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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Autoren: Thomas Brezina
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sein, denn er kurvte fast eine geschlagene Stunde durch die Gegend. Am heftigen Rumpeln und Rütteln des Wagens erkannten die Knickerbocker, daß der junge Mann auch über Feldwege und nicht nur auf Hauptstraßen fuhr. Endlich hielt er an. Dominik drückte den Lichtknopf seiner Uhr und hob erstaunt die Augenbrauen. Es war bereits 20 Minuten nach Mitternacht. Lars war nicht pünktlich.
    Nachdem der Bursche ausgestiegen war, warteten die Knickerbocker noch eine Weile, bevor sie unter den Decken auftauchten. Sie befreiten sich und öffneten die Ladeklappe. Langsam glitten sie hinaus in die klirrende Kälte der Nacht. Einen Steinwurf von ihnen entfernt stand ein putziges kleines Holzhaus, aus dessen Fenster Licht fiel. Die vier schlichen heran und hoben langsam die Köpfe. Sie blinzelten über das Fensterbrett und blickten in ein kärglich eingerichtetes Zimmer mit weißen Wänden. „Da ist sie... da ist Lisa!“ Tatsächlich war die anmutige junge Frau in der Zimmertür aufgetaucht und lächelte. Sie schien sehr vergnügt zu sein und drehte sich vor Freude im Kreis. Dabei streifte ihr Blick auch das Fenster, durch das die Junior-Detektive schauten, und gleich darauf verschwand sie wieder im Nebenraum. Die Knickerbocker tauchten ab und atmeten tief durch. „Mist... so ein Mist!“ schimpfte Lieselotte leise.
    „Bist du sicher?“ fragte Axel sie noch einmal. Er konnte noch immer nicht fassen, was das Superhirn kombiniert hatte.
    Lilo nickte. „Ja, ganz sicher. Lars ist der miese Hund. Er ist an allem schuld. Er hat bestimmt auch seinen Vater umgebracht. Er hat sich immer als Eric verkleidet, um den Verdacht auf seinen Bruder zu lenken und ihn hinter Gitter zu bringen. Er wollte den Eiskalten Troll mit niemandem teilen.“
    Poppi verstand etwas nicht., Aber als wir Eric beobachtet haben, wie er seine Mutter bedrohte, da war Lars in Oslo!“
    Lilo hob die Hände. „Eben nicht! Er hat behauptet, mit dem Zug gekommen zu sein. Aber es fuhr durch den Streik überhaupt kein Zug, und deshalb steht fest, daß er gelogen hat! Sein Telefon in Oslo war umgeleitet. Wahrscheinlich sogar hierher. Das ist bei den modernen Telefonen möglich.“
    Das bedeutete, daß die Entführung gar nicht stattgefunden hatte. Lisa hatte mit Lars gemeinsame Sache gemacht und versucht, Frau Gustavson auf diese Art unter Druck zu setzen. Sie wollten die arme alte Frau fertigmachen, damit sie mit dem Geheimnis endlich herausrückte. Alles war nur vorgespielt.
    „Und der Eric, der uns verfolgt hat... wer war das?“
    Lieselotte überlegte kurz. „Ich glaube, der echte. Er wollte uns vielleicht beschützen, weil er nicht wußte, was wir vorhatten. Er ist auch deshalb aus dem Gefängnis ausgebrochen, um seine Unschuld zu beweisen!“
    Hinter den Knickerbockern knirschte der Schnee. Erschrocken sprangen sie auf und drehten sich um. Sie standen von Angesicht zu Angesicht Eric gegenüber, der diesmal eine Pistole in der Hand hielt. Er lachte, und sein roter Bart zitterte dabei.
    „Gib die Maskerade auf!“ zischte Lieselotte. „Du bist Lars. Der echte Eric hat sich nämlich den Bart abrasiert, und in nur vier Tagen kann er nicht nachgewachsen sein.“
    Wütend riß der Mann den Bart vom Kinn und von den Wangen. Es war tatsächlich Lars, der Lieselotte böse anfunkelte. Von wegen sanften Augen. Aus ihnen sprühte der Haß.
    Die Haustür wurde geöffnet, und Lisa trat heraus. Auch sie war mit einem Schlag wie ausgewechselt.
    „In Haus!“ befahl Lars. „In Haus...!“ Er rief Lisa etwas zu, die daraufhin wieder in der Hütte verschwand.
    Der Norweger trieb die vier Junior-Detektive wie vier Rinder vor sich her. Sie durchquerten den kahlen Vorraum und betraten ein größeres Wohnzimmer. Dort, an einen zerschlissenen Sessel gefesselt, saß ein alter, bärtiger, abgemagerter Mann. Mit feuchten Augen blickte er den vieren entgegen.
    „Wer... wer ist das...?“ keuchte Dominik. „Wen halten Sie hier gefangen?“
    Lieselotte öffnete den Mund und rief: „Herr Gustavson?“ Der Mann reagierte und blickte auf. „Das ist der Vater von Lars“, erklärte Lilo. „Er ist gar nicht tot. Lars hat ihn hier gefangengehalten, um aus ihm das Versteck des Trolls zu quetschen. Aber Herr Gustavson hat dichtgehalten, damit sein mißratener Sohn ihn nicht bekommt!“ Für diese Aussage bekam Lilo eine schallende Ohrfeige.
    Lisa kehrte mit Draht zurück und machte sich daran, die Knickerbocker zu fesseln.
    „Lilo... was... wir müssen was tun!“ zischte Axel. Schon
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