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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka
Autoren: P. B. Kerr
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wissen doch, wie das ist.«
    »Na, das erklärt natürlich einiges«, sagte der Beamte. »Zum Beispiel, warum Sie so gut angezogen sind.«
    Mrs   Trump/​Gaunt begann sich ein wenig zu entspannen: Vielleicht konnte sie sich doch noch aus der Sache herausreden.
    »Das hoffe ich. Und danke für das Kompliment, Detective Wolff.«
    »Nur erklärt das immer noch nicht, wo Mrs   Gaunt ist.«
    »Wie ich schon sagte, Detective Wolff, ich habe erst gestern mit ihr gesprochen. Sie hat hier angerufen. Aber ich habe keine Ahnung, von wo aus sie gesprochen hat, wenn es nicht aus Australien war.« Sie machte eine Pause, in der sie eine für ihre eigene Zukunft wichtige Entscheidung traf. »Jedenfalls   …«
    »Ja?«
    »Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass sie nach New York zurückkommt. Ende des Monats.«
    »So, hat sie das?« Der Kriminalbeamte holte seine Geldbörse heraus und entnahm ihr eine Visitenkarte, die er Mrs   Trump überreichte. »Würden Sie sie bitten, mich anzurufen, sobald sie wieder zu Hause ist?«
    »Mit Vergnügen, Detective«, sagte Mrs   Trump/​Gaunt und brachte ihn zur Tür, ziemlich erleichtert darüber, dass er das Haus auf zwei und nicht auf vier Beinen verließ.
     
    Nach dem Abendessen erklärte Mrs   Trump/​Gaunt, dass sie etwas Wichtiges zu sagen habe. »Ich habe beschlossen, für einige Wochen zu verreisen«, sagte sie.
    »Wo wollen Sie hin, Mrs   Trump?«, fragte Mr   Gaunt. »Äh, wo willst du denn hin, Liebes, wollte ich sagen.«
    »Nach Brasilien.«
    »Und aus welchem Grund, Mrs   Trump – ich meine, Mutter?«, fragte John.
    »Um mich einem Eingriff zu unterziehen«, erwiderte diese. »Einem chirurgischen Eingriff.«
    »Bist du denn krank?«, fragte John.
    »In gewisser Weise schon, denke ich«, sagte Mrs   Trump/​Gaunt. »Aber nicht so, wie du denkst, mein Liebling. Man könnte sagen, dass es mich krank macht, dass alle ständig vergessen, wer ich wirklich bin. Es macht mich krank, dass die Leute vergessen, dass ich nur äußerlich Mrs   Trump, aber im Innern immer noch Layla Gaunt bin.«
    »Das tut mir leid, Liebes«, sagte Mr   Gaunt. Auch wenn Mrs   Trump/​Gaunt der Frau, die er geheiratet hatte, kein bisschen ähnlich sah, war nicht zu übersehen, dass sie verletzt war. Deshalb stand er auf, ging zu ihr und küsste Mrs   Trump/​Gaunt auf die Stirn. Doch es war kein zärtlicher Kuss. Es fiel ihm schwer, eine Frau, die aussah wie seine frühere Haushälterin, sonderlich zärtlich zu behandeln, auch wenn sie die Kleider seiner Frau trug. Genau aus diesem Grund gab er ihr sicherheitshalber noch zwei weitere Küsse auf die Stirn. Zum Glück saß Mrs   Trump/​Gaunt gerade, die ihn, genau wie früher Mrs   Gaunt, um eine ganze Haupteslänge überragte. »Ich versuche mir immer wieder klarzumachen, dass du in Mrs   Trumps Körper steckst. Aber manchmal vergesse ich es einfach. Das ist alles. Im Gegensatz zu dir bin ich eben auch nur ein Mensch.«
    »Oh, das ist ganz allein meine Schuld«, sagte Mrs   Trump/​Gaunt. »Mir hätte klar sein müssen, dass das alles deutlich schwieriger sein würde, als ich es mir vorgestellt hatte. Im Übrigen ist es gerade noch ein wenig schwieriger geworden, glaube ich. Heute ist nämlich ein Kriminalbeamter aufgetaucht.«
    »Ein Kriminalbeamter?«, fragte John gespannt. »Hat es einen Mord gegeben?«
    »Nein, aber die Polizei glaubt, dass es möglicherweise einen gegeben hat. Offensichtlich hat mich – und damit meine ich mich, Layla Gaunt – jemand als vermisst gemeldet.«
    »Ach«, sagte Mr   Gaunt. »Ich hatte mich schon gefragt, wann etwas in der Art passieren würde. Das war nicht anders zu erwarten.« Er nickte. »Was hast du ihm gesagt, Liebes?«
    »Ich habe ihm erzählt, dass ich – und mit ›ich‹ meine ich Layla Gaunt   – Ende des Monats aus Australien zurückkomme. Was natürlich beweisen würde, dass ich noch am Leben bin. Und einer peinlichen offiziellen Untersuchung zuvorkäme.«
    »Wie willst du das machen?«, fragte Philippa. »Dein Körper wurde doch zerstört, als du auf dem Rückweg von Bagdad über diesen hawaiianischen Vulkan geflogen bist. Du hast gesagt, er wäre durch die Hitze eines pyroklastischen Stroms zu Asche verbrannt.«
    »Das ist völlig richtig, mein Schatz. Ich hatte großes Glück, dass mein Geist lebend davongekommen ist. Nein, ich bin einfach zu dem Schluss gekommen, dass mein Äußeres einen gewissen Feinschliff benötigt. Deshalb fahre ich nach Brasilien. Das Land gilt als
das
Zentrum
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