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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon
Autoren: P. B. Kerr
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Wirbelsturm machen, meine ich.«
    »Und ich bin zu müde, um es auch nur zu versuchen«, gab Philippa zu.
    »Ayesha hat dir einen Dschinnhibitor verpasst«, sagte Mrs   Gaunt zu Philippa. »Eine Fessel, damit du nicht deine Dschinnkräfte gegen sie richten konntest. Bis die Wirkung nachlässt, wird es eine Weile dauern.«
    »Trotzdem«, sagte John, während er dem irakischen Jungen eine Hand auf die Schulter legte. »Trotzdem möchte ich gern etwas für Darius und seine Familie tun, Mutter. Er hat es nicht leicht, er muss Taxi fahren, um seine Leute zu unterstützen. Dabei ist er erst zwölf.«
    »Gut«, sagte Mrs   Gaunt. »Ich werde dafür sorgen, dass derUnterhalt seiner Familie gesichert ist. Dann kann Darius wieder zur Schule gehen.«
    »Schule?« Darius verzog das Gesicht.
    »Für Darius gibt es nur
eine
Schule, auf die er gern gehen will«, lachte John. »Eine Schule, an der man lernt, wie man Formel- 1-Rennfahrer wird.« Er zeigte auf das Poster an der Wand. »Wie Michael Schumacher.«
    »Na schön«, stimmte Mrs   Gaunt zu. »Wenn er alt genug ist, richte ich es so ein, dass er auch eine Rennfahrer-Schule besuchen kann. Aber bis dahin muss er auf eine normale Schule gehen. Okay, Darius?«
    Darius freute sich riesig. Selbst auf die Aussicht, wieder zur Schule gehen zu müssen. »Bist du sicher, dass du mir nicht noch einen Gefallen tun könntest?«, fragte er John. »Der Mann, der meinen Vater umgebracht hat – könntest du ihn nicht vielleicht in Katze verwandeln? Oder in Hund? Katze oder Hund, das mir ganz gleich.«
    »Nein«, lachte John. »Ganz bestimmt nicht.« Aber Darius’ Frage hatte ihn an das Versprechen erinnert, das er Finlay, dem Falken, gegeben hatte. Er fasste seine Mutter an der Hand, um ihre Dschinnkräfte an sich zu ziehen, dann sagte er sein Fokuswort, und aus dem kleinen Wanderfalken wurde wieder ein Junge. Was ganz gut war, da sich der Falke und die Katze schon eine Zeit lang böse angefunkelt hatten.
    »Vielen Dank«, sagte Finlay und spuckte die Reste eines halb verschluckten Sperlings auf den Boden – seine letzte Mahlzeit als Falke.
    »Willst du mit uns fliegen?«, sagte John. »Wir können dich in London absetzen, wenn du willst. Dort wohnt Mr   Groaninmit meinem Onkel Nimrod. Im Moment wartet mein Onkel in Amman auf uns. Da müssen wir jetzt zuerst hin. Bist du schon mal mit einem Wirbelsturm geflogen, Finlay? Das macht Spaß.«

Epilog

    Kaum hatte Nimrod von seiner Schwester Layla erfahren, dass Ayesha eine andere Person für den Posten des nächsten Blauen Dschinn gefunden hatte, ahnte er, was geschehen sein musste; er ahnte, dass sich Mrs   Gaunt freiwillig dafür gemeldet hatte, um es Philippa zu ersparen. Eine so selbstlose Reaktion war typisch für sie, dachte er, und er empfand großen Stolz für sie. Aber um der Zwillinge willen, über deren sichere Rückkehr er erleichtert war, und aus Respekt vor seiner Schwester beschloss er, nichts zu sagen. Auch nicht, als die Zwillinge bei einem späten Mittagessen im Hotel in Amman das Thema zur Sprache brachten.
    »Möchte wissen, wer jetzt der nächste Blaue Dschinn werden soll«, sagte Philippa.
    »Ach, ich denke, Ayesha wird schon jemanden finden«, sagte Nimrod leichthin und wich dabei dem Blick seiner Schwester aus.
    »Irgendwie tut sie mir leid«, erklärte Philippa. Im Augenblick wollte auch sie lieber nichts von der Entdeckung sagen, dass Ayesha ihre Großmutter und Laylas und Nimrods Mutter war. Bis jetzt hatte sie es noch nicht einmal John erzählt. »Ayesha, meine ich. Das Leben als Blauer Dschinn von Babylon muss schrecklich einsam sein.«
    John, der keine Ahnung hatte, dass Edwiges auf Nimrods Betreiben hin nach Amman gekommen war, um sich freiwillig für den Posten zu melden, sagte: »Sie wollen den Job nicht zufällig übernehmen, Edwiges?«
    Und Edwiges, die inzwischen erraten hatte, dass ihr Mrs   Gaunt zuvorgekommen war, lächelte nervös und schüttelte den Kopf. »O nein, John, ich nicht. Ich habe viel zu viel Arbeit. Ich bin im Moment sozusagen auf dem Weg nach Kairo. Um die dortigen Spielbanken unter die Lupe zu nehmen.«
    »Ich sollte vielleicht mitkommen«, sagte Nimrod. »Heute Morgen hatte ich einen Anruf von Creemy. Wie die meisten von euch wissen, kümmert er sich um mein Haus in Kairo und achtet auf das Glücksmeter, das sich dort befindet. Er sagt, das Messgerät zeigt einen deutlichen Umschwung zur Unglücksseite. Bevor ich nach dem Grund dafür suche, würde ich den Stand gern selbst
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