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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle
Autoren: Jason Dark
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nun ist es zu spät. Deine Vernichtung steht dicht bevor.«
    Alassia schüttelte sich. Dabei bemerkte ich, daß der Bumerang ihr auch einen Teil der langen Haare genommen hatte, eine ihrer gefährlichsten Waffen war somit reduziert worden.
    Und ich würde ihr den Rest geben!
    Vor meinem Kreuz wich sie zurück. Aber sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Der in ihrem Hals steckende Bumerang trieb Raubbau mit ihren magischen Kräften.
    Alassia verlor weiter an Boden…
    Ich ließ sie nicht zur Ruhe kommen, gönnte ihr keine Erholungspause und kam immer näher.
    Verzweifelt versuchte sie, sich zu verwandeln. Der Körper wurde wieder dunkler. Für einen Moment auch durchscheinender, aber sie schaffte es nicht, zu einem Schatten zu werden.
    Die Gegenmagie machte sie fertig.
    Dann stieß sie gegen die Reling. Auf diesen großen Schiffen ist auch die Reling entsprechend hoch. Man kann nicht so ohne weiteres über sie hinwegspringen, so würde es Alassia auch nicht gelingen, ins Nichts zu fliehen.
    »Aus!« sagte ich, »aus!«
    Jetzt stand ich so nahe bei ihr, daß ich nur den Arm ein wenig auszustrecken brauchte, um sie zu berühren. Ich sah ihren Hals, der Bumerang saß darin fest, hatte eine spaltartige Wunde gerissen, aus der allerdings kein Tropfen Blut quoll.
    Alassia hatte ihre Arme ausgebreitet. Die Hände lagen auf der Reling, klammerten sich fest, und das Zittern des Körpers verstärkte sich. Alassia vibrierte.
    Gleichzeitig trat ein anderes Phänomen ein. Bisher hatte die Haut einen dunklen Schimmer gezeigt.
    Der verschwand allmählich.
    Als hätte jemand einen Schatten weggezogen, so wurde die Haut auf einmal hell.
    Licht und Dunkel - die beiden uralten Gegensätze, die sich abstießen wie Feuer und Wasser.
    Alassia konnte es nicht verkraften, denn das Licht besaß mehr Kraft als das Dunkel.
    Ich hatte vorgehabt, das Kreuz einzusetzen, es war nicht nötig. Auch die Magie des an ihrem Hals feststeckenden Bumerangs schaffte es, die Dämonin zu töten.
    Ihre Haut bekam eine immer hellere Farbe, bis sie mich an frisch gefallenen Schnee erinnerte. Auch das Gesicht, das ich dicht vor mir sah, hatte den gleichen Farbton angenommen.
    Selten hatte ich einen so grauenvollen Ausdruck im Gesicht eines Dämons gesehen wie hier. Alassia empfand alle Qualen, die es nur gab. Dabei drang kein Laut über ihre Lippen, sie ertrug es in stummer Pein. Von Sekunde zu Sekunde wechselte der Ausdruck, die Wangen verschoben sich, und manchmal hatte ich den Eindruck, als würden unter der Haut Knochen wegplatzen.
    Sichtbar für mich platzten die Lippen.
    Dann knisterten die Haare. Auch sie behielten nicht ihre Farbe, wurden unansehnlich und rieselten als Staub über ihren Körper. Die gesamte Schattenwelt wurde erschüttert. Irgendwo in der Ferne hörte ich ein Heulen und Pfeifen. Ich bekam einen leichten Schauder, denn ich rechnete damit, daß die Dimension hier zusammenstürzen würde. Aber noch lebte Alassia.
    Da rutschten ihr die Beine weg. Für einen Moment klammerte sie sich noch an der Reling fest, doch auch diese Kraft war nicht als ein letztes, verzweifeltes Aufbäumen gegen ein Schicksal, das sie doch nicht abwenden konnte.
    Alassia brach zusammen.
    Mir kam es vor, als hätte dieser Aufprall eine Initialzündung bei ihr ausgelöst, denn auch die Haut hielt sich nicht mehr in ihrem Gesicht. Sie wurde zu Staub.
    Weißer Staub war es, der aus ihrem Gesicht rann und ebenfalls weiße, knochenartige Stücke freilegte, die sich jedoch nicht mehr länger hielten und auch zu Staub wurden.
    Alassia starb…
    Und weiterhin schaffte sie es, lautlos in den Tod zu gehen. Dieser stumme, gespenstische Kampf nahm mich sehr mit. Er ging mir an die Nieren. Meine Hand zitterte, als ich mich bückte und den Bumerang an mich nahm.
    Mit einem Ruck zog ich ihn aus ihrem Hals!
    Es war ihr Ende.
    Der Kopf hatte keinen Halt mehr, kippte nach vorn und rollte von ihrem Körper, wobei er genau vor meinen Füßen liegenblieb. Mit dem zerstörten Gesicht nach unten, aber auch seine hintere Partie befand sich bereits in der Auflösung.
    Da traf ein Schlag das Schiff.
    Mir kam es so vor. Es war mehr ein Schütteln, irgendwie unwillig, und ich mußte an die Hand denken, die das Schiff noch immer umklammert hielt. Ob sie es loslassen wollte?
    Angst stieg in mir hoch. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte zu den anderen zurück.
    Noch immer sah ich Sukos Kopf über dem Boden schweben. Mein Freund verzog die Lippen. »Wird mal Zeit, daß du endlich
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