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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Autoren: Thomas Brezina
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lange aus!“ keuchte Dominik. Die Bande hatte den Eiskalten Troll fast erreicht. Er stand in einer Felsnische und glänzte bläulich. Seine Augen strahlten im Licht der Taschenlampen. Er hatte ungefähr die Größe eines dreijährigen Kindes und schien der Knickerbocker-Bande entgegenzugrinsen. Eigentlich hatte er einen Sohn oder Enkel des Bauern Gustavson erwartet, aber es war anders gekommen. Nur noch sieben Schritte trennten die sechs Eindringlinge von der Gestalt.
    Die Knickerbocker hatten gar nicht damit gerechnet, tatsächlich einen Troll vorzufinden. Noch dazu einen aus Eis. Wie hatte er sich so viele Jahre hier erhalten können? Im Sommer mußte die Temperatur in der Höhle doch ansteigen. Der Troll war nicht glatt, sondern schien eine schuppige Oberfläche zu haben. Er zog die sechs Personen mit magischer Kraft an. Sie konnten ihre Blicke nicht mehr von ihm wenden. Jetzt standen sie Auge in Auge dem Troll gegenüber, den sie fast eine Woche lang gesucht und endlich gefunden hatten. Eine Figur, die einen Mann dazu getrieben hatte, seinen eigenen Vater umzubringen, und an der das Leben einer jungen Frau hing.
    Lieselotte streckte ihre bloße Hand aus und näherte zitternd ihre Fingerspitzen der eiskalten Statue. Die Haut ihrer Fingerkuppen spürte die Kälte, die von dem Troll ausging. Lilos Finger glitten im Zeitlupentempo über die rauhe Oberfläche. Langsam strich das Mädchen von der Trollstirn über die rubinroten Augen und die Nase zu dem breiten Mund und weiter zum Hals. Der Troll strahlte eine unfaßbare Kraft aus. Lilo konnte ihre Hand nicht mehr von ihm nehmen. Sie schien wie angeklebt. Axel beugte sich vor und tastete nach den Augen. Waren es echte Rubine? Der Junge fühlte, wie ihn eine Welle der Kälte durchrollte. Sie kroch durch seine Finger, weiter durch den Arm und durch die Brust. Hatte der Bauer das gemeint, als er beschrieb, wie er erstarrte?
    „Aber das... das gibt es doch gar nicht! Nein!“ schrie Lieselotte auf.

 
     
Die letzten Stunden
    Der Troll begann sich zu bewegen. Er wankte nur unmerklich hin und her, aber er bewegte sich. Durch Lilos Berührung schien er zum Leben zu erwachen. Zuerst war der Bande nach Schreien zumute, aber dann brachte keiner mehr einen Ton heraus. Stumm und völlig fassungslos starrten alle das eisige Wesen an. Es neigte sich langsam nach vorn, als wollte es eine Verneigung machen, und - zerfiel in Tausende Stücke. Klirrend schüttelten glänzende, durchsichtige Splitter über den Höhlenboden und landeten vor den Schuhen der Junior-Detektive. Ehrfürchtig bückte sich Poppi und hob einen auf. „Wir... wir... wir haben etwas falsch gemacht!“ hauchte Dominik. Poppi befühlte die Scherbe und sagte plötzlich: „He... das... das ist gar kein Eis... das... das ist... Glas! Das ist eine Glasscherbe von einer zerbrochenen Flasche!“ Auch die Rubinaugen waren zweifellos keine Edelsteine, sondern nichts weiter als billige Glasperlen, die bei der Berührung mit dem Boden zersprangen. „Der ganze Troll war nichts anderes als eine kunstvolle Bastelei. Jemand hat Glasscherben übereinandergestapelt und zusammengeklebt, so daß sie diese Figur ergeben haben.“ Betroffen blickten alle auf den Scherbenteppich, der sie umgab. „Und wozu das alles? Schatz sehe ich keinen, und hier ist Endstation!“ brummte Axel enttäuscht. „Glaubt ihr, gibt es noch ein Versteck?“ Lieselotte begutachtete die Felsnische, in der der Troll gestanden war, und klopfte die Wände ab. „Nein... da ist nichts mehr!“
    „Das war alles?“ Dominik konnte es nicht fassen. „Dafür haben wir uns halb umgebracht? Soll das ein Witz sein? Ich bekomme das Gefühl, daß dieser Bauer Gustavson hochgradig wahnsinnig gewesen sein muß!“
    Axel bückte sich und strich über den Boden. „Lieselotte, komm einmal... ich meine... das gibt es doch nicht... oder schon?“
    Lilo hockte sich neben ihren Kumpel und starrte auf den
    Höhlenboden. Sie beugte den Kopf ganz tief hinunter und
    schnüffelte. Fragend blickte sie Axel an. O doch, das konnte es schon geben! In dieser Höhle ruhte vielleicht ein großartiger Schatz. „Hier lagert schwarzes Gold!“ verkündete das Superhirn. „Der Bauer hat schwarzes Gold entdeckt, das heute noch viel wertvoller ist als damals. Der, dem diese Insel gehört, kann
    wirklich reich werden. Ich weiß, daß im Meer, nicht weit von
    hier, ebenfalls schwarzes Gold entdeckt worden ist.“
    Poppi verzog fragend das Gesicht.
    „Erdöl! Ich meine Erdöl! Hier tritt
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