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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
Autoren: Thomas Brezins
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Das unterirdische Grab
     
     
    „Wieso sollen wir da hinuntergehen?“ fragte Poppi ängstlich. Das Mädchen warf einen zweifelnden Blick auf die morsche Holztreppe, die in einen ungefähr fünf Meter tiefen Schacht führte. Der Taxifahrer, der neben seinem alten, klapprigen Wagen stand, zuckte mit den Schultern.
    Dominik beugte sich nach vorn und schaute prüfend in das Loch im Boden. Am Ende der Treppe schien ein eckiger, gemauerter Gang zu beginnen. „Es könnte sich um ein unterirdisches Grab handeln, von denen in Ägypten mehrere zu finden sind!“ sagte er zu seinen Knickerbocker-Freunden Lieselotte, Axel und Poppi. Die drei stöhnten leise auf und schüttelten die Köpfe. Dominik konnte die einfachsten Dinge kompliziert ausdrücken.
    „Mama!“ radebrechte der Taxifahrer und deutete mit der Hand nach unten. „Ist meine Mama mit Professor Karlof in dem Gang?“ erkundigte sich Axel. Der Fahrer überlegte kurz und antwortete: „Mama... Professor... warten!“
    Axel wandte sich zu den anderen und meinte: „Meine Mutter hat mir geschrieben, daß sie Professor Karlof bei jeder Grabung begleiten muß. Hier, in der Umgebung von Luxor, ist der Professor auf riesige Grabanlagen gestoßen, die niemandem bekannt waren. Mama und er werden sich bestimmt in dem Gang aufhalten. Deshalb sollte uns der Fahrer herbringen.“
    Lilo zögerte noch. Für Axels Überlegung sprach das Licht, das in dem unterirdischen Gang brannte. Die Dunkelheit war erst vor einer halben Stunde eingebrochen, und die brennende Lampe war ein Beweis dafür, daß vor gar nicht langer Zeit jemand in den Schacht gestiegen sein mußte.
    „Zu Lager!“ sagte der Taxilenker und deutete auf das Gepäck der Knickerbocker-Bande. Lilo nickte ihm zu, worauf er sich hinter das Lenkrad schob und wegfuhr.
    „Also dann los! Auf zu Frau Klingmeier und Professor Karlof!“ rief Lieselotte aufmunternd und stieg als erste die schmale, roh gezimmerte Holztreppe nach unten.
    Warme, stickige Luft empfing sie am Ende. Der Tunnel, der vor ihr lag, war mindestens drei Meter breit. Er war jedoch nicht hoch genug, daß sie aufrecht hätte stehen können. Ungefähr alle fünf Meter stand eine brennende Petroleumlampe und erhellte die glatten Wände des Ganges.
    „Jeder schnappt sich eine Lampe!“ kommandierte Lilo. Sie wurde oft als Superhirn der Bande bezeichnet und machte diesem Spitznamen alle Ehre. „Wenn Lampen brennen, gibt es in dem unterirdischen Grab genug Sauerstoff!“ dachte Lilo laut. Sorge bereitete ihr nur ein wenig der Staub, der in der Luft lag. Er kratzte im Hals und machte das Atmen schwer.
    „Moment, stop!“ überlegte Lieselotte.
    „Wieso komme ich auf die Idee, daß in diesem Gang etwas nicht stimmen kann? Warum habe ich den Gedanken, daß etwas geschehen könnte?“
    „Bist du angewachsen oder auf einen Kaugummi getreten und kleben geblieben?“ fragte Axel, der hinter ihr nachkam. „Affenkopf!“, fuhr ihn Lilo an und vertrieb das ungute Gefühl aus ihrem Kopf.
    Sie packte eine Lampe und tappte gebückt in den Tunnel.
    „Seid ihr sicher, daß wir uns hier in einem Grab befinden?“ erkundigte sich Dominik nach einer Weile. Er ging als letzter in der Reihe.
    Lilo brachte nur ein zustimmendes „aha“ heraus. Ihr war weiterhin unbehaglich zumute. Die niedere Decke des Ganges schien sich zu senken. Das Mädchen wurde den Eindruck nicht los, daß die Steine es zerquetschen könnten. Platzangst! Genau die hatte Lilo nun.
    Als das Superhirn den Kopf zur Seite drehte, stieß es einen leisen Schrei aus. Lilo hatte neben sich in einer Mauernische eine Mumie entdeckt. Sie war nicht größer als eine Puppe und hatte sehr menschliche Umrisse. „Das ist die Mumie eines Pavians“, sagte Axel leise. „Meine Mutter hat mir am Telefon erzählt, daß sie in letzter Zeit auch Mumien von Adlern, Schlangen, Ratten und sogar von Fröschen entdeckt haben. Die Tiere sind schon tausende Jahre tot, aber noch immer erhalten.“
    Poppi erschauderte. Immer wieder fiel ihr der Satz ein: „Wir stören die letzte Ruhe der Tiere!“ Ängstlich packte sie einen Zipfel von Axels Hemd und hielt sich daran fest. Sie wollte aber nicht zugeben, wie sehr sie sich fürchtete.
    „Aus... Ende! Der Gang ist hier zu Ende!“ meldete Lilo. Das Mädchen stand vor einer Steinmauer und tastete vorsichtig mit den Händen darüber. Unter der dicken Staubschicht spürte es Schriftzeichen, die in den Stein gemeißelt waren. Die restlichen Mitglieder der Bande kamen zu ihr und
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