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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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war, der sich vor jeder Arbeit drückte.
    Weiterhin besuchten Màiri und Joan einige Alte, die wegen ihrer Gebrechlichkeit die Katen nicht mehr verlassen konnten, verbanden hier eine schwärende Wunde und verabreichten dort eine kräftigende Tinktur, die Màiri selbst zusammengebraut hatte.
    In Malcolms Kate ging es lustiger zu; nicht nur Ewan, auch einige andere Männer hatten sich eingefunden und drängten sich nun um den groben Holztisch, der fast die Hälfte des Raumes einnahm.
    »Außer den Alten sollte jeder teilnehmen«, sagte Ewan und hob seinen Bierkrug. »Selbst meine Frau und meine Schwestern werden dabei sein, obwohl alle in der Hoffnung sind. Wir werden den anderen zeigen, wie stark der MacLaughlin Clan ist.«
    Vielstimmiges Gemurmel war die Antwort, in Gedanken kramten die Männer bereits ihre Gewänder, die sie nur zu großen Feierlichkeiten trugen, aus den Wäschetruhen. Dazu gehörten ein Bonnet 35 , ein feines weißes Leinenhemd, ein breiter Schultergürtel, an dem der sporran befestigt wurde und natürlich die Clanbrosche, mit der das Plaid auf der Schulter gehalten wurde.
    35 Flache Mütze, ähnlich einer Baskenmütze, aus hellblauem oder dunkelgrünem Filz
    Jeder Highlander besaß eine solche Festtracht, auch wenn er ansonsten bettelarm war, und obwohl es verboten war, ein Breitschwert zu tragen, holte jeder seines aus dem Versteck, um es in den Gürtel zu stecken. Bisher hatten die Rotjacken die jährlichen Clantreffen gemieden – und sollte sich dies einmal ändern, würde man sich nicht scheuen, sie in ihre Schranken zu weisen, denn kein Soldat der Krone hatte sich dort blicken zu lassen. Bisher wurde dieses ungeschriebene Gesetz beachtet, und Ewan wusste auch, warum.
    »So viele Krieger auf einem Haufen machen den Sasannach Angst«, sagte er grinsend und wischte sich mit dem Handrücken Bierschaum vom Mund. »Diese Feiglinge nehmen es doch nur mit uns auf, wenn wir in kleinen Grüppchen aufkreuzen.«
    Die anderen Männer grölten und stießen heftig mit ihren Bierkrügen an, sodass der Inhalt überschwappte. Schon jetzt waren sie in Gedanken bei ihrem Fest, das wie immer das Ereignis des Jahres darstellte.
    »Diesmal werde ich dich im Stammwerfen schlagen«, sagte Malcolm mit verschmitztem Lächeln zu Ewan. »Auch wenn ich um einiges älter bin, hab ich nichts von meiner Kraft verloren.«
    Ewans Antwort war ein spöttisches Lachen. »Das erzählst du jedes Jahr, mo charaid . Und wer ist am Ende stets der Sieger?«
    Malcolm ließ sich durch das schadenfrohe Kichern der anderen Männer jedoch nicht verunsichern, sondern winkte lässig ab und erklärte mit gespielt ernster Miene, dass er Ewan bisher absichtlich hatte gewinnen lassen, weil dieser ein junger Spund sei, dem jeder Sieg eine kindliche Freude bereite.
    Das Gejohle aus der Kate drang bis hinaus zu Joan und Màiri, die gerade die Hütte eines alten Mannes verlassen hatten, dessen Tage gezählt waren.
    »Da geht es aber recht munter zu«, bemerkte Joan. »Ich hoffe, Ewan ist nüchtern genug, um uns sicher nach Hause zu geleiten.«
    Fröhlich lachte Màiri auf. »Du kennst meinen Bruder doch. Er weiß, wann er aufhören muss, damit er einen klaren Kopf behält.« Unvermittelt wurde sie ernst, und ihre Augen verdunkelten sich. »Wenn die Männer ahnen würden, was ihnen in einigen Jahren bevorsteht.«
    »Es ist gut, dass sie es nicht wissen, denn sonst würde es ihnen wie Ewan ergehen. Ständig grübelt er darüber nach, wie er den Clan vor den Engländern retten kann, ohne das Gesicht zu verlieren.« Joan nestelte nervös an ihrem Schultertuch. »Er fühlt sich verantwortlich für den Clan, auch wenn er selbst nicht das Oberhaupt ist.«
    Unvermittelt setzte Màiri ein munteres Lächeln auf. »Lass uns nicht mehr darüber reden, aye? Wir sollten uns auf das Treffen freuen, denn es wird sicher wieder sehr vergnüglich. Es wird ja das erste Mal sein, dass du dabei bist.«
    Gedankenverloren drehte Robert Milford den kurzen Brief von James Allison in den Händen; wohl an die zehn Mal hatte er die wenigen, flüchtig auf das Papier geworfenen Zeilen gelesen.
    Allison hatte ihm mitgeteilt, was er in Erfahrung gebracht hatte; demnach hatten mehrere Kameraden Ewan MacLaughlin in letzter Zeit gesehen – quietschvergnügt und bester Gesundheit.
    Heftig schüttelte Milford den Kopf, hatte er sich den Überfall auf MacLaughlin etwa nur eingebildet? Wie kam es, dass sein Erzrivale vergnügt durch die Highlands ritt, ohne dass er – Robert – eine
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