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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi
Autoren: P. B. Kerr
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wunderschönen Handschrift erklärte, dass sie bald wieder bei ihnen sein werde. John fiel auf, dass sie ihr eigenes Briefpapier verwendet hatte. Sündhaft teure Bögen, auf die sie oben in Goldbuchstaben ihren Namen und ihre Adresse hatte drucken lassen und die sie im Sekretär ihres Arbeitszimmers aufbewahrte. Er fand es ein wenig seltsam, dass sie ihnen darauf hatte schreiben können, jedenfalls bis er sich daran erinnerte, dass seine Mutter ein mächtiger Dschinn war und mehr oder weniger tun und lassen konnte, was sie wollte.
    Die Enttäuschung darüber, dass sie noch nicht zu Hause war, wurde ein wenig gemildert durch die Tatsache, dass Mrs   Trump sich von ihrer Kopfverletzung bestens erholt hatte und da war, um sie liebevoll zu begrüßen. Es schien den beiden, als sähe sie besser aus denn je; ja, sie wirkte sogar mehr als nur ein wenig glamourös, musste man sagen. Sie war sehr teuer gekleidet, hatte neue Perlenohrringe und trug das Haar so, dass sich die Zwillinge ein wenig an die Frisur ihrer Mutter erinnert fühlten. Irgendwie kam ihnen Mrs   Trump auch eleganter vor, gar nicht mehr wie eine Haushälterin.
    Ihr Vater hatte sich ebenfalls gut erholt. Sein Haar war eher grau als weiß. Und er war wieder auf den Beinen, statt im Rollstuhl zu sitzen. Er wirkte sogar ein wenig größer, als sie ihn in Erinnerung hatten. Seine Hände zitterten nicht mehr und der stechende, muffige Alte-Leute-Geruch, der ihn zuvor umgeben hatte, war verschwunden. Er war so gut wiederhergestellt, dass Marion Morrison New York verlassen hatte, um sich um ein anderes Opfer einer bösartigen Dschinnfessel zu kümmern.Auch Mr   Gaunts Stimme hatte ihre alte Stärke fast komplett wiedergewonnen. Von ihrer Autorität ganz zu schweigen.
    »John«, sagte Mr   Gaunt. »Warum gehst du nicht nach oben und nimmst deinen Körper wieder in Besitz? Und du, Philippa, könntest dir deine Dschinnkraft zurückholen. Wenn ihr beide wieder ihr selbst seid, treffen wir uns im Bibliothekszimmer. Ich denke, wir müssen uns ein wenig unterhalten. Es ist so lange her, seit wir das letzte richtige Familiengespräch hatten, und es ist so viel passiert, dass wir uns zusammensetzen und über alles reden müssen. Ihr, ich und Mrs   Trump.«
    Gespannt rannte Philippa die Treppe hinauf. John dankte ihr höflich für den Transport, schlüpfte dann aus seiner Schwester heraus und zurück in seinen eigenen Körper.
    »Oh Mann, fühlt sich das gut an«, sagte er. »Ich bin wieder ich selbst.«
    »Bevor du es dir zu gemütlich machst«, sagte Philippa, »musst du mich erst noch küssen.«
    »Was?«
    »Damit ich meine Dschinnkraft zurückbekomme«, sagte sie. »Wenn du nichts dagegen hast.«
    »Na gut«, sagte John grimmig. »Bringen wir es hinter uns.«
    Als es geschafft war, spuckte John mehrmals auf den Teppich.
    »Du brauchst gar nicht so ein Theater zu machen«, sagte Philippa und wischte sich gründlich den Mund ab.
    »Ach, nein?«, murmelte John.
    Aber Philippa kümmerte das nicht. Sie spürte ihre Dschinnkraft wieder. Ohne sie auszukommen war wirklich, als fehle einem ein Arm. In dieser Beziehung hatte John recht gehabt.Sie fühlte sich großartig. Sie zog die goldenen Slipper aus, die der Große Khan ihr vermacht hatte, und roch daran. Es stimmte, sie dufteten tatsächlich nach frischen Erdbeeren.
    »Fand ich gut, dass du etwas geschenkt bekamst und ich nicht«, sagte John.
    »Ist dir aufgefallen«, fragte er dann, »dass Dad zum ersten Mal in Mrs   Trumps Gegenwart von Dschinnkraft gesprochen hat?«
    »Stimmt! Und Mrs   Trump kommt mir auch ganz verändert vor. Findest du nicht? Als hätte ihr der Schlag auf den Kopf richtig gut getan. Meiner Meinung nach hat sie noch nie so toll ausgesehen. Ich bin gespannt, was Dad uns zu sagen hat.«
    »Wenn man von seinen Eltern so zum Gespräch bestellt wird«, sagte John, »hat das nie was Gutes zu bedeuten. Vielleicht kommt Mom doch nicht zurück.«
    »Aber was ist mit dem Brief? Sie hat geschrieben, dass sie bald zurückkommt, nicht? Und ihre Handschrift würde ich überall erkennen.« Philippa schüttelte den Kopf. »Ich bin gespannt, was Dad uns zu sagen hat«, wiederholte sie.
    »Vielleicht geht es um Mr   Rakshasas«, überlegte John. »Ist dir aufgefallen, dass sein Körper nicht mehr da ist?«
    »Natürlich«, sagte Philippa. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Dad darüber reden will. Du etwa? Immerhin ist er selbst kein Dschinn. Diese Angelegenheiten überlässt er samt und sonders Mom. Das
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