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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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Spielverderber sein wollte.
    Die Suche nach seiner Tochter war nach wie vor ergebnislos verlaufen, niemand schien sie gesehen zu haben. Einige Befragten mutmaßten, dass sie mit einem heimlichen Geliebten die Highlands verlassen hatte, um der strengen Tante Myra zu entkommen, und Brian glaubte schließlich fast selbst an diese Geschichte. Nun blieb ihm nichts als die Hoffnung, dass Anna eines Tages Sehnsucht nach den Highlands hätte und zurückkehren würde.
    Atemlos ließ sich Marion schließlich neben dem Laird nieder; sie hatte sehr wohl bemerkt, dass er sie während des Tanzes beobachtet hatte.
    Die anderen Lairds, mit denen er beisammen saß, musterten ebenfalls die aparte dunkelhaarige Frau an Dòmhnalls Seite. Ihr Misstrauen gegen englische Frauen hatte sich gelegt, seit Ewan seine Joan geheiratet hatte – schließlich konnten sie und ihre Mutter nichts für die Machenschaften der königlichen Soldaten.
    »Wie gefällt dir unser kleines Fest, Mòrag?« Dòmhnall hob seinen Whiskybecher und prostete ihr zu. »In den letzten Jahren habe ich nicht sehr oft teilgenommen, Ealasaids Gesundheit ließ es nicht zu, und alleine mochte ich nicht daran teilnehmen.«
    Entspannt fuhr Marion durch ihr langes Haar, das sie wie die meisten Frauen an diesem Abend offen trug. »Es ist herrlich, einmalig. Mir war nie bewusst, dass es so viele Clans gibt.«
    Rau lachte er. »Und das sind noch nicht einmal alle, meine Liebe.« Er wurde wieder ernst und fügte mit gesenkter Stimme hinzu: »Ich würde gerne ein paar Worte mit dir sprechen, aber nicht hier.«
    Der Ernst seiner Stimme ließ Marion aufhorchen. Was würde nun kommen? Das Verlangen, endlich aufzuklären, woher sie und ihre Tochter in Wahrheit kamen? Am Nachmittag hatte sie Dòmhnall mit Mìcheal reden hören. Hatte sich Màiris Liebster verplappert, als es um die sieben Tage ging, an denen Ewan offiziell bei ihm gewesen war?
    Beklommen nickte Marion und erhob sich, als Dòmhnall vorschlug, ein Stück spazieren zu gehen. Sie ließen den Festplatz und das Lager hinter sich, dabei sprachen sie kein Wort. Dòmhnalls Weg führte zu der Ruine von Duffus Castle, eine Wallgrabenburg, von der nicht mehr als ein paar Mauern übrig geblieben waren.
    Höflich reichte der Laird Marion die Hand, um den Hügel zu erklimmen, auf dem die Ruine lag. Sein Handgriff war fest, jedoch nicht grob, sondern sanft, als wäre Marions Hand ein zerbrechliches Spielzeug.
    Marions Beklommenheit wuchs, denn Dòmhnall redete noch immer nicht, sondern starrte hinunter zum Lagerfeuer, Musik und Gelächter drangen gedämpft hinauf.
    »Kannst du verstehen, weshalb ich dieses Land liebe?«, fragte er so unvermittelt, dass Marion zusammenzuckte. »Kannst du begreifen, dass ich meinen Clan vor allen Feinden schützen will, insbesondere vor den Sasannach ?«
    »Sicher verstehe ich das. Gott ist mein Zeuge, dass ich dich verstehe.«
    Ein unsicherer Blick traf Marion, den sie in der Dunkelheit mehr erahnte als sah. »Dir ist hoffentlich klar, dass ich weder dich noch Sèonag meine, wenn ich über die Rotjacken schimpfe. Ich habe gemerkt, dass dir das Leben in den Highlands gefällt. Sag, hast du jemals vor, wieder nach London zurückzugehen?«
    Marion zögerte und zog sich ihr Schultertuch enger um den Körper. Welche Antwort erwartete Dòmhnall von ihr?
    Doch noch bevor sie weiter darüber nachgrübeln konnte, fuhr er fort, er sprach leise, fast zu sich selbst. »Als Ealasaid von mir gegangen ist, wollte ich ebenfalls sterben, nichts mehr bereitete mir Freude – noch nicht einmal die Tatsache, dass Ewan bald Vater sein würde, konnte mich erheitern. Ealasaid hat mich den größten Teil meines Lebens begleitet, sie hat sich mit mir gefreut und um mich gebangt, wenn ich in die Schlacht zog – sie hinterließ eine Leere, die ich kaum zu beschreiben vermag.«
    Stumm lauschte Marion. Dòmhnall hatte schon oft von seiner verstorbenen Frau gesprochen, doch niemals hatten seine Worte so eindringlich wie in dieser Nacht geklungen.
    »Nun ist fast ein ganzes Jahr seit ihrem Tod vergangen und ich habe endgültig Abschied von ihr genommen. Dass ich über diesen Verlust gekommen bin, habe ich dir zu verdanken, Mòrag. Du hast mich wieder das Lachen gelehrt, hast mir beigebracht, dass ich Kinder habe, die mich brauchen … und einen Clan mit großartigen Menschen, die es verdienen, dass ich mich ihrer annehme.«
    Unsicher lächelte Marion, als Dòmhnall nähertrat, doch sie schwieg weiterhin, da sie spürte, dass er noch
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