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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Autoren: Thomas Brezina
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mit roten Augen!“
    „Die Rubine!“ raunte Axel. Mutig packte er das Netz und riß an. Die Folge war ein Krachen und Knirschen über seinem Kopf. Längliche, harte Stäbe prasselten auf ihn herab, und er machte zwei schwungvolle Schritte zurück. Die anderen hinter ihm rempelte er dabei so heftig an, daß sie stolperten und nach hinten fielen. Der Regen der Stäbe ging immer weiter, und schließlich landete ein kegelkugelgroßes Ding auf dem Haufen vor Axels Beinen. Der Junge leuchtete darauf und schrie.

 
     
Was der Troll bewacht
    „Das... das sind Knochen... Menschenknochen!“ stieß der Junge hervor. „Und ein Totenschädel!“
    Die anderen standen auf und glotzten ängstlich auf den gruseligen Haufen. Lieselotte lenkte den Lichtstrahl ihrer Taschenlampe nach oben und entdeckte eine Öffnung in der Decke der Höhle. Es sah wie ein Kamin aus. „Da muß jemand... jemand heruntergeklettert und steckengeblieben sein!“ vermutete sie. Vorsichtig stieß sie mit der Stiefelspitze gegen ein paar Knochen, die klimpernd zur Seite rutschten. Der Ton, den sie verursachten, ließ das Superhirn aufhorchen. Lieselotte bückte sich und hob einen Knochen auf. „Wißt ihr was... die sind... aus Holz geschnitzt... oder aus Horn... jedenfalls sind die nicht echt!“ Auch der Totenschädel war künstlich hergestellt. Das Netz und diese Knochen dienten wahrscheinlich zur Abschreckung von uneingeweihten Eindringlingen. Lilo und Axel packten die Reste des Netzes und zerrten daran. Jetzt erst ließ es sich ganz entfernen und gab den Weg frei.
    Bevor sie weitergingen, leuchteten die „Trollsucher“ erst einmal ab, was vor ihnen lag. Der Gang wurde wieder breiter, aber nicht höher. Sie konnten gerade noch aufrecht stehen. Links und rechts entdeckten sie Nischen im Felsen, bei deren Anblick bei ihnen die Alarmglocken klingelten. „Da sind sicher noch weitere Fallen!“ flüsterte Lieselotte. Sie leuchtete den Boden ab und entdeckte dünne Drähte. Nur wer sie tatsächlich suchte, konnte sie entdecken.
    „Hat jemand einen Stock oder so etwas?“ fragte Lilo.
    „Nein, keiner!“ Öle drängte sich nach vorn und meinte: „Aber ich habe lange Beine!“ Der Pilot war über zwei Meter groß und hatte in der Tat sehr lange Beine. „Du willst diese Mechanismen auslösen, ohne dabei in eine Falle zu geraten, richtig?“ Lieselotte nickte. „Ich mache das!“ Öle ließ sich zu Boden sinken und stützte die Hände nach hinten ab. In der Turnstunde hätte man diese Übung „Brücke“ genannt, aber bei Öle sah es mehr nach einer Spinne aus. Auf allen vieren krabbelte er, mit dem Bauch nach oben, Stück für Stück weiter. Lieselotte sagte ihm an, wenn er sich einem der Drähte näherte. „Jetzt... jetzt... tritt drauf!“ gab sie das Kommando. Öle streckte den Fuß und tat es. Nichts geschah. „Noch einmal!“ trug ihm das Oberhaupt der Bande auf. Der Pilot holte mit dem Stiefel aus und trat fest auf den Draht. Wieder geschah nichts. „Ein letztes Mal noch!“ bat Lilo. Wieder schlug Öle mit dem Stiefelabsatz nach dem Fallstrick aus Metall, und diesmal kratzte er mit der Sohle so fest über den Boden, daß der Draht am Absatz hängenblieb und er ihn mitzog. Die Folge war gewaltig.
    Aus den Felsnischen klappten zerschlissene, zottige Ungeheuer mit bleichen Tierschädeln und Geweihen. Wie zwei Lanzen verspreizten sich die Gruselgestalten im Gang und versperrten den Weg.
    Erschrocken waren alle zurückgewichen und fächelten sich Luft zu, denn die schaurigen Tiere verströmten einen erbärmlichen Gestank. „Uah... was... ist das?“ stöhnte Dominik. Als die JuniorDetektive die Figuren genauer musterten, schüttelten sie den Kopf. Die Wesen bestanden aus Holzstöcken, die mit alten Tierfellen umwickelt waren. Auf die Spitzen hatte jemand die Knochenschädel von Rentieren gespießt. Öle und Björn räumten die Geisterbahngestalten aus dem Weg und bildeten mit den vier Knickerbockern eine Kette. Langsam, geduckt und auf alles gefaßt, steuerten sie nun auf das glänzende Wesen zu, das am Ende der Höhle stand. Bei jedem Schritt schien die Luft rund um sie kälter zu werden. Oder bildeten sie sich das nur ein? Ein Gefühl der Ehrfurcht überkam die sechs. Sie hatten den Eindruck, ein verbotenes Gebiet zu betreten. Es gab da aber noch etwas, das ihnen zu schaffen machte. Es war der eigenartige stechende Geruch, der vom Boden aufstieg. Er wurde heftiger und heftiger und ließ sie kaum noch atmen. „Ich... ich halte das nicht mehr
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