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Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!

Titel: Der Hund, die Krähe, das Om... und ich!
Autoren: Susanne Fröhlich
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„Spektakulär: Getötet von den eigenen Brüsten!“
     
    ICH ÜBERLEBE!
TAG 07
    Ich atme doch!
     
    Beim Yoga soll man sich aufs Atmen konzentrieren. Ständig wird man zum Ein- und Ausatmen animiert. Richtiggehend angeleitet. Für mich etwas seltsam, schließlich atme ich schon mein ganzes Leben lang. Wie alle Lebewesen. Seit gut 48 Jahren atme ich nunmehr munter vor mich hin und jetzt will mir jemand erklären, wie ich zu atmen habe? Das finde ich, gelinde gesagt, ein wenig anmaßend. Man atmet doch automatisch.
    Auf jeden Fall durch die Nase, das scheint beim Yoga wichtig zu sein. Ein- und ausatmen durch die Nase. Beim Joggen und auch beim Krafttraining atme ich durch den Mund aus. Beim Yoga gilt: Klappe halten. Nicht leicht für mich! Mund zu, aber nicht verkrampfen. Locker atmen. Alles locker lassen! Egal, wie anstrengend die Übung auch ist. Atmen, atmen …
    Wenn man nicht mehr regelmäßig und gleichmäßig atmen kann, dann ist die Übung zu schwer. Der Atem sagt, was geht, und vor allem, was nicht. Ich gehorche und atme durch die Nase. Ein und aus!
    Die Atmung durch die Nase hat viele Vorteile: Wer durch die Nase einatmet, filtert die Luft. Reinigt sie. Erwärmt sie. Man nutzt mehr Lungenvolumen. Man atmet bewusster. So viele Vorteile wirken auch auf mich überzeugend. Die Yogis werden sich schon was dabei gedacht haben!
    Versuche, beim Atmen durch die Nase Laute zu erzeugen. Man soll sich vorstellen, einen Spiegel anzuhauchen – aber ohne den Mund zu öffnen. Dabei wird in der Stimmritze ein Laut erzeugt. Seltsam – aber es geht.
    Es ist eine Art Knurren …





TAG 08
    Relax!
     
    „Du bist so gelassen!“, sagt mein Sohn aus heiterem Himmel beim Mittagessen. Eigentlich sollte ich mich freuen. Aber was bedeutet diese Aussage? Heißt das etwa, ich bin ausnahmsweise mal gelassen? Ist das ein besonders erwähnenswertes Ereignis? Bin ich sonst nie gelassen? Ist dieses Kompliment insgeheim eine versteckte Anschuldigung?
    Ich weiß nicht so recht, ob ich mich darüber freuen soll, aber da ich ja soooo gelassen bin, tue ich es. Ich fühle mich auch selbst so, befinde mich in einer Art Mir-doch-egal-Stimmung: wach, aber unaufgeregt. Nicht dass wir uns missverstehen, ich meine nicht diese miese Jetzt-ist-alles-egal-Laune. Eher fröhlich-wurstig. Dazu passt auch mein Verhalten beim Autofahren. Ich bin eine schnelle Autofahrerin, die auch gern mal vor sich hinschimpft. Neuerdings fahre ich freiwillig rechts. Nein, nicht zum Überholen. Ich habe es irgendwie nicht mehr so eilig. OM.
    Eine Woche Yoga, und ich muss sagen, meine Skepsis weicht ein ganz klein wenig. Mit Betonung auf: ein ganz klein wenig. Noch sind Yoga und ich kein Traumpaar – noch lange nicht. Aber es ist ungefähr so, als hätte ich nach einem ersten Date beschlossen, der Sache noch eine Chance zu geben und in die Verlängerung zu gehen. Ohne mit Sicherheit zu wissen, ob es für mehr reicht. Von einer Beziehung zwischen uns kann man definitiv noch nicht sprechen. Aber: Ich werde es weiter praktizieren, mein tägliches Yoga.
     
    UND DAS FREIWILLIG!
TAG 09
    Hundeliebe!
     
    Der Hund und ich, wir beginnen uns anzufreunden. Die Hundestellung – genauer gesagt Adho Mukha Svanasana, der herabschauende Hund, adho mukha bedeutet „mit dem Gesicht nach unten“, svana ist der Hund und asana die Bezeichnung für eine Yoga-Übung an sich. (Die Original-Übungsnamen sind in Sanskrit. Das gilt in Indien noch als eine der zahlreichen Amtssprachen, ist aber mittlerweile für die Inder eher so was wie Latein für uns Europäer.) Der Hund jedenfalls soll eine entspannende Stellung sein. Zum Ausruhen zwischen den einzelnen anstrengenderen Übungen. Zu Beginn meiner „Yoga-Karriere“ (vor gut einer Woche! Ha, ha!) war es mir ein absolutes Rätsel, wie man sich beim Hund entspannen soll. Mittlerweile geht es einigermaßen. Ich würde mich im Alltag zum Entspannen sicherlich (noch?) nicht in die Hundeposition begeben (das wäre in der Öffentlichkeit wahrscheinlich auch seltsam), aber es ist nicht mehr so schlimm wie zu Beginn. Der Körper ist – selbst in meinem Alter – anscheinend noch anpassungsfähig. Das ist etwas sehr Schönes beim Yoga: Man macht ziemlich schnell Fortschritte. Innerhalb einer Woche! Sieben Mal Yoga und schon tut sich was, das ist sehr erfreulich. Es ist nicht so, dass ich inzwischen vor dem Fernseher locker im Lotossitz sitze, aber Fortschritte, auch klitzekleine, motivieren. Man denkt: Da geht noch was. Deshalb: Danke, lieber
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