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Tanz mit mir ins Glueck

Tanz mit mir ins Glueck

Titel: Tanz mit mir ins Glueck
Autoren: Day Leclaire
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PROLOG
    Die Montagues Forever, Nevada
    „Du fürchtest dich vor heute abend, oder?"
    Aimee Montague sah ihre Mutter zögernd an. Sie wollte ihre Gefühle nicht durch eine ehrliche Antwort verletzen. Genauge nommen fürchtete sie den heutigen Cinderella-Ball seit fünf langen Jahren - seit dem letzten Ball, den ihre Eltern veranstaltet hatten. In jener düsteren Nacht waren all ihre Hoffnungen und Träume mit einem Schlag zerstört worden. Aber das laut auszusprechen und ihrer Mutter Kummer zu bereiten .... Aimee schüttelte den Kopf. Das konnte sie nicht.
    „Ich weiß, wieviel Dad und dir dieses Fest bedeutet", erwiderte sie ausweichend.
    „Der Cinderella-Ball bedeutet uns wirklich sehr viel", räumte Henrietta ein. „Unser größter Wunsch ist es, dass auch andere die Liebe und Freude kennenlernen, die dein Vater und ich in unserer Ehe gefunden haben. Deshalb geben wir alle fünf Jahre einen Ball - seit fünfunddreißig Jahren." Sie nahm die Hand ihrer Tochter. „Aber am meisten wünschen wir uns, dass du glücklich wirst."
    Glücklich? Aimees Finger zitterten. Was ihr einst so selbstverständlich erschienen war, war nun in unerreichbare Ferne gerückt. „Vielleicht ist es manchen von uns nicht bestimmt, ewiges Glück zu finden", flüsterte sie.
    „Aber das trifft doch nicht auf dich zu", protestierte ihre Mutter entsetzt. „Wie kommst du nur auf diese Idee?"
    Aimee senkte den Kopf. „Ich habe mir immer vorgestellt, wie ich an einem Abend wie diesem den Mann meiner Träume kennenlerne, wie wir uns ineinander verlieben und noch in der gleichen Nacht heiraten. Genau wie du und Dad. Aber vielleicht..."
    Es kostete sie einige Überwindung, das auszusprechen, was ihre Eltern bislang nicht hatten wahrhaben wollen. „Vielleicht klappt es auf dem Cinderella-Ball nicht für jeden."
    „Es klappt für jeden, der glaubt", beharrte Henrietta.
    „Bist du sicher?"
    Henriettas sanft blickende blaue Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an.
    „Dieser Beaumont hat dich tief verletzt, nicht wahr?"
    „Ich werde es überleben", behauptete Aimee schulterzuckend.
    „Es vergeht kein Tag, an dem dein Vater und ich nicht jene Nacht bereuen. Es war alles unsere Schuld. Wir hätten wissen müssen ..." Sie machte eine hilflose Geste.
    „Es war nicht euer Fehler", versicherte Aimee rasch. „Niemand hätte ahnen können, was Raphaels Schwester vorhatte. Shayne hat uns nie von ihren Plänen erzählt. Außerdem habe ich mich auf dem Ball nicht in Raphael verliebt."
    „Du hast ihn jedoch dort verloren", stellte ihre Mutter unumwunden fest.
    Es hatte keinen Sinn, das zu leugnen. „Ich bin keine naive, verträumte Einundzwanzigjährige." Trotzig hob Aimee das Kinn. „Nicht mehr." Dafür hatten die letzten fünf Jahre gesorgt.
    Henrietta seufzte. „Du hast aufgehört zu glauben. O Liebes, du darfst nicht aufgeben."
    „Das habe ich nicht." Noch nicht.
    Noch bestand die Möglichkeit, dass sie heute abend das ewige Glück finden würde. Dieser Cinderella-Ball war ihre letzte Chance, ihrem Traumprinzen zu begegnen. Und falls das nicht geschah, würde sie endgültig wissen, dass sie nicht zu den Auserwählten gehörte, auf die am Ende des Regenbogens ein Schatz wartete und die das ewige Glück entdeckten, das Träume wahr werden ließ.
    Aimee stand auf. In den vergangenen Jahren hatte sie eine Entscheidung getroffen. Falls sie noch immer unverheiratet war, wenn der Morgen anbrach, würde sie die grausame Wahrheit akzeptieren. Sie würde sich damit abfinden, dass die Sterne nur ferne, kalte Lichtpunkte waren und keine Boten unerfüllter Wünsche. Sie würde einsehen müssen, dass Raphael recht gehabt hatte. Märchen waren nichts anderes als hübsche Geschichten, und Menschen lebten nicht glücklich bis ans Ende ihrer Tage - ihre Eltern bildeten lediglich die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigte.
    „Sag mir die Wahrheit, Aimee. Du glaubst doch noch, oder?"
    Sie wandte sich um und schenkte ihrer Mutter ein zuversicht liches Lächeln.
    „Natürlich glaube ich." Zumindest noch für diese eine Nacht würde sie sich an die kümmerlichen Überreste ihrer Träume und Hoffnungen klammern. Sie würde dem Zauber des Balls eine letzte Chance geben.
    „Ich muss ganz sicher sein, dass du nicht resigniert hast", fügte Henrietta ernst hinzu. „Es ist so wichtig für mich ... für uns."
    „Ich weiß." Aimee nickte. „Du und Dad seid unheilbare Ro mantiker. Das wart ihr schon immer."
    „Stimmt", räumte ihre Mutter ein. „Aber das ist
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