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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
Autoren: Thomas Brezins
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Axel, Lilo, Poppi und Dominik allerdings unmöglich, etwas davon hinunterzuwürgen.
    „Das... das ist ja Wahnsinn!“ schluchzte Dominik. „Die Kinder und wir... wir werden als Sklaven gehalten. Aber wozu müssen wir die Gänge graben?“
    Lieselotte zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, auf diese Art soll die Grabkammer des Pharaos mit seinem Schatz gefunden werden. Die ägyptischen Herrscher wurden doch immer mit Bergen von Schmuck, goldenen Statuen, Streitwagen und anderen Kostbarkeiten bestattet.“
    „Ich denke... ich habe den Eindruck... wir sind erwartet worden“, stammelte Axel erschöpft. „Das war... eine... eine Falle...!“
    „Sklaven... Sklaverei ist verboten. Wer kann so herzlos sein und den Kindern diese Qualen antun?“ wimmerte Poppi.
    Wieder sauste die Peitsche durch die Luft. Die Pause war beendet. Die Kinder sprangen gehorsam auf und jedes schnappte einen Eimer. Der Sklaventreiber deutete den Knickerbockern, dasselbe zu tun. Im Gänsemarsch ging es nun den Hauptgang hinauf.
    Lieselotte schöpfte Hoffnung. „Im Gang habe ich nirgends Steine gesehen. Das bedeutet... das heißt... die Steine werden nun nach draußen gebracht. Der Fettsack öffnet dazu die Felsentür, und wir können hinaus.“ Axels Kommentar zu dieser Vermutung war ein heiseres, spöttisches Lachen. „Nie... schaffen wir nie!“ stöhnte er. Die Schmerzen in seinen Armen und Beinen wurden langsam unerträglich. Die dünnen Henkel der Eimer schnitten sich tief in seine Finger. Er wollte am liebsten umfallen und nie wieder aufstehen.
    Lilos Herz jagte, als sie sich dem Ausgang näherten. „Wenn das Flüchten so leicht ginge, hätten es die Kinder längst getan!“ keuchte Dominik. „Nein“, erwiderte das Superhirn, „denn sie wissen, daß sie sich mitten in der Wüste befinden. Ohne Kamel sind sie verloren. Das ist ihnen klar. Aber unsere Kamele sind bestimmt noch da.“
    „Glaube ich nicht!“ jammerte Dominik.
    „Hör auf zu jammern. Oder willst du hier verrecken?“ brüllte Lieselotte. „Schrei mich nicht an. Du warst wild darauf, Schatzsucher zu spielen. Ich nicht!“ zischte Dominik. Von der Spitze des Zuges ertönte die donnernde Stimme des Fettbauches. Augenblicklich verstummten die Knickerbocker. Sie hatten keine Lust auf die Peitsche.
    „Leute, denkt daran, daß wir es schaffen. Denkt fest daran!“ keuchte Lieselotte. „Das ist die einzige Rettung!“
    Endlich waren sie am Ende des Ganges angelangt. Der Mann brüllte, und alle drehten sich um, sodaß sie mit dem Rücken zum Ausgang standen. Auch die Knickerbocker befolgten den Befehl. Als Lilo dennoch nach hinten spähte, knallte sofort die Peitsche, und das Mädchen drehte augenblicklich den Kopf zurück.
    Es knirschte, und frische Luft schlug den Junior-Detektiven entgegen. Wieder schrie der Mann, und die Kinder-Karawane setzte sich abermals in Bewegung. Jedes Kind trat ins Freie und leerte dort seinen Eimer aus. Danach kehrte es sofort in die Pyramide zurück. Lieselotte war die erste der vier Knickerbocker, die hinaustreten konnte. Vor ihr standen nur noch zwei kleine Ägypter. Fieberhaft überlegte das Mädchen, wie eine Flucht möglich sein konnte. Der Sklaventreiber stand breitbeinig vor dem Ausgang und ließ keines der Kinder aus den Augen. Er hatte die Peitsche drohend erhoben, bereit, sie jederzeit heruntersausen zu lassen.
    Als Lilo an der Reihe war, ihren Eimer auszuleeren, war ihr noch immer keine Idee gekommen. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr sie selbst zu sein. Wie ein Roboter ging sie um den Mann herum und bog wieder in den Gang ein. Aus! Es war aus! Flucht unmöglich!
    Ein donnernder Knall und ein wütender Aufschrei ließen sie aus ihrer Verzweiflungsstarre aufschrecken. Das Mädchen drehte sich um und sah, wie der Fettbauch taumelte. Axel hatte ihm seinen vollen Eimer gegen das Bein geschleudert. Wieder einmal bewies das Mädchen nun, daß es in den schwierigsten Situationen einen klaren Kopf bewahrte. Es ließ seinen Blecheimer auf den Kopf des völlig überraschten Mannes niedersausen. Ein lautes Gong ertönte, und der Dickbauch ging zu Boden.
    Die ägyptischen Kinder, die das Ganze mit offenem Mund beobachtet hatten, rannten sofort herbei und setzten sich auf ihn. Sie preßten seine Arme nach hinten und umklammerten sie so fest sie konnten. Dominik stürmte ins Freie und stieß einen Jubelschrei aus. Die Kamele waren noch da. Er rannte zu ihnen und durchsuchte die Sättel nach einem Strick, mit dem sie den Mann fesseln konnten.
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