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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Autoren: Thomas Brezina
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neben der Bootswerkstatt gewesen. Aber... obwohl sie angeblich seine Freundin war, konnte die Polizei Lisa nicht finden. Weder in Erics Haus noch bei der Adresse, wo sie angeblich wohnte. Es gab keine Lisa.“
    Poppi schüttelte ununterbrochen den Kopf und murmelte: „Das... das... ich kann das alles nicht glauben. Wieso... tut jemand so etwas?“
    Björn hatte eine Erklärung: „Eric brauchte Geld. Er war pleite und hoffte den Hof zu erben. Außerdem hatte er sich mit seinem Vater nie gut verstanden. Sie stritten häufig und redeten oft halbe Jahre lang kein Wort miteinander. Eric wurde vor Gericht gestellt und zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Er selbst hat die blutige Tat nie zugegeben und immer nur seine Unschuld beteuert, aber die Beweise waren erdrückend.“
    Dominik deutete auf den schwimmenden Grabstein und fragte: „Und... was steht da?“
    Björn übersetzte es für die vier Freunde: „An dieser Stelle verlor ich meinen geliebten Vater. Möge der Grabstein alle mahnen, zu welchen Schreckenstaten Haß und Gier den Menschen fähig machen. Eric, trotzdem vergebe ich dir. Unterschrift: Lars.“
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik schluckten und senkten die Köpfe. Der Gedanke an das Verbrechen, das hier stattgefunden hatte, machte sie sehr traurig. Gleichzeitig war es hier auf der Eisdecke mitten auf dem See gruselig. Rund um sie war alles grau und ruhig. Gespenstisch ruhig. In einiger Entfernung erkannten sie den blassen Schein eines erleuchteten Fensters. Es mußte zum
    Bauernhof gehören. Die arme Frau Gustavson war jetzt völlig allein. Für einen Moment hielten alle fünf den Atem an und lauschten angespannt in die Stille.
    Dominik hörte es als erster. Ein Keuchen und Knirschen kam näher. Es klang, als ob jemand Schlittschuh laufen und dabei heftig atmen würde. Aber Schlittschuhlaufen war auf dem verschneiten Eis unmöglich. Stumm deutete Axel in die Richtung des Bauernhofes. Im letzten Tageslicht erkannten die vier Freunde eine gebückte Gestalt, die auf Langlaufskiern zu dem niederen Gebäude glitt. Wer war das? Björn packte Lieselotte fest am Arm und flüsterte ihr ins Ohr: „Das... das... kann nicht Lars sein. Er ist viel kleiner als dieser... dieser da. Doch außer ihm darf niemand zum Bauernhof. Frau Gustavson duldet seit dem Tod ihres Mannes keinen anderen Menschen mehr um sich.“
    Das Mädchen blickte Björn entsetzt an. „Du... ich habe ein ungutes Gefühl... Da... da stimmt etwas nicht, und wir sollten nachsehen gehen!“
    Die Knickerbocker ließen die dunkle Gestalt keine Sekunde aus den Augen. Der Unbekannte war mittlerweile bei der Insel angekommen und ging an Land. Schnell verschwand er zwischen den schwarzen Stämmen der Bäume. Erst als er vor dem erleuchteten Fenster auftauchte, konnten sie ihn wieder ausmachen. Mit dem Ellbogen schlug der Besucher die Fensterscheibe ein und sprang mit einem mächtigen Satz ins Haus.
    „Schnell, wir müssen Frau Gustavson helfen! Das ist... ein Einbrecher oder sonst etwas!“ rief Lieselotte.
    Björn ballte die Hände zu Fäusten. „Das... das... das kann nur einer sein. Nur einer tut so etwas!“ stieß er entsetzt hervor.

 
     
Der Eiskalte Troll
    Björn packte Axel am Ärmel seiner dicken Daunenjacke. „Sollen wir... sollen wir... ich meine, Frau Gustavson ist ganz allein und...?“
    Axel sprach das aus, was Björn nicht zu sagen wagte: „Du meinst, ob wir zum Haus gehen sollen? Natürlich, der Mann ist vielleicht gefährlich!“
    Lieselotte schnalzte tadelnd mit der Zunge. „Axel, hast du nicht kapiert, wer ,der Mann’ ist?“
    Ihr Kumpel schüttelte den Kopf.
    „Das ist Eric!“ flüsterte Lilo.
    Poppi zuckte zusammen. „Aber... der... der sitzt doch im Knast!“ piepste sie.
    „Ich denke, er ist ausgebrochen, anders kann ich mir sein Erscheinen nicht erklären!“ meinte Dominik, der die einfachsten Dinge wieder einmal besonders kompliziert ausdrückte.
    „Schnell! Eric ist nicht ohne Grund zurückgekommen. Er... er ist nach Björns Beschreibung zu allem fähig. Kommt! Aber kein Wort mehr, er darf uns nicht bemerken!“ wisperte das Superhirn.
    Geduckt stapften die Knickerbocker über das Eis. Der Schnee knirschte unter ihren Stiefelsohlen, und für die Bande klang dieses Geräusch jetzt wie wildes Getrommel. Sie keuchten vor Aufregung, und der Hauch ihres Atems wehte wie kleine Rauchwolken um ihre Köpfe. Vorsichtig näherten sie sich dem Ufer und kletterten an Land. Sie huschten von Baumstamm zu Baumstamm und tasteten sich auf
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