Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
von Ewan, dem sein Vater großzügig den Vortritt gelassen hatte; gefolgt vom MacGannor Clan, dessen Anführer Mìcheal war.
    So wie Joans Augen vor Stolz bei dem Eintreffen der MacLaughlins geglänzt hatten, so glänzten Màiris Augen bei Mìcheals Anblick. Voller Liebe schaute sie ihn an, dabei strichen ihre Hände unbewusst über ihren schweren Leib.
    Das Schlusslicht bildeten einige kleine Clans, die nur aus wenigen Männern bestanden. Als der Name Clan Duff fiel, zuckte Ewan unwillkürlich zusammen, das konnte Joan selbst von ihrem Platz aus erkennen. Sie wollte ihn später fragen, was seine Reaktion auf sich hatte.
    Doch nun sollte erst einmal gefeiert werden. Dudelsack-Musik erklang, unterstrichen von rhythmischen Trommelschlägen. Joan schob sich zwischen den Menschen hindurch, bis sie Ewan erreicht hatte, der sie augenblicklich in seine Arme schloss.
    »Nun, wie gefällt es dir?«
    »Der reinste Wahnsinn!«, gab sie unumwunden zu und blickte sich kopfschüttelnd um. »Ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst schauen soll.«
    Er hob mit dem Zeigefinger leicht ihr Kinn an und erwiderte augenzwinkernd: »Wage es nicht, andere Männer als deinen eigenen anzuschauen.«
    »Kindskopf.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Ewan. »Ich bin so schrecklich stolz auf dich.«
    Ewan öffnete den Mund zu einer Antwort, doch dann schien ihn etwas gefangen zu nehmen, das ihn veranlasste, sich von seiner Frau zu lösen. Sein Blick war ungläubig auf jemanden gerichtet, der dort irgendwo in der Menge stand.
    Ohne auf Joans Frage zu achten, setzte Ewan einen Fuß vor den anderen, bis er den Mann erreicht hatte, der seine Aufmerksamkeit erweckt hatte.
    Er berührte ihn am Arm und fragte fassungslos: »Sìn? Sìn Blair?«
    Der Mann, der ungefähr in Ewans Alter sein musste, drehte sich erstaunt um. »Aye, das ist mein Name. Und mit wem habe ich das Vergnügen?« Der Mann musterte Ewan misstrauisch, sein Gesicht war glatt und die Haare voll und dunkel – doch es war eindeutig jener Sìn, mit dem Ewan in der Festung An Baghasdal Freundschaft geschlossen hatte. Doch durfte er das zu erkennen geben?
    »Tut mir leid, ich habe dich verwechselt … der Sìn, den ich meine, hat nur eine gewisse Ähnlichkeit mit dir«, stammelte Ewan schließlich und wandte sich abrupt ab.
    Joan war ihm gefolgt. »Wer ist dieser Mann und warum bist du plötzlich so verstört?«
    Er zog Joan mit sich, bis sie den Rand des Festplatzes erreicht hatten. Dann sank er nieder und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Joan hockte sich neben ihn, redete beruhigend auf ihn ein und wartete, bis er sich wieder gefasst hatte.
    Stockend erzählte er, woher er diesen Mann kannte. »Begreifst du nun meinen Schock? Ich habe ihn als Gefangener kennengelernt – in einer Zeit, die erst noch kommen wird.« Erst in diesem Augenblick schien ihm das volle Ausmaß seiner Zeitreise bewusst zu werden. »Er hat mich nicht erkannt, natürlich nicht. Aber …« Seine blauen Augen schienen Joan zu durchbohren. »Aber im Jahr 1746 werden wir beide noch einmal das Gleiche durchleben. Ich weiß nicht, ob ich über meinem Wissen nicht doch noch wahnsinnig werde.«
    Langsam richtete sich Ewan wieder auf, umarmte Joan und sagte mit belegter Stimme: »Lass uns wieder zu den anderen gehen, mo luaidh 36 .«
    36 Mein Schatz
    Den anderen war das Fehlen des Paares nicht aufgefallen, und Sìn Blair war in der Menge verschwunden. Joan schickte unwillkürlich ein Stoßgebet zum Himmel, der Mann möge Ewan nicht wieder über den Weg laufen, denn eine weitere unverhoffte Begegnung hätte ihn sehr aufgewühlt.
    Die Flammen des Lagerfeuers loderten hoch in den nachtschwarzen Himmel. Die Leute saßen in Grüppchen, aßen und lachten, Whisky und Bier flossen in Strömen. Jeder hatte das mitgebracht, was er entbehren konnte, die Ochsen, Schafe und Ziegen hatten die Clanführer gestiftet.
    Später wurde zu den Klängen von Dudelsack, Geige und Trommel getanzt; ein Tanz, der ähnlich der irischen Folklore war, die Joan in ihrer früheren Zeit öfters im Fernsehen bewundert hatte.
    Glücklicherweise hatte Màiri ihr und Marion an langen Winterabenden die Schrittfolge beigebracht, sodass sich ihr Hopsen und Beineschwingen kaum von dem der anderen Frauen unterschied.
    Während Ewan, Mìcheal und Peader ihre Herzdamen über den Grasboden wirbelten, ließ sich Dòmhnall nicht zum Tanzen überreden, sodass sich Marion schließlich Brian Ferguson schnappte, der gute Miene machte, weil er kein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher