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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin
Autoren: Sarah Harvey
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Selbstwertgefühl und einem Großteil meines Herzens, von dem ich bisher nicht gedacht hätte, dass es überhaupt etwas auf diesen verfluchten Liebeskram gibt. Ich bin fortgegangen, um »mich selbst zu finden«, bitte entschuldigen Sie das Klischee. Jetzt komme ich mir verlorener denn je vor.
    Vielleicht hätte ich in den zwei letzten Monaten meiner Reise, die ich nie erleben konnte, das gefunden, wonach ich suchte.
    Mich.
    Ich konnte mich selbst in Eddie sehen. Das klingt vielleicht narzisstisch, aber ich glaube, dass wir alle nach jemandem suchen, der uns wirklich versteht, mit dem wir uns wirklich wohlfühlen, der uns nicht verurteilt. selbst wenn er Grund dazu hat.
    Es hilft auch nicht, dass Amanda und Ben den Rest des Wochenendes auf der anderen Flurseite bei einem deftigen Love-in verbracht haben. Das Jaulen und Kreischen, sogar das Geräusch knallender Korken zerrt mit schöner Regelmäßigkeit an meinen Nerven, als sie ausgelassen in der Wohnung herumtollen wie zwei übergewichtige, sexbesessene Turteltauben.
    Am Montagmorgen, nach einer weiteren schlaflosen Nacht, in der mein Kopf sich wie eine Waschmaschine im Schleudergang gedreht hat, in der der Schlaf sich nur phasenweise und für zweiminütige, Kopfschmerzen verursachende Momente einstellte und in der ich schließlich völlig erschöpft gegen sieben Uhr morgens einnicke, um sofort wieder vom Geräusch der Tiere auf der anderen Flurseite geweckt zu werden, die zu einer weiteren lauten, heißen Aktion ansetzen, ringe ich mich schließlich zu einer Entscheidung durch.
    Nachdem ich mich angezogen habe, schleiche ich mich leise aus der Wohnung und verschwinde Richtung Innenstadt.
    »Was machst du da?«
    Ich halte kurz damit inne, den Inhalt der Schublade mit meiner Unterwäsche in meinen Rucksack zu werfen, und drehe mich beim Klang von Nickys entrüstetem Aufschrei hastig und schuldbewusst um.
    Sie steht mit gekreuzten Armen in der Tür, und in ihren grünen Augen spiegeln sich Aufregung und Entrüstung, als sie zuerst meinen Rucksack und dann die Kleiderstapel entdeckt, die ich hineinzustopfen versuche.
    »Ich habe endlich etwas gefunden, wofür ich meine schwer verdienten Pennys ausgeben kann.« Ich versuche zu lächeln, doch Nicky starrt mich immer noch entrüstet an.
    »Ich habe einen Flug nach Sydney gebucht, ich fliege morgen früh.«
    »Was machst du!«, kreischt Nix ungläubig und entsetzt.
    Ich lasse das Paar Socken fallen, das ich gerade versucht habe, in eine der Seitentaschen zu stopfen und setzte mich aufs Bett.
    »Ich muss weg hier, Nix. Es tut mir Leid, aber ich kann nicht bleiben. Jetzt nicht mehr. Ich weiß, ich laufe wieder mal davon _« Der Anblick ihres betroffenen Gesichts lässt mich verstummen.
    »Aber das darfst du nicht! Ich brauche dich. Ich hab dich doch gerade erst wiederbekommen. Das darfst du nicht.« Traurig lässt sie sich neben mir aufs Bett fallen. »Ich weiß, dass du im Moment ziemlich durch den Wind bist, Belle, aber das geht vorbei. Vertrau mir, ich weiß, wie das ist. Warte ein paar Monate, dann kannst du drüber lachen...« Jetzt ist es an Nicky zu verstummen. »Wem will ich hier etwas vormachen? Ich glaube das ja nicht mal selber, warum also solltest du es glauben?« Sie greift nach meiner Hand und drückt sie ganz fest. »Ich habe dich noch nie wegen jemand anderem so unglücklich gesehen, Belle. Du mochtest ihn sehr, nicht wahr?«
    Ich nicke langsam.
    »Ja. Und genau deshalb kann ich nicht hier rumhängen. Weil ich weiß, wie sehr er mich hasst, und weil der einzige Kontakt zu ihm im Klatsch unserer verehrten Nachbarin besteht. Ich kann es schon hören. ›Ooh, also, letzte Nacht war er mit einer Neuen unterwegs – ich glaube, das war die fünfte Blondine in diesem Monat, obwohl da ja noch die Brünette aus der Brauerei war und der kleine Rotschopf, mit der er neulich Abends im ›Betty’s‹ getanzt hat.«
    Nicky beißt sich auf die Unterlippe, doch sie nickt.
    »Du schaffst das schon, Nicky. Du hast doch Elvis. Außerdem will ich nicht immer das fünfte Rad am Wagen sein.«
    »Das fünfte Rad?«
    »Komm schon, Nix, für jemanden, der so klug ist, bist du manchmal ganz schön schwer von Begriff.«
    »Worauf willst du hinaus, Belle?« Die grünen Augen sehen mich verwirrt an.
    »Jamie.«
    »Jamie?«
    »Genau, Jamie. Mach die Augen auf, Nix, er ist doch total verliebt in dich.«
    »Ehrlich?«
    »Ja!« Ich schreie sie fast an.
    Einen Augenblick lang starrt sie mich mit offenem Mund an, dann zucken ihre Mundwinkel
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