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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Autoren: Thomas Brezina
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zwar angemerkt, daß die Insel für ihn wie das Gesicht eines Trolls aussah. Dabei hatte er aber bestimmt den Anblick von der See aus und nicht aus der Luft gemeint.
    Axel hatte nach Lilos Angaben eine Lageskizze angefertigt, denn Herr Gustavson hatte genau beschrieben, wie die Inseln rund um die Trollinsel aussahen, wie weit entfernt sie waren und welche Form sie hatten. Immer wieder verglichen sie die Skizze mit dem Bild, das sich unter ihnen bot. Manchmal stimmte das eine oder andere, aber nie alles. Björn beugte sich nach hinten und bat die Bande um den Lageplan. Er und Öle hatten vorne in der gläsernen Kanzel einen besseren Ausblick.
    „Wir haben sie... wir haben sie!“ meldete Björn. Unter ihnen lag eine kleine, verschneite Insel, die am Rand völlig kahl und in der Mitte ein wenig bewaldet war. „Die Landung wird schwierig, da der freie Platz am Waldrand ziemlich schmal ist“, sagte Öle. Er schaffte es beim dritten Versuch. Ein Ruck, und der Helikopter stand auf dem Felsen. Die Herzen der Knickerbocker schlugen bis zum Hals. Sie waren am Ziel. Laut den Aufzeichnungen des
    Bauern mußten sie aber zum Strand hinuntersteigen, denn die Höhle befand sich auf Meereshöhe.
    Öle hatte diesmal an alles gedacht. Sogar eine Strickleiter hatte er dabei, mit deren Hilfe sie schnell über die Klippen hinunterklettern konnten. Sie liefen über den steinigen Strand und suchten die ungefähr fünf Meter hohe Felswand ab. Dummerweise hatte Herr Gustavson nicht hinterlassen, wo genau sich der Eingang zur Höhle befand. Dominik trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. „Ich muß... mal pinkeln!“ gestand er und verschwand zu diesem Zweck hinter einem hohen Felsen, der wie ein Hinkelstein im Boden steckte. Diese Felsen waren der Bande im trüben Licht bisher gar nicht aufgefallen.
    „Moment mal! So ein Felsen könnte den Höhleneingang verdecken!“ sagte Lilo. Sie machten deshalb kehrt.
    „Ich habe sie... ich habe sie!“ rief Poppi, die ein Stück voraus war. Aufgeregt kamen die anderen zu ihr und starrten durch die ungefähr drei Meter hohe und zwei Meter breite Öffnung, die die Form eines menschlichen Oberkopfes hatte. Die Knickerbocker hatten sich vier extra starke wasserdichte Taschenlampen besorgt, die sie nun gleichzeitig anknipsten. Sie leuchteten in die Dunkelheit und ließen die Lichtkreise über die feuchten, dunkelgrauen Wände streichen. Schritt für Schritt marschierten sie voran. Der Boden war teils sandig, teils mit kleinen Steinen bedeckt. Die Wände waren glatt und wirkten wie geschliffen. Der Gang führte sanft nach oben. An manchen Stellen war Wasser von oben in die Höhle eingebrochen und an den Wänden zu glitzernden, bizarren Gebilden aus Eis erstarrt. Besonderes war auf den ersten zehn Metern nichts zu entdecken. Danach machte der Gang einen Knick, führte wieder abwärts und wurde enger und niedriger. Die Knickerbocker-Bande bekam mit jedem Schritt mehr das Gefühl der Beengtheit. Der Wind wehte von draußen durch den Höhlengang, und ein heulender Ton war zu hören. Er hatte etwas Klagendes an sich, und den Junior-Detektiven rieselte eine Gänsehaut über den Rücken. Auch Öle und Björn zogen ängstlich die Köpfe ein. Es gab keinen Zweifel. Irgend etwas erwartete sie noch in dieser Höhle. Die Frage war nur, wann und wo?
    Axel, der vorausging, blieb stehen. Vor ihm hing ein schauriges Ding. Es sah aus wie eine Riesenspinnwebe, die sich von oben nach unten und von links nach rechts spannte. Es war unmöglich, daran vorbeizukommen, ohne das Zeug zu zerstören. Lilo zwängte sich an Axel vorbei und betrachtete prüfend das seltsame Gebilde. Sie zog die Handschuhe aus und befühlte ein Stück davon zwischen den Fingern. Das Eis, das das Ding umhüllte, schmolz. Fäden kamen zum Vorschein. „Ich halte das für ein altes, gefrorenes Fischernetz“, erklärte das Superhirn.
    „Aber wozu wurde es hier quer über den Gang gespannt?“ fragte Dominik. Darauf wußte niemand eine Antwort
    „Wir müssen es zerreißen, es bleibt uns nichts anderes übrig“, meinte Axel.
    Aber keiner traute sich. Alle sechs standen und starrten. Schließlich bohrte Lieselotte mit dem Finger mehrere Löcher in den grauen Schleier. Durch einige leuchtete sie mit der Taschenlampe und versuchte durchzublicken. „Es... es glänzt etwas... ungefähr 15 Meter weiter... das sieht aus...“ Das Superhirn brach ab.
    „Wie... wie sieht es aus?“ fragte Poppi aufgebracht.
    „Es sieht aus... wie... wie... ein Troll...
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