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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
Autoren: Thomas Brezins
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und sehr breiten Kammer, von der zahlreiche weitere Tunnelöffnungen wegführten. Mehrere Petroleumlampen erhellten den Raum.
    Poppi sah sich um und stieß Lilo in die Seite. „Was... was ist da?“ fragte sie aufgeregt. Lieselotte traute ihren Augen nicht. Auf dem Boden lagen einfache Strohsäcke. Auch völlig verdreckte Kleidungsstücke – zerschlissene Hosen und Hemden – waren zu erkennen. Es stank bestialisch wie in einer öffentlichen Toilette, und die Junior-Detektive hielten sich angeekelt die Nasen zu.
    Der Mann, den die vier im stillen bereits Sklaventreiber getauft hatten, stieß einen schrillen Pfiff aus und brüllte einige bellende Worte. Sofort begann es in den Gängen, die von dem unterirdischen Raum wegführten, zu knirschen und zu schaben. Selbst Lilo, die sonst sehr unerschrocken war, konnte nun einen Aufschrei nicht mehr unterdrücken. Aus den Löchern der Steinwand kamen nämlich Kinder zum Vorschein. Sie mußten ungefähr so alt wie die Knickerbocker sein und starrten alle vor Schmutz. Ihr Haar war verfilzt und schimmerte rötlich. Ein Zeichen, daß es schon Wochen oder Monate nicht mit Wasser in Berührung gekommen war. Das Weiß der Kinderaugen war das einzig Helle in dem düsteren Raum.
    Stumm musterten die Kinder Axel, Lilo, Poppi und Dominik. Eine tiefe, verzweifelte Traurigkeit lastete auf ihnen. Sie ließen die Köpfe hängen und schienen völlig entmutigt und entkräftet.
    Wieder bellte der Sklaventreiber etwas, worauf jeder Knickerbocker von einem Kind an der Hand gefaßt und zu einem der Gänge gezogen wurde. Widerstrebend ließen die vier alles mit sich geschehen.

Keine Hoffnung?
     
     
    Auf allen vieren kroch Axel hinter einem kleinen Jungen nach. Der Sand auf dem Boden scheuerte seine Knie wund, und die scharfen Kanten der Steine ritzen ihn immer wieder an Armen und Beinen. Nach ungefähr zwanzig Metern waren sie am Ende des Ganges angelangt. Der Junge nahm eine kleine Hacke und klopfte damit gegen den Fels. Die Gesteinsbrocken, die er herausschlug, warf er in einen Blecheimer. „Wozu... wozu tust du das?“ fragte Axel. Der Junge verzog entschuldigend das Gesicht. Er verstand ihn nicht. Als der Eimer voll war, deutete er Axel, ihn zurückzutragen.
    Dominik, Poppi und Lilo erging es nicht besser. Auch sie bekamen die Aufgabe, die Steine aus dem Gang zu schaffen. Dominik atmete schwer. Die Luft in der niederen Röhre war knapp und voll Staub. Außerdem litt der Junge unter Platzangst. Er fühlte immer wieder, wie ihn die Panik packte und er das Gefühl hatte, daß ihm die Tunneldecke auf den Kopf drückte. Die Gänge waren so niedrig, daß ein Vorwärtskommen nur auf allen vieren möglich war. Überdies waren die Gänge aber auch noch sehr eng und machten ein Umkehren unmöglich. Im Rückwärtsgang mußten die Knickerbocker daher mit den Eimern nach draußen robben.
    Fast gleichzeitig erreichten alle vier die niedere Kammer, wo sie der Dickbauch schon erwartete. Er deutete ihnen mit der Peitsche, die Eimer auf eine Seite des Raumes zu stellen, wo bereits mindestens fünfzig weitere standen. Dann reichte er ihnen leere Eimer und beförderte die Knickerbocker mit einem Fußtritt wieder in die Gänge.
    Es war die Hölle. Die vier Freunde waren beisammen und doch voneinander getrennt. Sie konnten kein Wort miteinander wechseln, und ihre Angst wuchs von Minute zu Minute. Axels Uhr zeigte bereits sechs Uhr am Abend. Seit fast sechs Stunden schufteten sie nun also bereits. Wann durften sie endlich aufhören? Ihre Glieder schmerzten so sehr, daß sie sich kaum noch bewegen konnten. Außerdem machte ihnen die stickige Luft schwer zu schaffen. Sie hatten ständig das Gefühl, nicht genug Sauerstoff zu bekommen und ersticken zu müssen.
    Endlich... endlich war es soweit. Der Sklaventreiber pfiff und brüllte, und die Kindersklaven kamen aus den Tunnels. In einem verklebten Kessel brodelte eine bräunliche Suppe, deren Inhalt nicht zu erkennen war. Jedes der Kinder holte nun einen Blechnapf unter seinem Strohsack hervor und ging damit zu der Feuerstelle. Widerwillig klatschte ihnen der Mann eine Portion mit dem Schöpflöffel hinein.
    Die Knickerbocker hatten auch Hunger, doch das schien den Fettbauch nicht zu kümmern. Er würdigte sie nicht eines Blickes.
    Verzweifelt und völlig entmutigt ließen sich die vier auf einen Strohsack sinken. Ein Mädchen und ein Junge kamen zu ihnen und boten den vier Freunden die Reste ihres Essens an. Der Gestank, der aus den Schüsseln stieg, machte es
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