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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle
Autoren: Jason Dark
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Chinese versuchte und er mich nicht vernichten konnte?«
    »Doch, das habe ich und es auch nicht vergessen. Nur kennt Suko das Schwert nicht genau. Er sieht in ihm nur eine Schlagwaffe, aber es hat eine doppelte Funktion. Das Schwert ist auch eine Waffe der Magie, wenn man es richtig einsetzt. Das habe ich vor.«
    Alassia breitete ihre Arme aus. »Du redest sehr viel und denkst nicht daran, daß du in meiner Welt gefangen bist. Das darfst du nicht vergessen. Hier geschieht nur das, was ich will. Glaubst du denn im Ernst, daß ich meinen eigenen Tod möchte? Ich weiß nicht, mit wem du gesprochen hast. Vielleicht war es dein Vater. Aber auch er konnte dir keinen Beweis dafür bringen, daß ich den Trank des Vergessens nicht besitze.«
    »Ich glaube ihm mehr als dir!«
    »Weshalb?«
    Kara schüttelte wild den Kopf. »So darfst du nicht mehr fragen, Alassia. Bringe mir den Trank her, lege ihn vor meine Füße, und sofort ist alles vergessen.«
    »Das mache ich auch. Erst mußt du Suko töten!«
    Kara ließ sich nicht beirren. »So weit waren wir schon einmal. Ich wäre auf dich hereingefallen, die Warnung kam noch rechtzeitig. Nein, ich glaube dir nicht mehr, Alassia. Diesmal hast du den Bogen überspannt. Und ich schäme mich für das, was ich meinen Freunden angetan habe. Wobei ich hoffe, daß sie mir noch einmal verzeihen können.«
    Suko, dessen Körper nach wie vor von den Schatten umhüllt war, atmete auf. Dieser Kelch war noch einmal an ihm vorübergegangen, doch der Hauch des Todes hatte ihn dabei gestreift. Es war kaum zu beschreiben, was Suko durchgemacht hatte, nun aber schien sich das Blatt endgültig zu seinen Gunsten gewendet zu haben.
    Aus eigener Kraft hatte Suko nichts daran ändern können. Das bedrückte ihn ebenfalls, und wenn es Alassia gelang, die Schöne aus dem Totenreich zu besiegen, dann war Sukos Leben auch verwirkt. Ihm blieb weiter nichts übrig, als den Zuschauer zu spielen. Nach wie vor war von ihm nur der Kopf zu sehen. Ein Kopf, der in der Luft schwebte oder aussah, als würde er auf einer Schattenwand stehen. Suko konnte seine Augen ein wenig drehen, so daß es ihm gelang, beide Frauen im Blickfeld zu behalten. Wobei das Wort Frau nicht eben paßte. Aber sie hatten nun mal menschliche Körperformen. Zwischen ihnen gab es nichts mehr zu reden. Das eisige Schweigen stand wie eine kompakte Mauer.
    Die Schöne aus dem Totenreich hielt das Schwert mit beiden Händen fest. Ihren Rücken hatte sie durchgedrückt, sie stand sehr gerade, und das Schwert bildete eine Verlängerung ihrer Arme, wobei die Spitze den Boden berührte.
    Alassia tat gar nichts. Sie wartete noch ab, da sie die andere erst angreifen lassen wollte.
    Karas Gesicht zeigte nicht, was sie empfand. Es war glatt und kalt. Die Augen halb geschlossen, dafür die Lippen geöffnet, über die seltsame Worte drangen.
    Scharr gesprochen, dennoch flüsternd…
    Uralte Beschwörungsformeln, die mithelfen sollten, Alassia zu vernichten.
    Aber so leicht war sie nicht aus der Welt zu schaffen. Die Herrin des Dunkels merkte sehr wohl, daß ihr mit Kara eine gefährliche Kraft gegenüberstand, und sie traf Gegenmaßnahmen.
    Alassia warf ihren Kopf zurück. Die langen Haare wallten, aus ihrer dunklen Flut schössen zwei gekrümmte Arme, deren Hände sich dem Himmel entgegenreckten.
    Sie holte die Schatten!
    Ein kaum merkliches Vibrieren lief durch das Schiff. Es pflanzte sich fort, erreichte den Kopf des Chinesen, und Suko hatte Angst, daß die gewaltige Hand sich öffnen und ebenfalls in den Kampf eingreifen würde. Das geschah nicht, sie blieb geschlossen, und sie schien auch nicht den Befehlen der Alassia zu gehorchen, denn sonst hätte sie sich längst geschlossen.
    Dafür die Schatten.
    Sie kamen von überall her.
    Besonders stark aus dem dunklen Himmel. Dort wurden sie aus der Einheit gerissen, bildeten neue Wolken, die sich formierten und die Kämpfenden auf dem Schiff einkesselten.
    »Die Schatten werden dich vernichten!« flüsterte Alassia. »Du hast keine Chance, Kara…«
    Die Schöne aus dem Totenreich erwiderte nichts auf diese provozierenden Worte. Sie konzentrierte sich auf ihre Aufgabe, und das war nun mal die Abwehr.
    Noch hielt sie das Schwert mit der goldenen Klinge in beiden Händen. Sie hatte sich auch nicht bewegt, das allerdings wurde im nächsten Augenblick anders, als sie das Schwert anhob und einen Kreis drehte. Etwa daumenhoch wischte die Klinge dabei über den Boden, berührte die Schatten und entfaltete ihre
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