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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon
Autoren: P. B. Kerr
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Gaunt, Alan und Neil, Mr   Groanin und Monty samt der Flasche mit Mr   Rakshasas   –, standen sie vor einem Elektrozaun, der das Raumfahrtzentrum von Französisch-Guayana umgab. Es lag nur wenige Kilometer von der Teufelsinsel entfernt, die vonFrankreich früher als Urlaubsort für seine Strafgefangenen genutzt worden war. Bewacht wurde das Raumfahrtzentrum von der französischen Fremdenlegion, dieser Untergruppe der französischen Armee, die auf der ganzen Welt bekannt ist für ihre Fairness und Höflichkeit. Es war hermetisch abgeschlossen – für alle, nur nicht für fünf Dschinn und ihre drei irdischen Gefährten.
    »Ich glaube nicht, dass sie begeistert sein werden, wenn plötzlich sieben Fremde und eine Katze in ihrem Weltraumzentrum auftauchen«, gab Alan zu bedenken. »Ich meine, das ist eine Hochsicherheitszone. Wir müssen vorsichtig sein. Am Ende erschießen sie uns noch. Oder lassen uns von der Guillotine köpfen.«
    Aber mit Hilfe seines Fokusworts hatte Nimrod bereits den Stromkreis im Elektrozaun unterbrochen. Inmitten des Drahtes ließ er eine Miniausgabe des Triumphbogens entstehen, sodass alle gefahrlos hindurchgehen konnten und gleichzeitig einen ästhetischen Anblick geboten bekamen.
    »Das wird ihnen genauso wenig gefallen«, meldete sich Alan wieder. »Wirkt doch irgendwie respektlos. Als ob man sich über sie lustig machen will.«
    »Unsinn«, sagte Nimrod. »Warum sollte ihnen der Triumphbogen nicht gefallen? Napoleon hat ihn kurz nach seinem Sieg bei Austerlitz bauen lassen. Und das hier ist eine perfekte Nachbildung im Verhältnis eins zu zehn. Doch Ihren Einwand, dass wir keine Franzosen sind, lasse ich gelten. Da haben Sie ganz Recht. Vielleicht sollte ich besser allein weitergehen. Ich spreche perfekt Französisch, deshalb wird wohl keiner allzu sehr auf mich achten.«
    »In diesem Aufzug?«, lachte John.
    Nimrod sah an sich herunter. Eine rote Ampel hätte nicht auffälliger sein können. Roter Anzug, rotes Hemd, rote Krawatte, rote Schuhe, rotes Taschentuch und rote Socken. »Stimmt«, sagte er. »QWERTZUIOP. Vielleicht ist es so besser.«
    Im Nu stand Nimrod in der Uniform eines Generals der Fremdenlegion vor ihnen. Mit weißem Käppi, weißen Handschuhen und leuchtend roten Epauletten sah er tatsächlich aus wie ein Militär von hohem Rang.
    »Was meint ihr?«, fragte er.
    »Eine sehr würdevolle Erscheinung«, nickte Mrs   Gaunt.
    »Wünscht mir Glück«, sagte er. Dann salutierte er flott und marschierte durch den Triumphbogen, um sich auf die Suche nach dem Hauptquartier zu machen.
    Die anderen setzten sich und warteten auf seine Rückkehr.
    »Ist der Blaue Dschinn wirklich unsere Großmutter?«, fragte John nach einer Weile seine Mutter.
    »Ja, mein Lieber.«
    »Warum hast du uns das nie erzählt?«
    »Weil ich nur ungern darüber gesprochen habe«, sagte sie. »Es hat mir sehr wehgetan, dass unsere Mutter lieber Blauer Dschinn geworden ist, als sich um deinen Onkel und mich zu kümmern. Jedenfalls habe ich damals so gedacht.«
    »Warst du noch sehr jung, als sie wegging?«, fragte Philippa.
    »Vielleicht waren wir etwas älter, als ihr jetzt seid«, sagte sie. »Aber nicht viel.« Sie schwieg einen Augenblick. »Ich glaube, das war auch einer der Gründe, weshalb ich auf mein Leben als Dschinn verzichten wollte.«
    »Warum hat sie es getan?«, fragte John. »Warum hat sie euch allein gelassen?«
    »Ich denke, sie hat einfach gespürt, dass sie es tun musste.«
    »Vielleicht war das auch jetzt der Grund, warum sie mich entführt hat«, meinte Philippa.
    »Könnte sein, ja.«
    »Ayesha ist eigentlich nicht schlecht«, fuhr Philippa fort. »Aber dass sie gut ist, kann man auch nicht behaupten. Sie ist   …« Philippa zuckte die Schultern. »Es geht im Leben nicht nur um das, was logisch ist. Man kann nicht immer das Richtige tun, manchmal muss man auch einen Fehler machen. Dadurch wird das Leben überhaupt erst bunt. Und wer das nicht erkennt, wehrt sich gegen das Leben, finde ich.«
    Mrs   Gaunt war froh, dass ihr die Antwort erspart blieb, denn eben kam Nimrod zurück. Er fuhr einen gepanzerten Mannschaftstransporter, den er sich von einem untergeordneten französischen Offizier geborgt hatte.
    »Allons-y«,
rief er auf Französisch. »Ich meine: Alles einsteigen!«
    »Wohin fahren wir jetzt?«, fragte Philippa, während sie in den Militärtransporter kletterte.
    »Zum Hotel des Roaches«, sagte Nimrod. »In Kourou. Nur ein paar Kilometer von hier. Sieht so aus, als ob
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