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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi
Autoren: P. B. Kerr
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mit ihm hatte sprechen wollen?«
    »Vielleicht später«, dachte John.
    Sobald Johns Geist in den Körper seiner Schwester übergewechselt war, verließ diese den Wirbelsturm und winkte, als er mit Nimrod, Groanin und Finlay nach London davonflog.
    Sich für die kurze Zeit, die sie brauchten, um die East 77 th Street entlangzugehen, denselben Körper zu teilen, war für John und Philippa kein Problem. Schließlich waren sie Zwillinge und hatten als solche nur selten Geheimnisse voreinander. Außerdem fanden beide, dass es viel für sich hatte, die Gedanken des jeweils anderen zu lesen; und sie waren froh über die Gelegenheit, ohne weitere Erklärungen sämtliche Einzelheiten darüber austauschen zu können, was sie während ihrer Trennung getan hatten.
    »Und du glaubst nicht, du hättest Nimrod erzählen sollen, was du von Faustina erfahren hast, während du mit ihr in Finlays Körper warst?«, fragte Philippa.
    »Was soll das denn sein?«
    »Über die Phansigar in Indien«, sagte Philippa.
    »Das habe ich vergessen«, sagte John.
    »Nein, hast du nicht«, widersprach Philippa. »Es war dir einfach nicht wichtig.« Sie erforschte Johns Geist ein wenig gründlicher. »Nein, das stimmt nicht ganz. Du willst liebernicht darüber nachdenken, dass es wichtig sein könnte. Deshalb ignorierst du es. Hab ich recht?«
    »Schon gut«, gab John zu. »Du hast recht. Aber es ist nicht so, dass ich es lieber ignorieren will. Ich will einfach nicht mehr darüber wissen, als ich jetzt schon weiß. Das ist was anderes. Wer sind die Phansigar überhaupt?«
    »Verbrecher«, sagte Philippa. »Mitglieder der Sekte der Thugs, die früher in Indien zu Ehren der Hindugöttin Kali, der Göttin der Zerstörung, Menschen erwürgten.«
    »Ich verstehe nicht, was das mit uns zu tun hat«, sagte John. »Das ist weit weg. Außerdem habe ich es nicht eilig, schon wieder zu verreisen.«
    »Wenn Faustina es wichtig genug fand, um darüber zu reden, dann muss es etwas mit uns zu tun haben.«
    »Aber sie hat es Nimrod nicht erzählt«, beharrte John. »Daher kann es auch nicht wichtig gewesen sein. Also vergessen wir es.«
    »Nimrod hatte natürlich alle Hände voll zu tun«, sagte Philippa. »Mit den Kriegerteufeln. Vielleicht hat sie es deshalb nicht erwähnt. Da bin ich mir sogar sicher. Zumindest lässt sich das deiner Erinnerung von ihrer Erinnerung entnehmen.«
    »Hör mal. Im Moment will ich einfach nur nach Hause, zurück in meinen Körper und Mom und Dad wiedersehen«, sagte John. »Ich will essen, was
mir
schmeckt, und nicht das, was Groanin und Finlay essen. Wieder für mich selbst entscheiden, verstehst du? Ich will ich selbst sein. Eine Familie sein. Wieder in die Schule gehen. Ganz normale Dinge tun. Das Letzte, wonach mir der Sinn steht, ist, mich schon wieder in irgendein Abenteuer zu stürzen.« Er zuckte die Achseln. »Abenteuer sindlängst nicht so toll, wie immer behauptet wird. Ich habe sie jedenfalls ziemlich satt.«
    »Ich auch«, gab Philippa zu. »Trotzdem sollten wir es erwähnen. Am Telefon oder in einer Mail.«
    »Tu, was du willst, Phil«, sagte John. »Ich werde mir jedenfalls gleich etwas zu essen machen, mich mit Mom und Dad unterhalten, fernsehen und später Mrs   Trump besuchen.«
    Philippa blieb vor einem Zeitungsstand stehen, damit sie beide die Titelseite der
New York Post
lesen konnten. Millionen Kinder auf der ganzen Welt hatten sich »von der Massenhypnose erholt«, die der »in Ungnade gefallene Magier Jonathan Tarot« ausgelöst hatte. Was die beiden Dschinnkinder außerordentlich erleichterte, aber auch traurig stimmte.
    »Armer Dybbuk«, sagte Philippa.
    »Er heißt Buck«, erinnerte sie John. »Er kann den Namen nicht ausstehen.«
    »Ich frage mich, was aus ihm geworden ist.«
    »Da steht, er sei verschwunden«, sagte John achselzuckend. »Was auch immer das heißen soll.«
    »Ich weiß. Ich kann schließlich lesen. Ich frage mich nur, was jetzt aus ihm wird. Es war schwer genug, vier Wochen lang ohne Dschinnkraft auszukommen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es ist, die Dschinnkraft für den Rest seines Lebens zu verlieren.«
    »Ich weiß. Bei mir fühlt es sich an, als würde mir ein Arm fehlen.«
    »Ich nehme an, dass man sich daran gewöhnt«, stellte Philippa fest. »Irgendwann. Groanin hat es jedenfalls getan.«
    Als sie zu Hause ankamen, stellten sie enttäuscht fest, dassihre Mutter noch nicht aus Iravotum zurückgekehrt war, doch es gab einen Brief, in dem sie ihnen in ihrer vertrauten,
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