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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
Autoren: Thomas Brezins
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leuchteten die Wände und die Decke des Ganges ab.
    Da geschah es! Der Boden begann sich unter ihren Füßen in Bewegung zu setzen und glitt unter leisem Knirschen nach unten. Wie auf einer Hebetribüne fuhren die Knickerbocker hinab ins Ungewisse. Vor Schreck schrien sie auf. Axel versuchte, sich mit einem Sprung in den Gang zu retten. Doch es war zu spät. Er glitt ab und fiel zurück auf die Steinplatte. Lilo konnte ihn gerade noch zurückreißen, sonst wäre er über die Kante in unbekannte Tiefe gestürzt.
    „Mein Gefühl war richtig!“ schoß es Lilo durch den Kopf. „Hier stimmt etwas nicht. Das ist... das ist... eine Falle.“ Um die anderen nicht in Panik zu versetzen, biß sich das Mädchen auf die Lippen und sagte nichts. Doch es spürte, wie sich jeder Muskel seines Körpers anspannte. Was war hier los? Wer hatte sie in die unterirdische Grabkammer gelockt? Und vor allem wozu? „Soll diese Kammer vielleicht auch unsere...“ Nein, diesen Gedanken wollte Lieselotte nicht weiterspinnen. Sie wehrte sich und versuchte, an den guten Ausgang dieses Abenteuers zu denken. Aber es gelang ihr nicht. Wie eine riesige, schwarze Wolke senkte sich die Angst vor drohender Gefahr über sie.

Eine grauenvolle Begrüßung
     
     
    Mit einem heftigen Ruck beendete der altägyptische ,Aufzug’ seine Fahrt. Wolken feinsten Staubes stiegen in die Höhe, und die vier Junior-Detektive mußten husten. Ihre Augen tränten, und zwischen ihren Zähnen knirschte es.
    „Was jetzt?“ fragte Poppi. „Ich will raus!“
    „Was glaubst du, was wir wollen?“ schnauzte sie Lieselotte an. „Vielleicht hier übernachten?“
    „Mama! Hallo, Mama! Professor Karlof? Wo seid ihr?“ rief Axel in die Dunkelheit. Antwort erhielt er keine. Dafür war in einiger Entfernung ein leises Kratzen und Schaben zu hören. Es klang wie eine Metallschaufel, die auf einem Stein hin- und hergeschoben wurde.
    „Es könnte ihnen etwas zugestoßen sein. Möglicherweise sind sie in einer Grabkammer eingeschlossen!“ keuchte Axel. Er zog die kleine Taschenlampe aus der Hosentasche, die jedes Mitglied der Knickerbocker-Bande immer bei sich trug. Obwohl sie nicht größer als ein Kugelschreiber war, gab sie einen hellen Lichtstrahl. Hastig leuchtete der Junge die Umgebung ab. Sie befanden sich in einem weiteren Gang, der höher und breiter war als der erste. Nur wenige Schritte entfernt befand sich eine Öffnung in der Wand.
    Schritt für Schritt marschierte der Junge darauf zu. Schweiß trat ihm aus allen Poren, und das Atmen fiel ihm schwer. Er schrie leise auf, als er erkannte, was sich im Nebenraum befand. Hier war eine Unzahl länglicher Mumien aufgestapelt. Axel vermutete, daß es sich um tote Krokodile handelte. Viel war von den meisten Tieren aber nicht mehr übrig, denn eine Armee weißer Ameisen krabbelte über die gräulichen, länglichen Stoffbündel. Mehrere waren bereits eindeutig bis auf die Leinenstreifen leergefressen. Da und dort schimmerten weiße Knochen zwischen den Stoffetzen durch.
    Wieder ertönte das Schaben, und Dominik glaubte sogar ein leises Rufen zu hören. Die Knickerbocker nahmen einander an den Händen und schlichen geduckt durch den Tunnel.
    „Mumien, überall liegen Mumien von Tieren!“ krächzte Dominik heiser. Der Staub der Grabkammer hatte seinen Mund und seine Kehle völlig ausgetrocknet.
    „Die Geräusche kommen aus der Grabkammer vor uns“, flüsterte Lilo und lenkte den Lichtstrahl ihrer Taschenlampe zum Ende des Ganges. In der Mitte des Raumes erkannten die Knickerbocker bereits aus der Entfernung eine steinerne Truhe. Es mußte sich um einen Sarkophag handeln, der rundherum mit bunten Hieroglyphen verziert war.
    Da! Da war das Schaben schon wieder. Dominik schluckte und würgte dann die Worte „Da ist jemand drinnen, der sich noch bewegen kann!“ hervor. Ein entsetzlicher Gedanke ging den vieren durch den Kopf: Vielleicht befanden sich Axels Mutter und der Archäologe { * } , für den sie arbeitete, in dem Sarg.
    „Es liegt eine Steinplatte auf dem Sarkophag“, wisperte Lieselotte. „Sie ist ein wenig verschoben. Außerdem sehe ich Fingerspuren im Staub. Das heißt, es hat jemand vor kurzer Zeit – vielleicht sogar heute – den Sarkophag geöffnet. Wir müssen den Deckel zur Seite drücken und nachsehen, ob tatsächlich jemand drinnen ist.“
    Die Herzen der Knickerbocker pochten laut, und der Schweiß stand ihnen auf der Stirn, als sie sich an die Arbeit machten. Sie stemmten sich mit aller Kraft
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