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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi
Autoren: P. B. Kerr
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bewegen«, rief Rudyard. Als er die Bedeutung dessen, was der Große Khan tat, zu begreifen begann, fing er an zu fluchen und dann um Gnade zu flehen. Doch der Große Khan war taub für das laute Geheul des jungen Ifrit. Innerhalb weniger Minuten hatte er jeden einzelnen der insgesamt 2156   Jadesteine und auch das Visier mit geschmolzenem Gold versiegelt.
    Nachdem Rudyard Teer in seinem maßgeschneiderten Grab verstummt war, wandte sich der Große Khan Iblis zu, der auf dem dreieckigen Boden neben seinem Sohn lag.
    »Du kannst mich doch nicht in meinem eigenen Anzug einschließen«, protestierte Iblis. »Damit würdest du mich lebendig begraben. Sag ihm das, Nimrod. Es ist unmenschlich.«
    »Wann hast du dich je um Menschlichkeit geschert?«, erkundigte sich der Große Khan.
    »Sag es ihm, Nimrod«, flehte Iblis, als sich der Khan über ihn beugte, um seinen Anzug mit Gold zu versiegeln. »Sag ihm, dass diese Strafe grausam und absolut gesetzeswidrig ist. Kein Gericht der Welt würde so etwas zulassen.«
    »Sie wollten uns von den Kriegern in Stücke reißen lassen«, sagte John. »Das haben Sie selbst gesagt.«
    »Das war ein Missverständnis«, beteuerte Iblis.
    »Sie haben sich darauf gefreut«, sagte Finlay.
    »Ich weiß ja, dass ich mich schlecht benommen und eine Strafe verdient habe«, sagte Iblis. »Aber doch nicht so eine.«
    »Eingeschlossen«, sagte der Große Khan und ließ das flüssige Gold weiter in die Spalten tropfen, »in deiner eigenen kostbaren Rüstung. Für immer. Mit Gold, Dschinnkraft und der Jade, die du aus den Museen gestohlen hast. Die mächtigste Fessel, die es gibt. Keine Dschinnkraft kann hinein- oder herausdringen. Eine lebende Statue als Staubfänger in der hintersten Ecke dieses Museums. Das ist das Schicksal, das dich erwartet, Iblis.«
    »Das ist nicht fair«, sagte Iblis. »Ich schreibe an meinen Parlamentsvertreter. An meine Kongressabgeordnete. Meinen Senator. Ich wende mich an den Blauen Dschinn von Babylon persönlich.«
    »Du meinst Dybbuks Schwester?«, sagte Nimrod. »Das würde ich dir nicht empfehlen, Iblis.«
    »Aufhören!«
    »Wie grauenhaft«, flüsterte Philippa und wandte sich ab. Nicht einmal Iblis hatte ein so schreckliches Schicksal verdient,fand sie. »Grauenhaft.« Doch sie fand keine Worte, um für ihn um Gnade zu bitten. Sie blieben ihr im Hals stecken, als sie daran dachte, was Mr   Rakshasas zugestoßen war. Und vor ihm dem Jungen Galibi aus Französisch-Guayana. Und natürlich dem armen Dybbuk. Nimrod hatte recht. Das war das Schlimmste von allem.
    »Er hat es hochgradig verdient«, meinte John, der aus härterem Holz geschnitzt war als seine Schwester.
    »Aufhören!«, schrie Iblis, als der Große Khan ihm langsam das Jadevisier herunterklappte und auch dieses zu versiegeln begann. »Aufhören!«, ertönte ein gedämpfter Schrei. »Hört auf, ich flehe euch an!«
    Doch als der letzte Tropfen geschmolzenen Goldes den letzten Spalt zwischen dem 2155. und dem 2156.   Jadestein verschlossen hatte, war alles still.
    Der Große Khan richtete sich auf und betrachtete sein grausames Werk. Zwei starre Jaderüstungen lagen auf dem Boden wie steinerne Ritter in einer mittelalterlichen Gruft. Undurchdringlich und immun gegen Dschinnkraft. Niemand wäre je auf den Gedanken gekommen, dass sich im Innern der beiden Rüstungen zwei lebende Dschinn befanden. »Es ist vollbracht«, sagte er. »Diese beiden werden der Menschheit nichts mehr anhaben. Bringt sie fort.«
    Acht Kriegerteufel trugen die Figuren aus der Pyramide.
    »So viel zum Mann mit der eisernen Maske«, sagte Finlay. »Wow.«
    »Wahnsinn«, meinte auch John. »Der glatte Wahnsinn.«
    Der Große Khan winkte einige Krieger zu den an die Wand geketteten Gefangenen. »Lasst sie frei«, sagte er.
    Nimrod wechselte einen Blick mit Philippa, sah die Tränen in ihren Augen und gab ihr mit einem stummen Nicken zu verstehen, dass er um ihr Mitgefühl für Iblis und seinen Sohn wusste und es bis zu einem gewissen Grad auch verstand. Er zuckte zusammen, als seine Fesseln gelöst wurden und ihm das Blut in die Schultern zurückfloss, sodass er seine Arme erst ein wenig dehnen musste, ehe er sie um seine Nichte legen konnte. »Ist schon gut, Philippa«, sagte er. »Es ist vorbei.«
    »Für Iblis und seinen Nichtsnutz von einem Sohn auf jeden Fall«, sagte Groanin. »Das will ich zumindest hoffen.«
    »Wenn ihr nichts dagegen habt«, wandte sich Mr   Blunt nervös an Philippa und Finlay, »sollte ich jetzt lieber zum
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