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JULIA VALENTINSBAND Band 21

JULIA VALENTINSBAND Band 21

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 21
Autoren: MERLINE LOVELACE ROBYN GRADY RAYE MORGAN
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1. KAPITEL
    „Lass dir nichts anmerken, aber dieser Wahnsinnstyp in dem weißen Smoking zieht dich die ganze Zeit schon mit Blicken aus.“
    Celeste Prince fasste ihre Freundin Brooke am Arm. „Tu mir den Gefallen und starr ihn nicht dauernd an“, zischte sie. „Sonst bildet er sich noch weiß Gott was ein.“
    Sie gab ja zu, dass der Mann mit seinen dunklen Haaren, dem markanten Kinn und den eindrucksvoll breiten Schultern wirklich gut aussah. Solche Männer begegneten einem nicht jeden Tag, und natürlich ließ er auch sie nicht kalt. Aber im Moment gab es Wichtigeres, da konnte sie keine Ablenkung brauchen.
    Gut hundert Gäste in festlicher Abendkleidung hatten sich auf Einladung von Rodney Prince, einem der erfolgreichsten australischen Unternehmer, hier in der Villa eingefunden, um das zwanzigjährige Bestehen seiner Firma PLM zu feiern. Aber für Celeste war es weit mehr als irgendein Firmenjubiläum. Denn heute Abend wollte ihr Vater die Leitung von Prince Landscape Maintenance, seinem auf Gartenbau spezialisierten Unternehmen, das landesweit Lizenzen vergab, an sie übergeben. Nachdem ihre Mutter vor fünfzehn Jahren gestorben war, hatte Rodney nur noch für seine Arbeit gelebt, sodass sie sich immer weiter voneinander entfernt hatten. So lange hatte sie auf diesen Augenblick gewartet, in dem sie endlich wieder eine Rolle für ihn spielen würde. Und es würde ein Augenblick werden, in dem ihre Mutter stolz auf sie gewesen wäre. Der Gedanken daran hatte sie über Jahre aufrechterhalten.
    Da mussten Männer, und mochten sie auch so gut aussehen wie dieser Fremde, zurückstehen.
    Celeste senkte den Kopf und warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Er lehnte in lässiger Haltung an der Terrassentür, eine Hand in der Hosentasche. Im klassischen Sinne war er vielleicht nicht schön, er sah eher auf eine archaische, sehr männliche Art gut aus. Aber das war es nicht, was seine Ausstrahlung so magisch machte. Es waren diese unglaublich blauen Augen, die sie förmlich zu hypnotisieren schienen.
    Und natürlich zweifelte er keinen Moment daran, dass er Eindruck auf sie machte. Das drückte sein Lächeln mehr als deutlich aus.
    Eine Gänsehaut breitete sich auf Celestes Armen aus, und sie sah schnell zur Seite. Aber sie spürte seinen Blick noch immer auf sich. Er schien sie zu liebkosen, schien ihr das Kleid abzustreifen …
    Brooke neigte sich zu ihr. „Kennst du ihn?“
    Celeste trank einen Schluck Champagner. Sonst hätte sie kein Wort herausgebracht. „Nein. Keine Ahnung, wer das ist“, gab sie zurück. „Und es interessiert mich auch nicht.“
    Sie musste sich darauf konzentrieren, ihre Antrittsrede ohne Stammeln und Stottern über die Bühne zu bringen. Als Kind hatte sie sehr darunter gelitten, dass man sie wegen ihres kleinen Sprachfehlers ausgelacht hatte. Inzwischen hatte sie ihr Problem erfolgreich bekämpft und überstand die meisten Situationen „unfallfrei“.
    Brooke hob eine Augenbraue. „Ach, nein?“ Sie hielt ihr Champagnerglas mit beiden Händen. „Wir waren zusammen auf der Highschool und sind mit dem Rucksack durch Europa gereist, ich kenne dich ziemlich gut. Also erzähl mir nichts. So hast du noch auf keinen Mann reagiert.“
    Celeste musste lächeln. „Es war ja auch noch keiner dabei, der auch nur annähernd einem Vergleich standgehalten hätte.“
    Wie unter Zwang warf sie einen Blick über die Schulter. Inzwischen bewegte der Mann sich durch den Raum, als ginge er sein Territorium ab und schätzte die zu erwartende Beute. Dabei wirkte er fast gleichgültig, und doch hatte sie das Gefühl, dass niemand der hier Anwesenden sich seiner fast magnetischen Ausstrahlung entziehen konnte. Vor allem sie selbst nicht …
    „Celeste, kann ich dich unter vier Augen sprechen?“
    Celeste fuhr herum und entdeckte ihren Vater hinter sich. Er wirkte angespannt. Ganz automatisch registrierte sie gleichzeitig, dass der gutaussehende Fremde verschwunden war. Sie entschuldigte sich bei Brooke und folgte ihrem Vater durch die Eingangshalle der eleganten Villa. Das Porträt ihrer Mutter nahm darin einen zentralen Platz ein.
    Heute Nachmittag hatte sie mit ihrem Vater über die Zukunft der Firma gesprochen. Er hatte sich in Andeutungen über seinen geplanten Rückzug ergangen und gleichzeitig herauszufinden versucht, welche Vorstellungen sie im Hinblick auf ihre Zukunft hatte. War sie mit ihrem Geschäft für Handtaschen und modische Accessoires, das sie dieses Jahr in Sydney eröffnet hatte,
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