Rammbock den langen Korridor entlang und brachten sich in Position, um die Tür zu Postes Versteck einzurennen. Man war offenbar der Ansicht, dass Clem zunehmend in Gefahr schwebte.
    Mercer, Mike und Kerry gingen ein paar Schritte zurück und machten Platz für das Team der Emergency Service Unit. Ich erstarrte, als ich sah, wie sie ihre Waffen zogen und wie Kerry und Mercer, die über ihre Ohrmikros Instruktionen erhielten, per Handzeichen Anweisungen gaben, wie der Raum zu stürmen sei.
    »Wollen Sie mir erzählen, was passiert ist, Erik?«
    »Nicht wirklich, Wallace. Was hätten wir dann noch zu reden? Das könnte das Ende unserer Unterhaltung -«
    Der Rammbock krachte durch die Tür. Ich presste die Zähne zusammen und wartete auf Schüsse.
    »Kommen Sie, Alex. Clem ist in Ordnung. Es geht ihr gut.«
    Kerry winkte mich in den Raum. Es waren keine Schüsse gefallen, als Mercer und die anderen in die kleine Kammer gestürmt waren.
    Ein Polizeibeamter der Emergency Service Unit hatte Poste Handschellen angelegt und führte ihn ab, damit Clem nicht in seiner Nähe sein musste. Mike und Mercer nahmen ihr gerade die Fesseln ab, während zwei Sanitäter ihre Vitalzeichen prüften und sie fragten, ob sie verletzt sei.
    Ich blieb stehen und sagte Poste, dass ich gerne mit ihm sprechen würde, wenn wir in ein paar Minuten nach unten kämen. Es war nicht notwendig, ihn jetzt sofort über seine Miranda-Rechte zu belehren und ihm Zeit zu geben, sich einen Anwalt zu besorgen.
    »Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit, Ms. Cooper. Ich habe Ihnen nichts zu sagen. Wenn Sie die ganze Nacht unten im Keller eingesperrt geblieben wären, hätte nichts hiervon passieren müssen.«
    Ich brauchte Mike nicht zu sagen, dass ich Recht gehabt hatte. Ein Blick von ihm, und ich wusste, dass er verstand.
    Clem weinte. Sie lehnte, eine Blutdruckmanschette um den Arm gewickelt, mit dem Rücken an einem Regal voller Menschenschädel. Mercer massierte ihre Handgelenke.
    Mike trat beiseite, um mir Platz zu machen. »Ich bin gut mit Leichen. Heulende Frauen zu trösten ist dein Bereich.«
    Ich kniete mich neben Clem, und sie legte ihren freien Arm um meinen Hals. »Ruhig, Clem. Es ist vorbei.«
    Ich konnte die Kratzer auf ihrem Unterarm fühlen, als ich sie in den Arm nahm. Ich zeigte sie dem Sanitäter.
    Clem brachte ein Lachen zu Stande. »Wissen Sie, wie viele Male mir so ein Pfeil schon auf den Fuß gefallen ist? Margaret Mead wäre entsetzt, wie oft das Praktikanten passiert. Dieses Gift hat eine kürzere Haltbarkeitsdauer als eine Tüte Milch. Diese Pfeile sind wahrscheinlich schon seit dreißig oder vierzig Jahren in diesem Zimmer. Mir haben die Pistolen
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