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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon
Autoren: P. B. Kerr
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streichelte. »Jetzt ist sie ein süßes Kätzchen. Dürfen wir es behalten, Mutter? Bitte. Wo wir jetzt keine Hunde mehr haben. Ich wollte schon immer gern eine kleine Katze.«
    »Ja, Liebling«, sagte Mrs   Gaunt. »Wenn du willst.« Sie sah Alan und Neil an und lächelte herzlich. »Mit Haustieren, die früher Menschen waren, haben wir schließlich nur die besten Erfahrungen gemacht.«
    »Ohne die beiden wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht hier«, erklärte John.
    »Ich weiß, John.« Mrs   Gaunt drückte Alan und Neil die Hände. »Meinen Dank an euch«, sagte sie. »Und nichts für ungut.«
    »Wir sind nicht böse, Layla«, sagte Alan. »Im Grunde genommen hat es viel Spaß gemacht. Das Leben als Hund, meine ich.« Schulterzuckend sah er Mr   Groanin an. »Doch, wirklich. Es hatte was.«
    »Nur damals nicht, als John uns in Winston und Elvis umtaufen wollte«, erklärte Neil.
    »Ich weiß, dass sich Edward freuen wird, euch wiederzusehen«, sagte Mrs   Gaunt. »Fast so sehr, wie ich mich selbst freue. Er hat euch immer vermisst.«
    »Weißt du, Layla, wir haben unsere Strafe verdient«, sagte Neil nachdrücklich. »Und ganz sicher daraus gelernt.«
    Alan beäugte die Katze auf Philippas Arm, als würde er sie am liebsten jagen. »Ich muss sagen, ich bin froh, dass du uns in Hunde und nicht in Katzen verwandelt hast«, sagte er. »Ich glaube, ein Leben als Katze hätte ich nicht ertragen können. Ich kann Katzen nicht ausstehen.«
    »Da spricht der Hund in dir, Alan«, meinte Neil. Und er hatte Recht. Denn die Brüder sollten ihr Leben lang eine winzige Spur von echten Hunden an sich behalten.
    John kraulte die Katze unter dem Kinn. »Wie soll sie heißen?«, fragte er. »Wir können sie ja nicht Miss Retch nennen.«
    »Die Frau hieß mit Vornamen Montana«, berichtete Groanin. »So könnt ihr sie aber auch nicht nennen. Montana ist kein Name für eine silbern gefleckte englische Kurzhaarkatze.« Er überlegte einen Augenblick. »Ein Name, der zu ihrem früheren Namen passt. Aber doch auch etwas Katzenhaftes hat. Und vor allen Dingen etwas Britisches, wie es dieser Rasse angemessen ist. Ich weiß! Wollt ihr sie nicht Monty nennen? Nach dem berühmten englischen General.«
    »Monty ist gut«, nickte John. »Übrigens, Mutter, deine Rettungsaktion   … heißt das, du bist in die Dschinnwelt zurückgekehrt?«
    Mrs   Gaunt lächelte. Sie wollte nicht das Glück dieses Augenblicks mit dem wahren Grund ihres Kommens trüben. »Allerdings, mein Lieber. Ob es den anderen nun gefällt oder nicht. Es ist nämlich so: Nach den Regeln von Bagdad muss der Verzicht eines Dschinn auf seine Kräfte von allen respektiert werden. Aber sobald dieser Dschinn rückfällig wird, sobald er seinen Eid auf den Verzicht seiner Kräfte bricht, kann er nicht damit rechnen, dass sein Verzicht in Zukunft noch respektiert wird. Ebenso wenig kann er einen zweiten Eid leisten. Es wäre also nun schlicht und ergreifend zu gefährlich für mich, würde ich meine Dschinnkräfte nicht anwenden. Ich könnte mich wieder an meinen Eid halten, aber andere Dschinn, Feinde unseres Stammes, würden sich nun nicht mehr dementsprechend verhalten. Sie sind nicht mehr dazu verpflichtet.«
    »Dad wird nicht sehr begeistert sein, nicht wahr?«, sagte Philippa.
    »Nein, Schätzchen. Aber es ist, wie es ist. Da kann man nichts machen. Er wird es aber bestimmt verstehen, wenn ich ihm erklärt habe, was hier geschehen ist. Er versteht mich immer. Das ist einer der Gründe, weshalb ich ihn geheiratet habe.«
    »Da fällt mir ein«, sagte John, dem immer noch der Gedanke, den eigenen Vater getötet zu haben, im Kopf herumspukte. »Wie geht es Dad?«
    »Gut«, sagte Mrs   Gaunt.
    »Sicher? Er ist gesund und munter?«
    »Ganz sicher. Ich habe ihn gestern gesehen. Er lässt euch ganz lieb grüßen.«
    John stieß einen stummen Seufzer der Erleichterung aus. »Ich sollte jetzt Nimrod anrufen. Damit er weiß, dass wir außer Gefahr sind.«
    »Ja«, sagte Mrs   Gaunt. »Es wird höchste Zeit, dass wir uns hier verabschieden. Auch euer Vater wird sich inzwischen Sorgen machen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir alle in den Wagen passen sollen«, stöhnte Groanin. »Wir sind sieben. Wenn man Finlay mitzählt, acht.«
    Mrs   Gaunt schüttelte den Kopf. »Wir müssen nicht mit dem Auto fahren. Ich habe ein Stück außerhalb von Samarra in der Wüste einen Wirbelsturm auf uns warten lassen.«
    »Gut«, sagte John. »Das kann ich nämlich noch nicht. Einen
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