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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon
Autoren: P. B. Kerr
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kontrollieren.«
    »Ich glaube, da könnte ich dir helfen«, sagte Philippa.
    »Du, Philippa?«, sagte Mrs   Gaunt. »Wie denn?«
    »Als ich bei Ayesha war, hat sie erfahren, dass Bull Huxter mit dem Behälter samt Iblis verschwunden ist«, berichtete sie. »Der Behälter sollte doch an Bord der europäischen Rakete sein, die zur Venus gestartet ist.«
    »Verschwunden?«, rief Nimrod aus. »Wie meinst du das, verschwunden?«
    »Bull Huxter muss Ayesha übertölpelt haben«, erklärte Philippa. »Er muss mit ihrem Geld auf und davon sein. Dazu kommt sein vermutlicher Plan, Iblis für seine Zwecke zu benutzen. Du weißt schon, ihm drei Wünsche abzuluchsen als Entgegenkommen dafür, dass er ihn aus der Flasche lässt.«
    »Bei meiner Lampe, Kind!«, sagte Nimrod. »Willst du mir etwa erzählen, dass die ganze Zeit, während wir hier bei einem ausgedehnten, gemütlichen Essen sitzen, ein rachsüchtiger Iblis auf freiem Fuß sein könnte?«
    Philippa nickte stumm.
    »Warum hast du mir das nicht sofort gesagt?«
    »Ich sage es dir eben jetzt«, gab sie zurück und fügte gekränkt hinzu: »Weißt du, ich finde es ein bisschen viel, dass du jetzt an mir rummäkelst – nach allem, was ich in den Händen
meiner eigenen Großmutter
durchgemacht habe.«
    Wenn sie geglaubt hatte, damit eine Bombe hochgehen zu lassen, so hatte sie sich getäuscht.
    »Das spielt im Moment keine Rolle«, sagte Nimrod und erhob sich vom Tisch. »Die Sache mit Iblis ist sehr viel ernster. Wir müssen Bull Huxter finden, und zwar schnell.«
    »Ich könnte mir denken, wo er ist«, sagte Mrs   Gaunt. »Edward hat vorgestern mit ihm telefoniert. Da war er in Französisch-Guayana. In Kourou.«
    »Wir können auf dem Weg nach New York dort Halt machen«, sagte Nimrod. Er warf Finlay einen schuldbewussten Blick zu. »Tut mir leid, Finlay«, sagte er höflich. »Unser Rückflug nach England wird leider warten müssen. Es ist dringend geboten, dass wir den kürzesten Weg nach Französisch-Guayana nehmen. Dort gibt es einen äußerst gefährlichen Dschinn namens Iblis, verstehst du, und   …«
    »Schon gut«, sagte Finlay. »Ich will gar nicht nach England zurück.«
    »Hör mal«, sagte Nimrod freundlich. »Ich kann dir bestimmt dabei helfen, dass die Dinge zwischen dir und deinem Vater Virgilwieder in Ordnung kommen. Als die Sache mit dem Falken passiert ist, war er einfach wütend. Aber inzwischen hat er Zeit gehabt, darüber nachzudenken und seine Worte zu bedauern.«
    »Stimmt ja auch, ich war gemein zu ihm«, gab Finlay zu. »Ich bin kein besonders guter Sohn gewesen. Aber nur, weil er so ein miserabler Vater war. Außerdem habe ich schon mit Edwiges gesprochen, und sie ist einverstanden, dass ich mit ihr nach Kairo gehe. Mit ihrer Hilfe will ich versuchen, Geld zu gewinnen, damit ich meine Ausbildung fertig machen kann. Ich will mir für kurze Zeit einen Job suchen und dann wollen wir mein Gehalt darauf verwenden, zu einer ordentlichen Summe zu kommen.«
    »Stimmt«, sagte Edwiges. »Ich glaube, Finlay und ich werden uns gut verstehen. Vorausgesetzt, er hält sich an mein System.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das gut finde«, sagte Nimrod. »Glücksspiel ist ein Laster.«
    »Oh, es ist kein Glücksspiel«, verteidigte sich Finlay. »Nicht mit dem System. Edwiges hat mir alles erklärt. Glücksspiel funktioniert nach dem Zufallsprinzip, das heißt, dass man im Grunde genommen Geld verliert. Aber mit Edwiges’ System ist es kein Glücksspiel. Es ist eine sichere Sache.«
    Nach allem, was in Monte Carlo geschehen war, konnte Nimrod den logischen Argumenten des Jungen kaum etwas entgegensetzen. Außerdem hatte er gar keine Zeit dazu.
    »Viel Glück«, sagte John zu Finlay. »Und es tut mir leid, was passiert ist.«
    »Vergiss es. Hat doch auch Spaß gemacht, ein Falke zu sein.«
    »Ja, nicht wahr?«, nickte John. »Es ist einfach toll.«
     
    Galibi Magana war ein Junge aus Französisch-Guayana von ungefähr zehn Jahren – aber so genau wusste er es nicht   –, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdiente, auf einem großen Müllplatz nahe der Hauptstadt Cayenne nach noch brauchbaren Gegenständen zu suchen. Galibi war nur eines von etwa hundert Kindern, die manchmal bis zu acht Stunden ohne Pause auf dem Müllplatz nach Dingen suchten, welche andere Menschen weggeworfen hatten und die die Kinder für ein paar Cents verkaufen konnten. Galibi arbeitete mit bloßen Händen und Füßen und ohne Atemschutz, obwohl der Müllplatz gefährlich war.
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