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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka
Autoren: P. B. Kerr
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der kosmetischen und plastischen Chirurgie. Dort gibt es einen Arzt, Doktor Stanley Kowalski,den besten plastischen Chirurgen der Welt. Eine ganze Reihe Filmstars, die ich kenne, haben mir erzählt, dass er wahre Wunder vollbringt. Und da ich zufällig weiß, dass Kowalski auch ein Dschinn ist, bin ich sicher, dass sein Ruf gerechtfertigt ist. Ich habe vor, mir von ihm genau das Aussehen zurückgeben zu lassen, das ich vor dem Unfall besessen habe.«
    »Wie lange werden Sie weg sein, Mrs   …?«, fragte Mr   Gaunt.
    Mrs   Trump/​Gaunt lächelte geduldig. »Ein paar Wochen. Vielleicht auch länger. So lange, wie es braucht, denke ich.«
    »Können wir mitkommen?«, fragte John. »Ich war noch nie in Brasilien.«
    »Lieber nicht, mein Schatz«, sagte die Frau, die seine Mutter war. »Außerdem möchte ich, dass ihr beide euch hier um euren Vater kümmert.«
    »Aber ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert«, widersprach Mr   Gaunt. »Ich bin wieder völlig gesund, wie du sehen kannst. Ich bin wieder ganz ich selbst.«
    Damit meinte er, dass er sich vollständig von der Methusalem-Fessel erholt hatte, mit der Layla Gaunt ihren Mann belegt und die dazu geführt hatte, dass er rapide gealtert war. Eine Zeit lang hatte Mr   Gaunt ausgesehen, als wäre er zweihundert Jahre alt. Aber nun war er wieder ganz der Alte: ein kleiner, adretter, grauhaariger Mann von zweiundfünfzig Jahren, was an sich schon alt genug ist.
    »Wenigstens kann einer von uns beiden das von sich behaupten «, sagte Mrs   Trump/​Gaunt seufzend. »Ich jedenfalls bin mir nicht ganz sicher, wer ich bin. Nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich in den Spiegel schaue, bin ich versucht, mich selbstzu fragen, ob noch saubere Handtücher da sind. Oder mich zu bitten, die Fensterputzer zu bestellen, oder in den Laden zu gehen und Kaffee zu kaufen. Ihr seid nicht die Einzigen, die bei meinem Anblick Mrs   Trump sehen. Mir geht es genauso.«
    »Kannst du das denn nicht mit Dschinnkraft beheben?«, fragte Philippa. »Ich meine, dein Äußeres verändern?«
    »Zu riskant«, sagte Mrs   Trump/​Gaunt. »Sich selbst in Rauch aufzulösen ist eine Sache. Aber die eigene Gesichtsform zu verändern ist etwas ganz anderes. Dschinn, die versucht haben, sich ein schöneres Aussehen zu geben, sind schon die schrecklichsten Dinge widerfahren, das könnt ihr mir glauben. Ein Mädchen aus meiner Schule hat zum Beispiel versucht, ihre Nase zu verkleinern. Am Ende hatte sie überhaupt keine Nase mehr. Und ein Freund von Nimrod hatte Segelohren, die abstanden wie die Griffe eines Pokals. Er hat versucht, sie mit Dschinnkraft wieder anzulegen, und es geschafft, dass sie schließlich am Hinterkopf zusammenklebten. Schrecklich! Am Ende musste er zu einem Schönheitschirurgen. Und dann ist da euer Vater. Seht ihn euch an. Glaubt ihr nicht, dass ich ihn ein wenig größer gemacht hätte, wenn ich es könnte? Diese Dinge lassen sich nicht kontrollieren. Man will jemanden ein paar Zentimeter größer machen und am Ende wird es der größte Mensch der Welt.«
    Mr   Gaunt sah seine Kinder an und nickte. »Das stimmt. Wir haben irgendwann darüber gesprochen und die Idee verworfen. Wusstet ihr, dass einige dieser Burschen im Profibasketball früher kleine Kerle waren, denen irgendwann drei Wünsche gewährt wurden?«
    »Wundert mich nicht«, sagte John. »Und was ist daran auszusetzen?«
    »Gar nichts«, sagte Mr   Gaunt. »Wenn man im Leben nichts anderes vorhat, als Basketball zu spielen. Ich meine, was kann man sonst tun, wenn man zwei Meter groß ist?«
    »Hört mal, ich dachte, ihr würdet euch freuen«, sagte Mrs   Trump/​Gaunt. »Aber egal, ob ihr euch freut oder nicht, ich werde es tun. Ich will mich einfach wieder wohlfühlen in meiner Haut.«
    »Wann fährst du?«, fragte Mr   Gaunt.
    »Ich habe bereits mit Doktor Kowalski telefoniert. Er hat für übermorgen die erste Behandlung vorgesehen. Was bedeutet, dass ich heute Abend nach Rio fliegen werde. Per Wirbelsturm.«
     
    Sie begleiteten sie auf das Dach des New Yorker Guggenheim-Museums, um sie dort zu verabschieden.
    Dschinn reisen seit Jahrhunderten am liebsten per Wirbelsturm und nicht mit fliegenden Teppichen. Wirbelstürme sind nicht nur ebenso schnell wie jedes Flugzeug – wenn nicht sogar schneller   –, sie sind auch wesentlich umweltfreundlicher, da sie aus nichts als einem warmen Luftstrom erzeugt werden.
    Schon seit ihrer Kindheit nutzten Layla Gaunt und ihr Bruder Nimrod das Dach des
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