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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin
Autoren: Sarah Harvey
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gesucht. Hätte mir ja denken können, dass du dich hier auf dem Klo versteckst. Das wird allmählich zu einer Art Lieblingsplatz für dich, was?«
    Dot gleitet durch die Tür, ein Glas Champagner in der Hand. Ihr Mega-Dekollete ist auf Hochglanz poliert, und in ihrem engen roten Kleid mit dem betont tiefem Ausschnitt ist sie bereit für die große Party.
    »Ich muss gar nicht fragen, was letzte Nacht passiert ist. Eddie hat den ganzen Abend über gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd.«
    »Das könnte auch an der Blondine liegen«, ziehe ich sie auf.
    »Nicht, wenn sie Mitchs Freundin ist.«
    »Wirklich?«
    »Wenn man Ben glauben darf, ja. Speziell für diese Gelegenheit ausgeliehen. Er hat wirklich einiges auf sich genommen, um dich aus der Reserve zu locken, Belle.«
    »Was willst du damit sagen?« Erschrocken sehe ich sie an.
    »Du hast deine Gefühle verleugnet, nicht wahr?«, neckt sie mich, doch dann sieht sie die heißen Tränen, die plötzlich in meinen Augen blinken.
    »Belle?« Sie hört auf zu lachen und sieht mich besorgt an. »Was ist denn los, Kleines?«
    »Oh, Dot. Ich weiß nicht, was ich machen soll! Meine Gefühle sind leider nicht das Einzige, was ich verleugnet habe.«
    Ich sehe sie unter feuchten Lidern hervor an.
    »Willst du es mir erzählen?«
    Zaghaft zucke ich die Achseln.
    »Ich bin eine gute Zuhörerin. und inzwischen solltest du doch wissen, dass mich so leicht nichts aus dem Gleichgewicht bringt.« Sie lacht, doch sie blickt besorgt.
    Die Erleichterung, Dot endlich die Wahrheit zu sagen, wird durch die Angst getrübt, vielleicht gleich jemanden zu verlieren, der mir in den letzten Monaten zu einer verdammt guten Freundin geworden ist. Doch als ich mit meiner schmutzigen Geschichte zu Ende bin, kommt sie zu meiner Überraschung herüber, legt die Arme um mich und drückt mich entschlossen und liebevoll an sich.
    »Du Arme«, murmelt sie in mein Haar.
    »Du verabscheust mich nicht?« Überrascht blinzele ich zu ihr auf.
    »Warum denn? Immer das Sagen hatten die Kerle, es wird Zeit, dass jemand für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt. Ich sage dir was, meine Liebe. Falls du jemals neue Rekruten für deine Arbeit suchst, dann weißt du, wo du mich finden kannst.«
    Ich lache matt.
    »Was soll ich jetzt machen, Dot?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Ich hab’s einmal gesagt, und ich sage es immer wieder: geh und rede mit ihm, Belle.«
    »Aber er wird mich hassen!«
    »Nein, wird er nicht. Ich kenne Eddie. Er wird die Lügen hassen, aber dich könnte er nie hassen, Belle. Du bedeutest ihm sehr viel, weißt du. Er wird darüber hinwegkommen. Aber ich denke, es ist das Beste, wenn er es von dir erfährt.«
    »Weißt du, wo er gerade ist?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Ich hab ihn zuletzt gesehen, als er versucht hat, nett zu einer Bande von Idioten zu sein, die mehr Mäuse als Manieren haben, aber er ist sicher nicht weit weg. Das ist schließlich ein wichtiger Abend für ihn, Belle.«
    »Genau, und ich will nicht diejenige sein, die ihn vermasselt. Vielleicht sollte ich es lassen und erst morgen mit ihm sprechen?«
    »Beim Frühstück?«, fragt Dot verschmitzt.
    »Was, soll ich ihn erst mit hemmungslosem Sex einstimmen? Was meinst du, würde das die Lage besser oder schlechter machen?«
    »Deine oder Eddies?«
    »Oh, meine Lage würde dadurch entschieden besser. Wenn ich es ihm heute Abend sage, habe ich vielleicht nie wieder eine Gelegenheit, ihn ins Bett zu bekommen«, scherze ich.
    Dot sieht auf die Uhr.
    »Tja, deine zwanzig Minuten sind fast um. Wofür entscheidest du dich also?«
    »Für die Wahrheit«, erwidere ich mit mehr Überzeugung, als ich wirklich fühle. »Muss ich wohl, oder? Das schulde ich ihm und mir.«
    Dot begleitet mich durch die überfüllte Bar bis zu der Tür mit dem Schild »Privat«, die zu den Lagerräumen, den Angestelltentoiletten, dem Hintereingang der Restaurantküche und zu der Treppe führt, über die man zu den Büros im ersten Stock gelangt.
    Als ich hindurchgehen will, ergreift sie meine Hand und drückt sie aufmunternd, sagt aber nichts.
    Ich gehe zur Treppe. Jetzt habe ich keine Schmetterlinge mehr im Bauch, sondern Elefanten.
    Ich bin so nervös, dass ich beinahe das Pärchen übersehe, das sich am Ende des Korridors leidenschaftlich umschlungen hält. Es ist dunkel, doch dieser silberne Hintern ist unverkennbar.
    Es gibt nur einen Menschen, mit dem Mad Manda so intensiv und begeistert rumschmusen würde.
    Eddie.
    Aber das kann nicht sein… Es sei
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