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Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll

Titel: Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Autoren: Thomas Brezina
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sanft, und sie können so am besten miteinander reden. Viele behaupten, in der Sauna oder danach die besten Ideen zu haben.“
    Axel wischte sich den Schweiß von der Stirn und konnte sich das sehr gut vorstellen. In der glühenden Luft der Sauna schien die Zeit stillzustehen. Die Welt mußte sich jetzt langsamer drehen. Auch die Gedanken im Kopf des Jungen rasselten nicht kreuz und quer, sondern tröpfelten langsam, einer nach dem anderen, so wie die Schweißperlen von seiner Nase.
    Die Geschichte vom Eiskalten Troll schien Eric für eine Art „Schatzkarte“ zu halten. Sie beschrieb seiner Meinung nach den Weg zu Reichtümern. Offenbar hatte Eric das Geheimnis dieser Erzählung schon seinem Vater abpressen wollen. Aber dieser schien ihm keine Antwort gegeben zu haben. Deshalb hatte er sterben müssen.

Axel stutzte. Da war etwas nicht logisch. Eric war wild und unbeherrscht, aber wieso ertränkte er seinen Vater im eiskalten See, weil der ihm nicht sofort alles erzählte? Auf diese Art würde er des Rätsels Lösung vielleicht nie erfahren. Hatte er nur aus Jähzorn so gehandelt? Oder war das alles überhaupt nur eine verrückte Idee? War die Sage vom Eiskalten Troll eben nur eine Sage, eine Geschichte, die zwar ein Körnchen Wahrheit enthielt, sonst aber erfunden war?
    „Los, raus in den Schnee!“ rief Björn und unterbrach damit Axels Grübeleien.
    Die Abkühlung würde ihm jetzt guttun, vielleicht brachte sie sogar seine Grübelzellen auf Hochtouren. Axel erinnerte sich nicht gerne daran, wie oft Lieselotte bei den Abenteuern der Knickerbocker-Bande die Lösung auf rätselhafte Fragen gefunden hatte. Er war sich im stillen immer als Zweiter, als Verlierer, als Dummer vorgekommen. Das wollte er nicht mehr sein. Falls die Sache mit dem Eiskalten Troll zu einem neuen Fall würde, dann wollte diesmal er die Nase vorn haben. Aber jetzt würde er sie zuerst einmal in den Schnee stecken!

 
     
Hallo, Lars!
    Lieselotte saß mit Frau Borten und Frau Kascha in der Küche des Blockhauses und schlürfte heiße Schokolade. Poppi hockte neben dem schweren Ofen aus Eisen und versuchte sich aufzuwärmen. Aber die Kälte war nicht aus ihrem Körper zu bekommen. Wahrscheinlich waren es auch die schrecklichen Gedanken, die sie zum Frösteln brachten. „Da draußen läuft ein Sträfling... ein entflohener Sträfling frei herum“, sagte sie leise. „Er ist gefährlich und unglaublich brutal. Er gehört zurück in den Knast.“
    Frau Borten blickte das Mädchen mitleidig an. „Brauchst keine Angst zu haben“, versuchte sie Poppi zu beruhigen. „Wir sind alle bei dir, und Eric kommt bestimmt nicht her!“
    Poppi war sich da nicht so sicher. „Seine Mutter ist da. Vielleicht versucht er noch einmal, mehr über diesen Eiskalten Troll aus ihr rauszuquetschen!“
    Frau Kascha winkte ab. „Dafür gäbe es hier zu viele Zeugen und Beschützer!“
    Björns Mutter fuhr sich mit den Händen durch Hunderte von kleinen Locken und meinte: „Was ich nicht verstehen kann, ist das, was Eric vor einem Jahr getan hat. Er sah zwar immer wild aus wie ein Wikinger, aber er war höflich und besonders hilfsbereit. Was ist nur in ihn gefahren?“
    Poppi malte im Geist Gitterstäbe um Eric herum. Das gab ihr ein wenig das Gefühl von Sicherheit.
    „Frau Borten... gibt es hier... Tiere mit zottigem weißem Fell, die frei herumlaufen?“ fragte Lilo.
    Frau Borten runzelte die Stirn. „Was? Tiere mit zottigem Fell? Meinst du Schafe?“
    Lieselotte traute sich den nächsten Satz kaum auszusprechen: „Äh... an dem See, in dem der Bauer ertrunken ist... ist dort einmal ein Schneemonster gesichtet worden?“

Björns Mutter lachte und schüttelte heftig den Kopf. „Nein, jedenfalls weiß ich nichts davon. Wieso fragst du?“
    Das Superhirn berichtete von der Begegnung mit dem seltsamen Wesen, und Frau Borten hatte einen Verdacht: „Das könnte ein Mensch gewesen sein, der sich auf allen vieren bewegt und einen Fellmantel getragen hat. Diese Schaffellmäntel sind sehr zottelig und waren vor einigen Jahren sehr modern.“
    Aber wer sollte dieser Mensch gewesen sein?
    Später gingen auch die beiden Mütter und die KnickerbockerMädchen in die Sauna. Das Schwitzen tat ihnen gut, und kurz vor acht Uhr saßen dann alle um den großen runden Tisch und aßen das Abendbrot. Es gab verschiedene eingemachte Fische, die der Bande sehr gut schmeckten. Frau Gustavson schlief tief und fest. Die Ruhe war für sie nun das beste.
    Als jemand heftig an die Tür
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