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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
Autoren: Thomas Brezins
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hatte sie beinahe gelähmt, deshalb spürte sie auch die Kälte der Nacht nicht. Sie bewunderte Axel, der Lilo in letzter Sekunde an den Händen packen und unter der Steinwand hervorziehen hatte können. Nicht einmal zwei Sekunden später hatte die riesige Steinplatte den Boden berührt und die Grabkammer wieder verschlossen. Glücklicherweise konnte sie dadurch auch die Rote Mumie nicht mehr verfolgen. Der Raum, in dem sie sich nun befanden, war leer und führte nach wenigen Metern ins Freie.
    Axel, Dominik und Poppi hatten ihre ohnmächtige Freundin gemeinsam an die frische Luft geschleppt, wo sie nun auf dem harten, sandigen Boden lag und immer noch keinen Ton von sich gab.
    „Ob es hier Skorpione gibt?“ schoß es Axel durch den Kopf. Ein Stich dieser Tiere konnte für den Menschen tödliche Folgen haben. Der Junge leuchtete die harte, rissige Erde rund um seine Füße und Lilo ab und atmete erleichtert auf. Seine Angst war unbegründet gewesen.
    Ein leises Knacken von vertrockneten Zweigen ließ ihn dann in die Höhe fahren. Er richtete den Strahl der Taschenlampe in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. „Wer sind Sie?“ rief er, als er das bärtige Gesicht eines dunkelhäutigen Mannes erblickte. Der Mann mußte den Abhang heraufgekommen sein, der zum Ufer des Nils führte. Auf dem Kopf trug er eine Art Wollmütze, und um seinen knochigen Körper schlotterte ein langes Gewand aus grobem Leinen, wie es in Ägypten noch viele Männer tragen.
    „Wer sind Sie?“ wiederholte Axel seine Frage auf englisch. Der Mann verzog grinsend den Mund, in dem nur noch wenige Zähne zu sehen waren. „Nicht Angst“, antwortete er auf deutsch. „Mehmed ( sprich: Mechmed ) ist Freund. Ihr schreien. Warum?“
    Da entdeckte Mehmed die noch immer bewußtlose Lilo und beugte sich zu ihr. „Aus welche Hotel?“ erkundigte er sich.
    „Wir wohnen nicht in einem Hotel. Wir wollen in das Lager der Archäologen. Dort werden wir von meiner Mutter erwartet. Ein Taxifahrer hat uns vom Bahnhof abgeholt und zu einem Grabeingang gebracht. Er wollte uns in eine Falle locken“, sprudelte Axel heraus.
    Mehmed schien kein Wort zu verstehen. „Lager?“ wiederholte er.
    „Jaja“, bekräftigte der Junge und machte mit der Hand schaufelnde Bewegungen. Dann stellte er dar, wie jemand etwas findet und bestaunt.
    „Ah...!“ Mehmed schien verstanden zu haben. Er ließ einen Wortschwall auf Axel niederprasseln, von dem der Junge nichts begriff. Mehmed hob Lilo vorsichtig auf und gab den anderen ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Dominik zögerte. „Vielleicht... vielleicht will uns der auch etwas antun“, flüsterte er Axel zu. „Hier treibt jemand mit uns ein böses Spiel.“
    Axel überlegte kurz. Rund um ihn war nur das Zirpen der Zikaden und das leise Säuseln des Abendwindes zu hören. Häuser oder Lichter konnte er weit und breit keine entdecken. Wenn sie nicht hier übernachten wollten, mußten sie Mehmeds Hilfe annehmen. „Wir gehen mit!“ entschied der Junge. „Ich habe Angst, daß Lilo einen schweren Schock oder vielleicht sogar eine innere Verletzung hat. Sie braucht einen Arzt.“
    Dominik nickte und nahm Poppi bei der Hand. Zu dritt rutschten sie den steinigen Hang hinunter, wo sie im Mondlicht ein kleines Schiff mit einem hohen, hellen Segel im Wasser schaukeln sahen. „Ich bringen euch in... Luga“, sagte Mehmed und zeigte grinsend seine Zahnlücken. „Er meint sicher, in das Lager!“ zischte Axel seinem Freund Dominik zu.
    Gerade als der hilfsbereite Ägypter mit Lilo an Bord gehen wollte, bewegte sich etwas beim Mast. Eine graue, schmutzige Decke wurde in die Höhe geschleudert, und etwas Rotes schoß in die Höhe.
    „Die Rote Mumie!“ kreischte Poppi auf. Mit einem Schlag war sie wieder hellwach, machte kehrt und kämpfte sich den Hang hinauf. Auch Mehmed schien äußerst erschrocken. Er ließ Lieselotte zu Boden gleiten und machte einige Schritte rückwärts. Axel und Dominik rasten zu ihrer Freundin.
    Wieder hob die angsteinflößende Erscheinung die Arme und bewegte sich auf Mehmed zu.
    Der Mann stammelte etwas, das sich nach höchster Angst anhörte und stolperte rückwärts in die Dunkelheit. Mehmed stürzte, rappelte sich aber gleich wieder auf und rannte los, so schnell er konnte. Bald waren seine wimmernden Schreie in der Finsternis verklungen.
    Die Rote Mumie schien zufrieden zu sein. Sie blickte dem Mann kurze Zeit nach und wandte sich dann zu Axel und Dominik, die noch immer neben Lieselotte am
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