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Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Titel: Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!
Autoren: Susanne Fröhlich
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Yoga macht Fröhlich
    Jeder kann Yoga, Yoga kann jeder
     
    Ich gebe es zu, ich war skeptisch, sehr skeptisch. Yoga hatte für mich so gar nichts mit mir zu tun. Ich war mir sicher, dass es etwas für sehr biegsame, sehr zarte, fast schon filigrane Frauen ist. Adjektive, die einem bei mir nicht in den Sinn kommen. (Egal wie viel man getrunken hat und wie schlecht man sieht …) Wenn ich wenigstens das Gefühl gehabt hätte, dass es schlank machen würde. Aber keinesfalls. Dachte ich an Yoga, dachte ich nicht an Sport. Nicht an Kraft, Wettkampf, Ehrgeiz oder gar Anstrengung und Kalorienverbrauch. Beim Yoga, so mein Eindruck, wird viel rumgelegen und bewusst geatmet – das klingt richtig schön langweilig. Außerdem: Yoga hatte für mich immer etwas mit Spiritualität zu tun. Yoga-Frauen trinken literweise grünen Tee und kümmern sich so selbstverständlich um ihr Karma wie andere um den Haushalt. Sie nehmen Sojamilch statt schlichter Kuhmilch und haben in ihrem Wohnzimmer mindestens eine Buddhastatue. Yoga ist was für Menschen mit esoterischer Ader, Yogis sind sanft, machen ständig OM, haben für alles Verständnis, kaufen nur Bio-Kost … Soweit nur die Kurzversion meiner profanen Vorurteile.
    Insgesamt war ich mir immer sicher: Yoga und ich sind nicht kompatibel. Bewusst atmen, in sich reinhören, für eine ungeduldige Person wie mich ganz schwer vorstellbar. Ich bin unruhig, will alles schnell und habe sportlichen Ehrgeiz. Bewegung ist weniger Vergnügen für mich als Zweck. Ich mache Sport, um reichlich vorhandenes Körperfett zu verbrennen und um mich auszupowern. Was hat das schon mit Yoga zu tun? Yoga war in meinem Kopf so ähnlich wie Autogenes Training mit ein bisschen lascher Gymnastik.
    Irgendwann, durch einen Zufall lernte ich in einer Talkshow die Schauspielerin Ursula Karven kennen. Eine wunderschöne, sehr schmale, gertenschlanke Person. Es gibt Zuneigung auf den ersten Blick. So war es hier. Ich mochte Ursula. Sehr. Wie viel Energie und Zupackendes in so einem zarten Körper versteckt sein kann, unglaublich! Das hat mein Vorurteilspaket in Hinsicht Yoga erstmals ein wenig erschüttert. Schließlich wusste ich, dass diese Frau exzessiv Yoga betreibt. Ursula – damals noch Frau Karven – hat mich nach der Sendung angesprochen. An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war irgendwas in der Richtung, ich würde so leuchten – und dann empfahl sie mir, Yoga zu praktizieren. Das empfand ich als einen wirklich witzigen Vorschlag, und ehrlich gesagt habe ich nicht mal weiter darüber nachgedacht. Nicht eine winzige Sekunde. Yoga – das erschien mir so weit weg von mir. Geradezu absurd. (Natürlich habe ich mich über das Leucht- und Strahlkompliment dennoch gefreut.) Wir tauschten Telefonnummern und das war es zunächst. Erstaunlicherweise (Zufall oder Schicksal?) haben sich unsere Wege danach häufiger gekreuzt. Wir haben uns angefreundet. Länger telefoniert und geredet.
    Als Ursula (die nicht nur Schauspielerin, sondern auch Yoga-Lehrerin ist) mir vorschlug, gemeinsam ein Yoga-Projekt aufzuziehen, habe ich alte Ignorantin trotzdem nur gelacht. Das Moppel-Ich in der Hundeposition? Die Unterarme heftig winkend beim Sonnengruß? Nein danke, dachte ich, lächerlich machen kann ich mich jederzeit auch anderweitig. Will ich mich demütigen, fehlt mir Yoga zu meinem Glück gerade noch. Da langt mir mein ganz normaler Alltag.
    Aber Ursula kann eine sehr hartnäckige Frau sein. Beharrlich hat sie mich nicht gerade überzeugt, aber immerhin überredet. „Probier es, und wenn es nicht funktioniert, war es eben nur ein Versuch …“ Irgendwann habe ich eingewilligt: Ich werde Yoga eine Chance geben. So wie einer neuen Gesichtscreme. Drei Monate lang. Mal sehen, was passiert. „Yoga macht was mit dir“, behauptete Ursula. Allein der Satz: Es macht was mit dir! Tut mir leid, aber da könnte ich direkt zu viel kriegen.
    Da schwingt diese esoterische Komponente mit, mit der ich so gar nichts anfangen kann. Was soll Yoga schon machen?
    Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber vielleicht lag es ja an meinem begrenzten Horizont. „Dein Rücken, deine Beweglichkeit, deine Figur, alles wird sich ändern.“ Das klang nach Wahnsinnsversprechungen, und da bin ich generell vorsichtig. Ich bin ja keine 17 mehr. Aber, wie wir alle wissen: Die Hoffnung stirbt zuletzt. All die Versprechen klangen auf jeden Fall herrlich. Und wenn auch nur ein Hauch davon wahr sein würde, wollte ich daran
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